Kabelbinder!
— Berry, Du spielst eindeutig mit Deinem Leben!
Ich wäre ja schon fast gelyncht worden, weil ich die Unverfrorenheit besitze, für 1900 Newton (186 kg) Reißfestigkeit angegebenen Tüddeldraht zu empfehlen. Und weiter unten kommt noch viel schwächerer.
(... und dann schneidest Du mit der Blechschere Dein Förderbandgummi zurecht...
— Na gut.)
Danke für Deine Ehrenrettung, Sheitana!
Selbstverständlich geht das mit Kabelbindern.
Bei den Befestigungen in diesem Fall besteht der hauptsächliche Schwachpunkt darin, daß Pferde im Boxenkoller schon mal an den Wänden kratzen könnten, also am Holz bzw. an den Gitterstäben. Vor allem bei Beschlagpferden sind dann dünner Draht und Kabelbinder schnell durch, und Schellen können ausreißen, denn dabei treten enorme Scherkräfte auf.
Gegenmittel: viele Befestigungspunkte. Alle werden dann ja wohl nicht gleichzeitig aufgeben. Und immer 'ne Tüte Kabelbinder bzw. Draht plus Kneifzange bzw. Schellen plus Schrauben zum Nachbessern in Reichweite haben.
Beim wirklich schlimmen Koller kann ein Pferd auch alles kurz und klein schlagen, also aus den Platten Brennholz machen, aber so etwas kündigt sich vorher an, und es ist ja wohl nicht Thema dieses Threads.
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Wer kein Werkzeug hat, von dem kann man wohl kaum erwarten, daß er damit umzugehen weiß, von Ausnahmefällen mal abgesehen (wenn es einem gestohlen worden ist oder so). Es gab Zeiten, da vererbten Meister ihr Werkzeug an ihren Lieblingsgesellen
— und die damit einhergehende Macht auch. Mit Mann oder Frau hat das nichts zu tun. Und außerdem ist das hier ein Pferdeforum, und keine Handwerker-Weltmeisterschaft.
Soweit ich die Dinge verstanden habe, geht es darum, bis zum Ende der Woche (heute ist Dienstag!) eine Box pferdesicher zu machen. Planen, Material beschaffen, Arbeitszeit. Deshalb versuche ich, mich zweckdienlich und verständlich auszudrücken.
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Zum Puzzle der Holzteile, tut mir leid, kann ich nicht beitragen. Ich mach mir bei sowas immer 'nen Knoten im Kopf und muß zig-Male nachmessen, planen, nachmessen, verwerfen...
— schlimm.
Wenn das Puzzle gelöst ist: Oben an der Querstange anfangen. Da das oberste Holzstück "annähen", damit es nicht mehr runterrutschen kann. Tiefere Holzstücke dann an dessen Unterkante "annähen".
Hier eine Lochplatte (ins Holz muß man die Löcher erst noch reinmachen, dazu der Hammer und die Nägel, falls man keine Bohrmaschine hat, aber ich habe mir diese Arbeit mal ganz frech gespart), an den vier Ecken mit Kabelbindern festgemacht, ein Stück 2,2-mm-Draht und ein Stück 1,3-mm-Draht bereits eingefädelt. (Zum Vergrößern auf die Bilder clicken.)
Beim dünneren Draht berücksichtigen, daß die Reißfestigkeit mit dem Quadrat des Durchmessers variiert. Bei gleicher Qualität und, wie hier, 1,3 mm Durchmesser (sagen wir der Einfachheit halber: 1,1 mm) bleibt nur ein Viertel von 2,2 mm übrig, also von 1900 Newton nur noch 475 Newton (46 kg). Läßt sich aber viel leichter verarbeiten. Einfach ein paar mehr Befestigungen anbringen. Und dürfte in jedem besseren Baumarkt zu finden sein (dicker Draht vielleicht nicht unbedingt).
So sollten die Enden natürlich nicht bleiben:
Besser so:
Von der anderen Seite:
Auf der Holzseite kann man Draht, im Gegensatz zu Kabelbindern, dadurch vor Kratzbeschädigungen zu schützen versuchen, daß man ihn nicht nur mit dem Hammer flachklopft (wäre in jedem Fall zu empfehlen), sondern auch leicht ins Holz hineintreibt.