Aber auch diese Leute sollten sich mit den grundsätzlichen Bedürfnissen der Pferde auskennen. Von daher sehe ich in diesem Punkt kein (großes) Problem.
Du musst dich ja später nicht daran halten Lotte, was da noch so erzählt wird Mir ginge es ja in erster Linie darum, dass diese unbedarften Kaufinteressenten VOR der Anschaffung mitbekommen, was so ein Pferde bedeutet (zeitlich/finanziell/wissenstechnisch)
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“
Genau Sheitana, so meinte ich das. Das was heute meist gängig ist, ist eben nicht das, was ich für meine Pferde möchte. In vielen Ställen gibt es ja 2 mal täglich eine Stunde Heu und dafür 80 mal Kraftfutter (stark übertrieben). Das sind aber die Leute, die als „Experten“ solche Tests vorbereiten.
Ehrlich – wenn ich so einen Test machen würde, würde man mich als der Pferdehaltung unmündig erklären. Meine armen Pferde bekommen kein Müsli, keine Äpfel, keine Möhren und kein Brot. Sie bekommen im Winter keine Decke, sie werden nicht geschoren, sie werden – ohweh – geführt!!! Spazieren geführt!!! – dabei sind Pferde doch vom lieben Gott nur erschaffen worden, damit die Krone der Schöpfung darauf rumhoppeln kann. Ich binde meine Pferde nicht aus. Ich reite gebisslos!!! Dabei kann ein Pferd doch dann gar nicht ans Gebiss rantreten – es fällt quasi fast um. Sie dürfen bei strömendem Regen, Hagel und Gewitter selbst entscheiden, ob sie sich drin oder draußen wohler fühlen (arme Pferde – die werden ja ganz nass) und im Winter ist immer noch die Stalltüre offen. Dass die noch nicht erfroren sind… Und sie bekommen 24h Heu – also ist doch klar, dass die total verfetten müssen. Außerdem sehen die nach jedem Regen aus wie Schweine – die sind also offensichtlich total vernachlässigt und ungepflegt. Ach so – und die Sache mit der Wurmkur und dem Impfen… ein Wunder, dass die beiden noch leben… UND – welch Übel: Ich MISTE jeden Tag sowohl AA als auch Pipi aus dem Stall. Wie um alles in der Welt sollen Pferde denn das überleben, wenn die tolle Ekelmatratze von unten nicht gärige Wärme spendet? Und überhaupt, dass die sich bei den ganzen Koppeln noch nicht alle Knochen gebrochen haben… Zumal die auch noch zu mehreren da drauf sind!! „Eine Koppel ist zum Grasen da und nicht zum Spielen – wer rennt, kommt wieder in die Box.“ Aussage großer Reitverein mit mehreren Ställen und weiß ich wie vielen Pferden in der nächsten kleinen Stadt bei uns.
Sorry, das war jetzt auch Schubladendenken und überzogen und ungerecht und ich hab mich in Rage geschrieben. Aber es ist die Realität – ich würde sagen mindestens 80% der Pferde hier in der Gegend leben so. Und das sind die großen Ställe, also die, die so viele Tiere halten und es deshalb offensichtlich am besten wissen müssen. Dort zahlt man ja auch zwischen 350 und 600 Euro im Monat, ist doch klar, dass die Stallbetreiber es wissen müssen, wie man’s richtig macht.
Nenene, von solchen Leuten möchte ich mir nicht vorschreiben lassen, wie man mit Pferden umgeht. Und als Pferdeneuling würde ich hoffen, an solche Leute gar nicht erst ranzukommen. Da ist man doch so unsicher, dass man dankbar jede Hilfe von den „Profis“ annimmt.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
Oh Sheitana, da haben wir gleichzeitig geschrieben.
Aber auch zu deinem Beitrag möchte ich nochmal anmerken, dass es nicht darum ginge, dass man sich später daran halten muss (mal ganz abgesehen davon, dass sich hier ja wohl alle an die Grundbedürfnisse von Pferden halten bzw. diese erfüllen, oder?).
Und ich denke, dass das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft am ehesten diese Aufgabe übernehmen sollte (die haben ja immerhin schon die "Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten" heraus gegeben, auch wenn es leider nur Richtlinien sind).
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“
Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich selbst gerade ein bisschen Wärme in mir aufsteigen fühle, weil es jetzt schon wieder darum geht, wer die "richtige" Haltungsform (oder Philosophie?) hat.
Ich möchte nochmal daran erinnern, warum ich diesen Thread aufgemacht habe: TIERSCHUTZ
Soll heißen: Was kann man dagegen tun, dass TIERSCHUTZRELEVANTE Fälle auftauchen?
Und es ginge bei einem "Führerschein" nicht um richtig oder falsch (in sofern ist die Bezeichnung irreführend), sondern darum, wie Menschen VOR der Anschaffung eine Pferdes aufgeklärt werden können.
Dabei habe ich insbesondere die Menschen vor Augen, die davor noch nichts mit Pferden zu tun hatten (z.B. Eltern die für die lieben Kleinen ein Pony anschaffen, aber selbst nichts damit zu tun haben).
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“
Es gibt Ställe ohne Koppel. Ja, die gibt es wirklich. BOXENSTÄLLE!!!
Es gibt Ställe, da geht’s eine Stunde auf die Einzelweide.
Es gibt Tausende von Ställen, bei denen das Grundbedürfnis des Dauerfressers Pferde nicht im Geringsten gedeckt werden.
Es gibt Hufbearbeiter nach 80 verschiedenen Theorien und die einen sagen über die anderen dass alles Sch.. ist, und die Hufschmiede und Hufbearbeiter / - pfleger etc. sind sich eh nie einig. Und bring da mal noch den TA mit rein. 5 Leute fragen – 8 Meinungen hören
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
Naja das war das Thema in diese Richtung geführt hat war ja der Führerschein. Und dieser würde ja auf jeden Fall Haltung, Fütterung, regelmäßige TA-Besuche (Zähne, aber auch Wurmkur / Impfung etc) enthalten. Und da gibt es einfach zu unterschiedliche Meinungen. Und meiner persönlichen Meinung nach sind diejenigen, die Einfluss auf die Gestaltung eines solchen Führerscheines hätten genau die, die eh schon viel zu viel Einfluss haben. Ich denke nicht, dass ein Führerschein die Haltung der Pferde weniger tierschutzrelevant machen würde. Die Haltung ist in vielen Fällen tierschutzrelevant, nicht nur dort, wo völlig vernachlässigte, abgemagerte Pferde stehen, bei denen Monaten kein Schmied war. Da natürlich am meisten.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
Es gibt einfach nicht nur "normale" Pferde, sondern auch Pferde mit komplizierteren Grundbedürfnissen - z.B. sehr alte oder rangniedrige Pferde, chronisch kranke Pferde wieEkzemer, EMS-Pferde, die "Rehlein" usw.
Solche Pferde haben meist nochmal ganz andere Bedürfnisse als ein gesundes Pferd, manch eins würde man mit 24/7 Weide und/oder Heu glatt zu Tode füttern. Insofern finde ich pauschale Aussagen immer sehr, sehr schwierig.
Ich mag auch den "belehrenden Ansatz mit drohend erhobenem Zeigefinger" nicht, ebensowenig wie Zwangs-Führerscheine. :-ü
Praktisches Vorleben, freundliche Aufklärung, guter Theorieunterricht begleitend zum Reitunterricht, ich glaube, in dieser Richtung könnte man im Lauf der Zeit sicher einiges bewegen - mit "Hau-Ruck-Gewalt" erreicht man meist viel weniger.
Es gibt ja bereits den Sachkundenachweis für Pferdehalter, den zumindest in der Theorie jeder SB ohne Pferdeausbildung haben muß, ob der jetzt aber an manchen Zuständen was ändert?
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock