Mal nicht so sehr in Panik geraten, elcaracol! Die Symptome bei Magenschmerzen sehen immer schlimm aus. Unser Shetty hatte das Wochen lang. Ich bin fast verzweifelt und hätte am liebsten 2 mal jeden Tag den TA geholt.
Wichtig ist, meiner Erfahrung nach, den TA zu holen, wenn du das Gefühl hast, dass die Schmerzen ihr Allgemeinbefinden zu sehr beeinträchtigen. Eine Novalgin-Injektion oder ähnliches kann für eineige Zeit die Schmerzen nehmen und die Pferde können sich erholen. Manchmal verkrampfen sie sich durch die magenschmerzen im ganzen Körper und können dann weder uUrin noch Kot absetzen. Dzu soll es ja nicht kommen.
Wichtig ist es, bis zur Besserung eine Behandlung mit Omenprazol oder ähnlichem einzuleiten. Ist der erste Schmerzschwung überstanden, kann man gut auf ein Magenschutzmittel umsteigen. Die sind zwar auch nicht gerade preiswert, aber kosten weniger als Omenprazuol.
Ein Shetty ist ja auch nicht gerade der klassische Magenpatient und es hat eine Weile gedauert, bis die TÄ die Symptome richtig wahr genommen hat. Und dann hat es noch Tage gedauert, bis die Medis angeschlagen haben -Horror.
Unser Shetty ist ein typischer Stress-Magen. Der ist Jahrelang in einer Großpferdeherde immer vom Futter verdrängt worden. Kam immer als Letzter an die Reihe und keiner hat´s beachtet. Als wir ihn bekamen, hat er sich immer, wenn ich mit den Eimern ankam gegen den Bauch getreten und sich gewälzt. Im Laufe der Jahre hat dieses Symptom nachgelassen. Aber der Schaden im Mgen war halt da und als dann ein anderer Streß dazu kam, brach alles auf. Dieser Streß war in unserem Fall 1 Tag ohne Weidegang und mit sehr wenig Futter und das war auch noch Heulage.
Stress ist ein wesentlicher, aber leider viel zu wenig beachteter Faktor bei Magenproblemen. Ein Magen-Pferd sollte vor allem Ruhe haben (das heißt nicht: alleine sein!) und in Frieden fressen können. Ein magenpferd gehört auf keinen Fall mit einem grätzigen anderen Pferd auf den Paddock, sondern mit einem Freund! Das ist wichtig!
Auf einer abgefressenen, gefrorenen Koppel bekommt das Magen-Pferd weniger wegen dem gefrorenen Gras Probleme. Das ist aufgetaut, bis es unten ist. Aber es hat die Probleme, weil sein Magen nicht in ausreichend kurzer Zeit gefüllt ist. Und das macht ihm noch zusätzlich Streß, so das sich der Teufelskreis schließt.
Ich halte nichts davon, einem Magen-Pferd Mash zu füttern, es sei denn, das Mash hat einen ganz geringen Getreideanteil. Getreide gehört vom Speiseplan eines Magenpferdes gestrichen.
Die Vorschläge mit den engmaschigen Heunetzen sind sehr gut. Bedenke aber bitte, dass ein 5 cm-Netz nicht engmaschig ist, und daraus fast genauso schnell gefressen wird, wie vom Boden aus. Wenn dein Pferd in 1 Stunde mit dem Fressen fertig ist, frißt es definitiv zu kurz. Wenn du ihm nicht mehr geben kannst, musst du die Aufnahmezeiten verlängern.
Unser Shetty hat jetzt ein 4 cm-netz in der Suit hängen, für den ersten Hunger, und zum Nachknibbeln ein 2 cm-Netz. Das ist perfekt.
Nach ein Hinweis zuletzt: Shetty Merlin vertrug in der Akutphase kein grobstengeliges Heu. Das verschlimmerte die Bauchschmerzen. Eine Sortierung feiner war hingegen schon ok.
Ich wünsche dir viel Erfolg und deinem Pferd gute und baldige Besserung!