Re: Allgemeine Zuchtdiskussion
Verfasst: Fr 30. Mai 2014, 13:13
irgendwie sind meine gedankengaenge echt ein bischen durcheinander 

Über dies und das und Pferde natürlich
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*grummel* sowas haben wir gerade am Stall... Stute soll mit 21 gedeckt werden, weil man unbedingt ein Fohlen von ihr will. Gesundheitlicher Zustand offensichtlich nicht überragend...umamulher hat geschrieben:Deshalb finde ich es auch ein Unding wenn der Besitzer einer XY Stute unbedingt ein Fohlen ziehen muss,
Hinzu kommt ja auch, dass Doc Bar mitnichten bei allen drei Nachkommen jeweils die gleichen Gene weitergegeben haben wird. Sprich selbst Vollgeschwister haben nicht 100% die gleichen Gene.Enger Genpool - Linienzucht, hmmm, klar gehen alle Zuchtbücher nur auf ein paar wenige Hengste zurück, aber mit ein paar Namen musste man ja mal anfangenZwischenzeitlich liegen doch aber die Urväter viele Generationen zurück.... Meine z.B. hat 3 mal Doc Bar im Pedigree, väterlicher und mütterlicherseits, aber in 5. und 6. Generation und das hat sie mit vielen Quartern gemeinsam
Vor Allem kann man manche Fehler "die Anderen" machen lassen. Es gibt soviele gute Züchter und gute Pferde, da kann man hinsichtlich Abstammung viel von lernen was man machen kann und was man besser sein lässt. Dass nebenbei Exterieur und Interieur passen müssen setze ich voraus.Sheitana kann offensichtlich recht gut einschätzen was bei welcher Anpaarung raus kommt - eben aus ihrer Erfahrung heraus.
Das Problem hatte ich halt mit Abby. Als ihre Mutter gedeckt wurde war PSSM zwar schon entdeckt, aber niemand hat darüber geredet. Dann würde es plötzlich hochgepushed, wir haben - routinemäßig - alle testen lassen mit dem Gedanken "ne, die sind doch alle fit, da hat keiner was". Tja, dumm gelaufenInteressant sheitana, was du da ueber die erbkrankheiten sagst - bestaetigt mich darin, dass es in so fern fast unmoeglich ist, hervorzusehen, welche probleme spaeter mal auftreten koennten
Immerhin, die Tinker wurden aber gut selektiert. Was nicht taugte ging auf den Grill und wurde nicht noch weiter vermehrt.Wobei, 'reinrassiger tinker'... aber gut.
Als "ziemlich hoch" würde ich die Gefahr jetzt nicht einschätzen, aber ja, das kann passieren. Der Gendefekt "Herda" z.B. kann man auf den Hengst Poco Bueno zurück verfolgen. Niemand wusste davon, bis irgendwann zwei Träger verpaart wurden. Dafür hat man jetzt die Möglichkeit darauf zu testen. Solche Mutationen kommen jetzt aber nicht sooo häufig vor. Natürlich können auch sonst Eigenschaften hervorkommen, die sonst rezessiv sind. Gute wie Schlechte. Wie auch sonst Gute wie Schlechte hervorkommen können.Ist es nicht so, dass man bei der Lininienzucht halt ziemlich hohe Gefahr läuft, dass ein rezessives Allel, das evtl. eine Krankheit oder auch eine neigung zu bestimmtem Verhalten trägt, dann halt 2 mal rezessiv zusammen kommt - also dann auch ausgeprägt auftritt?
Aber wenn man nicht nur Hengst und Stute, sondern deren Eltern mindestens oder eben die ganze Abstammung, anschaut und dann noch schaut, wie Hengst und Stute bisher vererbt haben, kann man das Risiko zumindest etwas eingrenzen.Shieldmaiden hat geschrieben: Und selbst bei anpaarungen von gleichen rassen kommt ja nicht unbedingt das dabei heraus, was man sich wuenscht. Man sucht sich ja oft einen hengst, der die eigenschaften hat, die die eigene stute zum beispiel mit maengeln hat - einen hengst mit gutem schritt zb, die den schlechten schritt meiner stute hoffentlich verbessert, so ungefaehr. Der Hengst wird aber natuerlich auch seine maengel haben, und wenn man pech hat, dann hat man nachher beide maengel und keine verbesserung...
Das hört man immer sehr häufig. "Ach, ist doch nur für mich". Jetzt mal abgesehen davon, dass es immer sein kann, dass man verkaufen muss.....Wobei ich auch ein paar leute kenne die das gemacht haben, aber fuer die war es von vorneherein klar, das sie das fohlen fuer sich selbst zuechten und egal was dabei herumkommt es auch auf jeden fall behalten.
Vorrausgesetzt das Produkt hat nicht wirklich arge Fehlstellungen, auch sowas soll es ja geben, denn die würden zu schnellerem Verschleiß führen. Zumal es schwieriger ist ein verbautes Pferd gesunderhaltend zu reiten als ein gut gebautes. Sprich es fordert mich als Reiter oftmals mehr, evtl. brauche ich sogar Hilfe und Unterricht aus dem ich dann evtl. gefrustet raus komm, weil sogar die Grundlagen gesunderhaltender Gymnastizierung mehr an Allem (Zeit, Können, Schweiß, Arbeit usw...) bedeutet als beim gut gebauten Durchschnittspferd. Für mich ist reiten halt nicht nur durch die Gegend tragen lassen, die Gesunderhaltung spielt da eine große Rolle. Also so ganz ist der Denkansatz dieser Leute nicht zuende gedacht.Sheitana hat geschrieben: Sicherlich, jemand der nur ein bisschen Putzen und Spazieren reiten will wird auch glücklich, wenns Fohlen nix Gescheites wird. Ich glaube aber ein Großteil ist das nicht wirklich. Ich kenne auch ein paar, die dann offen sagen "ich kann mit meinem Pferd nicht das machen, was ich mir wirklich vorstelle", das tun die Wenigsten. Ich denke viele geben es nicht zu.