In der Entwicklung eines Fohlens gibt es Phasen, in denen es austestet, besonders übermütig, oder verspielt ist. Dann kann es wieder der liebe Zwerg sein. Es wechselt.
Selbst wenn dein Fohlen deinen Freund angreifen wollte, was ich nicht denke, war es wohl aus Übermut.
Da kommen zwei Menschen auf seine Koppel, die es mag, es freut sich, ist sowieso schon "gut drauf", will womöglich spielen und Keiner versteht es.
Es ist in "wilden Phasen" bei Fohlen normal, dass sie von hinten angedüst kommen, im vorbei rennen ausschlagen, oder sogar anspringen....unter ihresgleichen. Auch die sonst liebsten Fohlen tun sowas. Das ist der Übermut der Jungen! Sie können noch nicht unterscheiden, dass Menschen das nicht mögen. Es kann schon gefährlich sein in eine Jungpferdeherde zu gehen. Und man sollte sich das gut überlegen , bzw nicht ohne "Instrument", um sie sich vom Halse halten zu können, wenn du schon ihre Welt betrittst.
Und wenn dein Freund sich noch etwas bückt und wegdreht, bedeutet das: "hey, provoziere mich nicht, ich schlage!" Sie war wohl schneller!
Ich würde das nicht zu sehr überbewerten. Beißen und treten geht natürlich nicht und wenn du mit ihr "arbeitest" solltest du das auch unterbinden. Wenn die Kleine aber frei ist, dann ist sie in ihrer Welt (in die du und dein Freund eingedrungen seid)und verhält sich wie ein Fohlen unter Ihresgleichen.
Wenn du nicht anders kannst, als auf der Koppel was mit ihr zu machen, dann sei dir bewusst, dass der gefährlichste Moment der ist, wo ihr euch entfernt. Das lädt sehr zum nachrennen, treten und übermütig sein ein. Das ist aber nichts ungewöhnliches für ein Fohlen.
Man kann da viel falsch interpretieren und auch machen, weil die Kleinen nicht immer alles verstehen in diesem Alter.
Wenn du sie nicht permanent wegschicken willst( was du dann tun müsstest), wäre noch eine Möglichkeit dass Mensch immer eine Möglichkeit hat, sich schnell und sicher zurückzuziehen. Also in sicherer Entfernung zum Zaun zu sein, um schnell dahinter zu verschwinden, wenn die "Arbeit" beendet ist, z. B.
Die Koppel ist ihre Welt. Es ist schwer verständlich für ein Fohlen, dort plötzlich nach Regeln der Menschen zu tanzen.
Anders ist es, wenn du sie irgendwohin holst, weg von den Anderen, an einen Ort, der nicht viel mit der genetischen Information über ihren Lebensraum zu tun hat. (Reitplatz, Paddock, o.ä.)
Gerade bei jungen Pferden ist das wichtig das zu haben und auch unterscheiden zu können. Alles andere kann zu enormen Stress führen und ungezogenen Pferden.