Wir haben gestern auch Apfelfischen gespielt

Das war echt spannend.
Die RB von meinem Freund, die m.E. gerade zunehmend aus der erlernten Hilflosigkeit auftaucht, hat den Apfel ein-zwei Minuten durch den Eimer geschoben und dann aufgegeben und auf Hilfe gewartet. Als keine Hilfe kam und uns annäseln unerwünscht war, ebenso wie vom Eimer weggehen, hat er einfach da gestanden und in die Gegend geguckt. Er war absolut nicht davon zu überzeugen, wieder in den Eimer zu gucken. Selbst bei am Ende komplett ausgeleertem Wasser mussten wir ihm den Eimer richtig auf die Nase stülpen, damit er den Apfel rausholt. Er wollte nichts, aber auch GAR NICHTS mehr mit dem Eimer zu tun haben
Mein Scheckentier war da ganz anders. Der hat den Apfel ein paar Mal angestoßen und festgestellt, dass das so nix wird. Dann nen tiefen Schluck genommen, reichte aber noch nicht. Dann musste er ein wenig denken und spielte im Wasser rum, kippte den Eimer etwas an, überlegte, ob er den Eimer hochhebt (macht er in letzter Zeit immer mal) aber das erschien ihm wohl alles nicht die Lösung.
E hat sich dann entschieden, lieber bisschen tiefer einzutauchen und den Apfel so auf den Boden zu pressen, um reinbeißen zu können. Hat er dann auch gleich beim ersten Versuch geschafft.
Hab mit ihm noch nen zweiten Durchlauf gemacht, da war er blitzschnell und hat sogar in den Apfel erst mal nur so weit reingebissen, dass er ihn hochheben und neben den Eimer fallen lassen konnte, um ihn dann in Ruhe zu verspeisen
Die RB hatte unterdessen zugeschaut und war enorm interessiert (ach, das geht DOCH?) aber so richtig hat er auch danach keine Lösung gefunden, obwohl er dann deutlich engagierter war.
Dabei ist das RB-Pferd m.E. hochgradig intelligent, der lernt in unglaublicher Geschwindigkeit. Aber Problemlösungen sind offensichtlich nicht seine Stärke, da macht er wieder „zu“ und macht lieber gar nichts, bevor er was falsch macht – sein altes Muster der erlernten Hilflosigkeit, das er im Alltag meist schon abgelegt hat.
Bei meinem Pferd fand ich spannend, dass er kein bisschen gefrustet war, sondern die Herausforderung begeistert angenommen hat. Er hat auch nicht ernsthaft gefragt, ob ich ihm helfe, sondern wollte das unbedingt selbst lösen. Wobei ich gerade bei ihm auch das Gefühl hab, dass er die Aufgabe verstanden hat, im Gegensatz zum RB-Pferd, das offensichtlich dachte, wir wollen ihn ärgern & frusten.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi