Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Moderator: Stjern

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Schnucke
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Schnucke »

Mir gehts da ein wenig wie Tina, ich fand die Worte von Lottehue auch hart und das mit Equesters Freisprache kam bei mir auch quer an :nix: .

Bei mir gibts übrigens grad den umgekehrten Fall. Polly ist ja ansich das Pferd meiner Mama, allerdings hat sich das inzwischen wo weit entwickelt, daß das Pferd sagt nö DU nicht ich hab ein anderes Frauli, die ist viiiiiiel netter als DU. Und Polly ist sowas von drastisch in ihrer Meinung, ohne Gewaltanwendung, da bleibt Mensch gerne fern. Es reicht allein ihr Ausdruck, ihr :dagegen: und die Art wie sie einem zeigt was sie von einem hält.
Meine HO ist um jedesmal wo ich Polly allein die Hufe mache froh, weil sie sagt soviel Ablehnung und Argwohn ist schwer auszuhalten.
Wenn ich dagegen anseh wie Polly inzwischen zu mir ist, das ist ein komplett anderes Pferd, bei mir will sie gefallen mag schmusen und ist einfach gern bei mir. Das ist zwar hart erarbeitet/ verdient, wobei meine Mama nicht weniger gemacht hat und es sicher auch verdient hätte, aber irgendwas paßt da nicht.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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blex
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von blex »

Ich schleiche wie Equester auch schon von Anfang an um dieses Themra rum und ich muss sagen, mir kamen echt die Tränen, als ich das gelesen hab (und ich bin nicht schwanger :kicher: dennoch ein ziemliches Weichei)
Habe nichts geschrieben, weil ich es wahrscheinlich eher nicht so nett hätte ausdrücken können, wie Lottehüh. Deshalb find ich ihren Beitrag auch überhaupt nicht brutal oder krass.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen und verstehe voll uns ganz, was sie meint.

Denk dann auch immer, was ist, wenn das Pferd krank wird? Mein schwarzer Schatz kann z.B. öfter schlecht laufen aus Krankheitsgründen - aber ich lieb ihn natürlich trotzdem über alles!
(aber das war nun OT :oops: Solche Gedanken tun sich mir dann aber eben auch auf :? )

Zum Wohle des Pferdes würd ich auf jeden Fall zu einer Abgabe tendieren und ich wünsche diesem außegewöhnlich lieben Wesen alles erdenklich Gute und dass er so angenommen und geliebt wird, wie er ist :herzi: Bin nur von dem Beitrag schon verliebt :lol: :herzbrille:
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Gabi

Gebisse sind der Ausdruck der Angst des Reiters vor dem Freiheitswillen des Pferdes
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Sheitana
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Sheitana »

Denk dann auch immer, was ist, wenn das Pferd krank wird? Mein schwarzer Schatz kann z.B. öfter schlecht laufen aus Krankheitsgründen - aber ich lieb ihn natürlich trotzdem über alles!
(aber das war nun OT Solche Gedanken tun sich mir dann aber eben auch auf )
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es ist ein großer Unterschied, ob ein Pferd grundsätzlich nicht zu einem passt oder ob es krank wird.

Wenn meine Georgia manchmal den Berg runtergelaufen kommt muss ich auch wegschauen, so schrecklich finde ich das. Sie kann mir meinen Ehrgeiz auch nicht erfüllen. Das hat aber nichts mit ihrer Art an sich zu tun, sie ist voll und ganz mein Pferd, deswegen habe ich nie darüber nachgedacht, sie zu verkaufen. Auch und vor Allem deshalb, weil ich das Glück habe ein zweites Pferd zu haben, dass mich ausfüllt. Ich sage immer ich habe mein Seelenpferd (Georgia ) und ich habe mein Herzpferd (Abby) gefunden.

Das alles hat aber NICHTS damit zu tun, dass ich mich nicht kümmern würde, wenn sie krank würden. Und auch, wenn Abby jetzt nicht mehr reitbar wäre, dann wäre das sicher ein Schlag für mich, aber kein Grund, mich deshalb von ihr zu trennen.

Und ich glaube auch nicht, dass es das ist, was die TE meint.
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blex
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von blex »

deshalb ja OT ;)
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Equester
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Equester »

Mir ist kein anderer Begriff eingefallen, der das beschreibt, was ich beim Lesen empfunden habe :nix: . Es mag bessere geben, fiel mir nur nicht ein, deshalb die " " . Trotz alledem bleibe ich dabei, was ich geschrieben habe. Aus meinem Gefühl heraus hat sich Heupferdchen schon entschieden und sucht hier noch die Bestätigung, dass die Entscheidung richtig ist. Wirklich helfen kann so eine allgemeine Rundfrage nicht, das sollte jedem klar sein, denn entscheiden muss derjenige, den es betrifft.
Ich finde es auch traurig, wenn das Pferd den Menschen mag, der Mensch aber nicht in gleichem Maße zurück geben kann, aber soooo selten ist das nun auch nicht. Wie oft ist A unglücklich in B verliebt und B kann einfach nicht so empfinden. Das ist dann so und solange es um Menschen geht, macht sich da auch niemand wirklich eine Platte drüber. Man lächelt vielleicht und sagt: guck ihn Dir an, da glaubt der doch tatsächlich, mit der kann er was anfangen :augenroll: . Der Unterschied, wenn man das bei einem Tier als schlecht empfindet, ist die fehlende Entscheidungsfreiheit und zwar vom Tier. Das muss letztendlich machen, was der Mensch ihm aufzwingt, es hat keine Möglichkeit, sich dem zu entziehen. Ich stelle oft fest, dass man immer ein wenig schlecht ist, wenn man sich von einem Tier trennt. Kommt gleich nach: Frau verläßt Mann und Kinder. Wenn der Mann geht und der Frau die Kinder überläßt, finden das alle normal ;) . Ich finde, jeder hat das Recht glücklich zu sein, Mensch wie Pferd, aber dann muss man es - sofern man die Postion Mensch einnimmt ;) - verantwortungsvoll gestalten. Schlimm fände ich, wenn erkannt wird, dass ein Pferd es körperlich und vom Kopf her gar nicht kann, was man von ihm will, aber ununterbrochen mit unfairen Methoden versucht würde, dass es das doch macht. Dann doch lieber einsehen: das hier hat nicht funktioniert und ich beende das jetzt. Schlimm fände ich es auch, wenn aus einer Laune heraus ein Pferd angeschafft und wieder abgeschafft wird, das nächste, das nächste, das nächste...... Solche Leute habe ich auch schon kennen gelernt und dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, Tiere sind keine Gegenstände.

Ich lese schon länger bei Heupferdchen mit und es ist keine Sache, die sich erst jetzt aufgetan hat, es wird ihr jetzt vielleicht nur klarer, was sie eigentlich nicht will. Ob sie das findet, was sie will, sei dahingestellt. Aber ich denke, wenn man schon so weit mit seinen Gedanken ist, dann sollte man einmal Bilanz ziehen und sich ehrlich fragen: ist es wirklich so schlimm, dann muss es geklärt werden. Und zwar so schnell wie möglich und so, dass das Pferd hinterher nicht schlechter da steht. Dieser Verantwortung sollte man sich nicht entziehen. Wenn man aber feststellt, dass man doch noch nicht wirklich an einem solchen Punkt angekommen ist, dann sollte man sich selber dazu erziehen, mit dem zufrieden zu sein, was man hat.

So, jetzt dürft ihr wieder :stein: ;)
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Sheitana
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Sheitana »

Ich lese schon länger bei Heupferdchen mit und es ist keine Sache, die sich erst jetzt aufgetan hat, es wird ihr jetzt vielleicht nur klarer, was sie eigentlich nicht will. Ob sie das findet, was sie will, sei dahingestellt. Aber ich denke, wenn man schon so weit mit seinen Gedanken ist, dann sollte man einmal Bilanz ziehen und sich ehrlich fragen: ist es wirklich so schlimm, dann muss es geklärt werden. Und zwar so schnell wie möglich und so, dass das Pferd hinterher nicht schlechter da steht.

Ich finde genau das tut Heupferdchen doch hier gerade :nix: Ich finde nicht, dass sie hier eine Bestätigung sucht. Eher die Möglichkeit, zu differenzieren und sich klar zu werden...

Manchmal braucht es halt seine Zeit, um sie wirklich darüber klar zu werden was Sache ist. :nix:
Shieldmaiden

Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Shieldmaiden »

na seht ihr, so hatte ich heupferdchens beitrag gar nicht interpretiert - dass es in der situation ist, wo er zum tor kommt, oder zu ihr, sondern zb einfach nur eine beobachtung des pferdes wenn er sich frei bewegt.

Ich hatte es auch nicht so interpretiert, dass ihr pferd unbedingt so viel zuneigung zu ihr hat - pferde sind ja doch sehr empfindsam, und ich kenne es eher selten, dass ein pferd einem lange zuneigung zeigt, wenn diese nicht erwiedert wird (was ich von hunden zb leider nicht behaupten kann :-( )

Ich finde auch absolut, dass es ein unterschied ist, ob das pferd nicht zu einem passt, oder ob es krank wird. Mein problem ist eher andersherum, ich tue mir unglaublich schwer damit, mich von einem pferd zu trennen, was ich lieb habe und dennoch nicht zu mir passt (s. Bilbo). Ich bin sehr stolz darauf, es getan zu haben, aber einfach war das nicht.

Ich haette pip auch nie im leben hergegeben, selbst wenn ich ihn nie wieder haette reiten koennen oder er nicht haette richtig laufen koennen - wenn er denn lebensqualitaet haette haben koennen, dann waere er mein kuschelherzenspferd geblieben. Und selbst Rosa - und sie war noch nicht wirklich zu 'meinem' pferd geworden - haette es eine chance gegeben, das sie wirklich gluecklich und schmerzfrei haette werden koennen - die chance haette sie bekommen. Und mir wurde bei ihr auch oft ganz anders, wenn ich sie ueber die weide laufen sah, so spindelduerre und irgendwie 'unklar'. Aber ich hatte halt auch da noch hoffnung, dass es noch was werden koennte...

Elwyn zb war das gegenteil. Da war es fast 'andersherum'. So viel Talent, wie er hatte, dieser supertolle, elastische trab, wie auf gummi - da habe ich mir immer wieder versucht, einzureden, dass er vielleicht doch 'fuer mich' ist. Gsd habe ich das aber schnell eingesehen, das dem nicht so war.

Na ja gut, alles bissl OT vielleicht. Ich wuensche Heupferdchen und ihrem Pferd zumindest, dass sie sich entweder zusammenraufen, oder aber sich ein neues Besi fuer das Pferd findet...

Edit: und nochmal sheitana zustimm :-) Mir geht es auch oft so, dass mir die threads total damit helfen, mir ueber meine iegenen gefuehle und gedanken klar zu werden :-n
Labeo
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Labeo »

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dem Heupferdchen geht.

Nachdem mein gepachtetes Pferdchen Moritz von seinem Eigentümer zurück geholt wurde, haben wir lange nach einem eigenen Pferd gesucht. Brav gefahren sollte es sein. Das war Amigo, aber in allem anderen war er sooo anders als Moritz, optisch, vom Wesen,...

Ich habe ihn in allen Punkten mit Moritz verglichen, und der Arme hat einfach keinen Stich gemacht. Moritz der Totbrave, der auf seinen Reiter aufpasst. Moritz, den ich nur mit Halfter im Dunkeln im Gelände galoppiert bin. Amigo, der Unberechenbare, der vor meinem inneren Auge steigt, nach mir tritt, beißt, usw. (Tatsächlich hat er das nie gemacht.)
Moritz der Tolle, Amigo, der ...tja.... :roll:

Alles, was an Amigo anders als Moritz war, war in meinen Augen eben schlecht. Ich habe täglich im Internet nach anderen Pferden geschaut.

Irgendwann kapierte ich, dass mir das Pferd einfach nicht gefallen will, sprich, ich lehnte ihn ab. Und er soll bitte schön nicht noch mehr Probleme machen. Seufz.

Meine SB sagte mir eines Tages, dass sie es ungerecht fänd, dass ich von meinem Pferd Bravheit und Vertrauen erwarte, ihm selbst aber keinen Meter über den Weg traue. Tja, und so war es.

Das war der Beginn von etwas Neuem. Mir fielen plötzlich tausend Dinge auf, die mein Dicker ganz toll machte. Und ich merkte auch, dass ich mit seinen Vorteilen durchaus etwas anfangen kann. Und er gibt sich soviel Mühe mit uns.

Und dann habe ich begonnen, ihn mit anderen Augen zu sehen.
Das, was so banal klingt, hatte tatsächlich fundamentale Auswirkungen. Als ich begonnen habe, ihn schön finden zu wollen, wurde er schön.

Aus "wenn du hier und da noch etwas mehr Muskeln hättest, würde ich dich VIELLEICHT schön finden..." wurde
"Boah, siehst du klasse aus!"

Und verflixt nochmal, er wird immer schöner. Ich habe das Gefühl, er genießt es, UNSER Pferd zu sein.

Heupferdchen, ich weiß nicht, ob dir mein Beitrag was nützt, und vermutlich bist du nach 6 Jahren gemeinsamer Zeit an einer anderen Stelle als ich. Falls du ein gutes Gefühl mit einem neuen Besitzer hättest, wäre es vermutlich das Richtige. Aber vielleicht ist es vorher für dich auch eine Option, mal ganz vorsätzlich die rosarote Brille aufzusetzen und zu schauen, was du dann siehst.
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Hottie
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Hottie »

@ Labeo: ich finde das hast du schön formuliert! Bei mir funktioniert das mit der rosaroten Brille gerade ziemlich gut :) .
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Lottehüh
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Re: Unzufrieden mit dem eigenen Pferd

Beitrag von Lottehüh »

@ labeo: :geruehrt:
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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