Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Moderator: Stjern

Benutzeravatar
foxy48
Remonte
Beiträge: 261
Registriert: Di 15. Mai 2012, 13:24

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Beitrag von foxy48 »

Es ist immer sehr schwierig, zu sagen, was einem was wert ist. Im Prinzip ist es doch in diesem Fall die Frage: zu welchem Preis kann ich zusehen, dass das Pferd nicht zu mir, sondern zu jemand anderem (und damit zu einem anderen Schicksal) kommt? Bekomme ich zu einem angemessenen Preis etwas vergleichbar Passendes? Oder trauere ich letztendlich immer der wegen ein paar Euro einer verpassten Chance hinterher?

Ich hatte als absolute Anfängerin für ein 12jähriges Pferd mit Arthrose und Bronchitis damals - vermutlich vollkommen ungerechtfertigt - 8.000 Mark bezahlt. Jeder fand das zuviel, aber dieses Pferd wurde 32 Jahre und es war genau das Pferd, was ich brauchte, was mich weiter brachte und es war letztendlich für mich mehr als seinen Preis wert.

Der Einstandspreis ist - über die Jahre gerechnet - nicht das Wichtigste.
Benutzeravatar
Neddie
Sportpferd
Beiträge: 1463
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 08:18

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Beitrag von Neddie »

Verglichen mit den monatlichen Unterhaltskosten, die so bei 400,- € geschätzt sind, sind 1.200 € natürlich nicht viel.

Wir wissen jetzt, welcher TA wegen der Rehe da war und haben auch die Erlaubnis mit ihm zu sprechen. Bin gespannt, ob er tatsächlich Auskunft gibt.

Optisch dürft ihr euch keinen Tinker vorstellen. Die Abstammung wurde so gesagt, ich hätte auf... kennt ihr die Thelwell-Ponys? :lol:

Aber lieb ist er, das weiß ich sehr zu schätzen (ne Hugo :langweilig: )

Aber es wird besser und besser:

Bei der FN haben wir erfahren, dass es sehr wohl eine Eigentumsurkunde für ihn gibt, die hat die Vorbesitzerin bekommen.

Und, am allerbesten: Die Vorbesitzerin hat ein Vorkaufsrecht!! :shock: :shock: (mein Cousine: "Was heißt das denn?" :wall: )

Also hat sich die Diskussion möglicherweise erledigt und er geht zur Vorbesitzerin.

Dann hat die Besi noch beiläufig erwähnt, dass er Stauballergiker ist :whistle:
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“

Kurt Tucholsky
Ramona
Nachwuchspferd
Beiträge: 477
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 09:23

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Beitrag von Ramona »

foxy48 hat geschrieben:Es ist immer sehr schwierig, zu sagen, was einem was wert ist. Im Prinzip ist es doch in diesem Fall die Frage: zu welchem Preis kann ich zusehen, dass das Pferd nicht zu mir, sondern zu jemand anderem (und damit zu einem anderen Schicksal) kommt? Bekomme ich zu einem angemessenen Preis etwas vergleichbar Passendes? Oder trauere ich letztendlich immer der wegen ein paar Euro einer verpassten Chance hinterher?

Der Einstandspreis ist - über die Jahre gerechnet - nicht das Wichtigste.
Das hast du sehr schön geschrieben, foxy! Mich haben dieselben Gedanken bewegt und ich habe noch mit den Formulierungen derselben gerungen. ;)

Ich finde auch, der Preis sollte nicht das Wichtigste sein, auch wenn man selbstverständlich versuchen kann, ihn möglichst gering zu halten.

Wichtiger finde ich, ob es ein eigenes Pferd sein soll oder genau dieses Pony. Ob man damit leben kann, wenn das Pony in andere Hände kommt oder (vorerst) weiter schlecht versorgt wird.

Wichtig finde ich auch, ob die Cousine sich darüber im Klaren ist, was da unter Umständen auf sie zukommt. Es ist schon teilweise schwer genug, einen guten Stall für ein gesundes Pferd zu finden. Für ein krankes um so mehr. Kann sie eine passende Haltung ermöglichen? Ist ihr klar, dass intensive Hufpflege notwendig ist, um die Hufe zu sanieren? Dass sie evtl. auch längere Zeit nicht reiten kann, damit die Hufe regenerieren können? Dass das Pferd überhaupt evtl. nur eingeschränkt "nutzbar" ist?

Wenn ich das Pferd unbedingt haben wollen würde, würde zunächst einen Preis für Pferd + Sattel bieten, der etwas unterhalb meines maximalen Budgets liegt. Je nach Reaktion und Verhandlungsstärke der Besitzerin, würde ich dann ggf. auf den Sattel verzichten (bei gleichbleibendem Preis), wenn sie sehr zäh ist, dann auch noch etwas draufpacken bis zum Limit. Dann hat auch die Besitzerin das Gefühl gehandelt und den bestmöglichen Preis rausgeholt zu haben.

Das Vorkaufsrecht der Vorbesitzerin würde mir vorerst keine Sorgen machen. Es muss ja nicht sein, dass sie es in Anspruch nimmt. Wurde sie denn überhaupt schon über die Verkaufsabsichten informiert?
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Beitrag von Hina_DK »

Mit dem Vorkaufsrecht bedeutet es, dass die Ex-Besi in einen abgeschlossenen Kaufvertrag meist binnen einer Woche eintreten kann. Je günstiger das Pferd verhandelt wird, desto günstiger für sie. Allerdings kann dann ja nicht der Preis zusammen mit dem Sattel verhandelt werden, denn für den hat sie ja sicher kein Vorkaufsrecht. Das sind dann zwei getrennte Verkaufsverhandlungen.

Tja, was soll der TA sagen? Der wird sicher das ganze Drum und Dran zur Rehe erklären und einen Deibel tun, eine Prognose abzugeben aber damit ist das eben auch klar, dass er wirklich ein Rehepferd ist. Spätestens da wäre der Punkt, wo ich auf Röntgenbilder nicht verzichten würde.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Benutzeravatar
kolyma
Lehrpferd
Beiträge: 2625
Registriert: Fr 7. Sep 2012, 23:13
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Beitrag von kolyma »

Alles hat den Preis, dem man ihm zuweist.
Daher habe ich für mein Pferd auch objektiv zu viel bezahlt, wobei mir das egal war als ich seine lieben Augen sah...

Ich finde, beim Pferdekauf sollte man zwei Gehirne einschalten und keines von beiden außer Acht lassen. Denn, egal wie groß mein Herz auch sein mag - mein Geldbeutel hat Grenzen. Und es ist dem Pferd gegenüber nicht fair, wenn man ihm nicht die gesundheitliche Versorgung zukommen lassen kann, die es ob seiner Erkrankungen (und die die durch Vorbelastung noch entstehen) nötig hat.
Dazu kommt ja auch, dass man ein Pferd nicht nur zum schmusen hat (also ich zumindest nicht *gg*) sondern es auch reiten möchte. Ein unreitbares Pferd hat einen (objektiven) Nutzungsausfall. Das ist das Eine - das andere ist die emotionale Belastung die man hat, wenn das Pferd ständig krank ist und gepflegt werden muss. Bzw. auch was es bedeutet ein Rehepferd zu haben. Ich denke, da können hier einige Lieder von singen.

Sind nur Denkanstöße.

Ich hab halt einfach schon solche Pferd-Besitzer-Konstellationen gesehen, wo die Besitzer das Pferd angeschafft haben, weil sie dachten sie böten ihnen ja ein so viel besseres Leben und könnten es "retten" - leider haben sie oft nicht einkalkuliert was für Kosten auf sie zukommen. Leider auf Kosten des Pferdes.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff

leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
Benutzeravatar
Neddie
Sportpferd
Beiträge: 1463
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 08:18

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Beitrag von Neddie »

Tja Leute, die Preisverhandlungen haben sich erledigt. Ich bekam gestern eine Nachricht, dass ich heute nicht kommen bräuchte, weil sie ihn doch nicht kaufen möchte.
Ich werde ihn hier mal bei "Biete" sozusagen als Vermittler rein setzen. Vielleicht weiß jemand ein western ausgebildetes braves Pony, dass leider Rehe hat bzw. gefährdet ist, doch zu schätzen und zu pflegen.

Hier kann geschlossen werden liebe Admins.
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“

Kurt Tucholsky
Gesperrt