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Re: Haarige Offenstallpferde und Training im Winter
Verfasst: Do 12. Sep 2013, 23:06
von ehem User
Also, ich bin eigentlich auch kein Eindeckfan - bei mir war bisher nur mein 34 zahnloser Pferdeopi als er noch bei uns war eingedeckt, einfach damit er dünn wie er war im Winter keine Energie "verschwendet".
Wir haben auch nur Offenstaller - gemischte Truppe. Der Vollblutaraber meiner Freundin ist im Winter eingedeckt - er braucht das auch definitiv, ausserdem geht er auch aufgrund von akuten Anfällen von "Keiner sieht es ausser mir aber es ist SEHR gefährlich" oft bei schlechtem Wetter nicht rein.
Unser Haffi hat so ein mitteldickes Fell, liebt den Winter - ohne Decke. HAtte aber im letzten Winter einen ziemlich untypischen Kreuzverschlag - seitdem machen wir uns mehr Gedanken über Wärme, Muskel aufwärmen, bei kaltem Wetter reiten etc. Er wird VOR dem Reiten eingedeckt zum Aufwärmen und kommt nach dem Reiten mit einer Abschwitzdecke in die Notbox. Da er nicht nachschwitzt, reicht das so eine 1/2 STunde bis Stunde, dann wieder ohne Decke raus.
Was ich gehört habe und meine Beobachtung bestätigen es - eine dünne ungefütterte Decke kann bei wirklich kaltem WEtter auch der falsche Plan sein - das Fell kann sich nämlich unter der Decke nicht aufstellen zum wärmen. Heisst also die dünne Decke wärmt nicht und das Fell auch nicht - das macht es dann eher schlechter ! Also nach meiner Meinung - entweder konsequent eindecken, dann aber auch bei minusgraden mit einer gefütterten Decke - oder eher ohne Decke und mit dem Winterfell und etwas bedächtigerem Reiten leben.
Wir reiten trotz Winterfell - tagsüber bei trockenem Wetter -zum in der Wintersonne trocknen - oder bei mildem Regenwetter gibt es halt für ein paar Stunden eine Regendecke - aber generell soll das Winterfell seine Arbeit machen.
Wenn ich mich für Schur und eindecken entscheiden würde, würde ich dann aber auch über Winter dabei bleiben - einschliesslich gefütterter Winterdecke - und nur wenn ich am Stall bin und das Wetter gut ist, mal zum Wälzen und Sonnen abdecken.
Lg, Trixi
Re: Haarige Offenstallpferde und Training im Winter
Verfasst: Sa 14. Sep 2013, 21:12
von ehem User
Ich hab noch eine andere Variante im Angebot: Scheren und nicht eindecken (außer Abschwitzdecke). Mein Pony hat schon das eine halbe Jahr die Ekzemerdecke an, da tu ich mir und ihr das nicht noch das andere halbe Jahr an...

Ich schere Brust, Hals, Schulter ziemlich komplett, letztes Jahr das erste Mal einen Rallyestreifen plus "Luftlöcher" an der Hinterhand. Ich glaube, ich habe letztes Jahr Ende September bis Mitte Oktober das letzte Mal geschoren und habe dann nicht wieder nachgeschoren. Da wächst dann noch so viel Fell nach, dass ich mir keinen Kopf mache, dass sie frieren könnte, wobei sie aber auch zu den Pferden am Stall gehört, die eher mehr Winterfell haben.
Sieht im Dezember dann so aus:

Re: Haarige Offenstallpferde und Training im Winter
Verfasst: Sa 14. Sep 2013, 22:21
von Cat_85
Ohne scheren wird es bei uns auch dieses Jahr nicht gehen. Ist einfach so mit einem Isi-Mix mit super Fell.
Trixi_T hat geschrieben:Was ich gehört habe und meine Beobachtung bestätigen es - eine dünne ungefütterte Decke kann bei wirklich kaltem WEtter auch der falsche Plan sein - das Fell kann sich nämlich unter der Decke nicht aufstellen zum wärmen. Heisst also die dünne Decke wärmt nicht und das Fell auch nicht - das macht es dann eher schlechter !
Kann ich so nicht bestätigen. Zwischen Decke und Körper ist ja auch eine Luftschicht die sich erwärmt. Mein Pony war immer warm unter der Decke und es wurde bei Sonne eher noch zu warm.
Wenn ich abends in der Halle reiten war im Winter mit -20° schwitzt sie halt und da kann/will ich sie nicht so stehen lassen. Die Variante ein bisschen scheren plus Regendecke hat sich bei uns super bewährt. Wobei wir auch nur minimal geschoren haben. Wäre es mehr, würde ich aber wohl trotzdem höchstens über eine zusätzliche Fleecfütterung nachdenken.
Re: Haarige Offenstallpferde und Training im Winter
Verfasst: Di 1. Okt 2013, 21:56
von ehem User
So, ich bin kurz davor zu scheren, mein TA hat mich aber gerade arg verunsichert, mein Pferd heute dann auch...
TA meinte, Teilschur mit Halsunterseite wäre mist, weil die Temeraturregulation außer Kraft gesetzt wird und das Pferd sich dann nicht gegen die Kälte schützt. Gerade an der Brust würde dies bei empfindlichen Pferden (meiner ist COPDler) schnell zu Husten führen... gerade das wollte ich ja verhindern. Jetzt scheren, solange wie geht ohne Decke und dann über Winter mit Decke.
Herr Pferd verunsichert mich, weil er plötzlich an anderen Stellen schwitzt, nämlich an der Halsoberseite und nicht mehr an der Halsunterseite. Vom Trainingsaspekt her sollte ich mich wahrscheinlich freuen, da möglicherweise nun die rictigen Muskeln arbeiten, von meinem Vorhaben her irritiert es mich mehr, weil ich eigentlich dort Streifen scheren wollte, wo er am meisten schitzt (unteres Halsdrittel, Brust, Bauchunterseite, Flanke). Halsooberseite werde ich auf keinen Fall scheren, nun weiß ich nicht, was tun. Nur Brust und Flanke scheren? (Decke hat kein Halsteil)
Re: Haarige Offenstallpferde und Training im Winter
Verfasst: Mi 2. Okt 2013, 12:19
von Cat_85
BarockTraki hat geschrieben:Nur Brust und Flanke scheren? (Decke hat kein Halsteil)
Kannst du doch versuchen. Wenn es nicht reicht kann man immer noch mehr abscheren.
Ich drücke mich auch vorm Scheren grad. Wir machen ja derzeit nicht so viel. Aber wenn, dann schwitzt sie halt doll. Hm...
Re: Haarige Offenstallpferde und Training im Winter
Verfasst: Mi 2. Okt 2013, 12:55
von Veilchen
Hallo,
ich bin auch kein Fan vom Eindecken. Allerdings hat meine Stute oft Probleme mit steifen Hinterbeinen wenn es kalt und nass ist. Also ist sie jetzt schon seit 2 Wochen etwa rund um die Uhr eingedeckt und das tut ihr sichtlich gut.
Die letzten Jahre habe ich das immer so gehandhabt:
Ich muss zum Reiten ja immer in die Halle fahren. Dort reite ich ganz normal, der Professor schwitzt natürlich auch ordentlich. Nach dem Reiten, geht er wieder in den Hänger. Abschwitzdecke bekommt er nur drauf, wenn es 10 Grad minus hat. (Hab das einmal gemacht, dass ich ihm Decke zum heim fahren drauf gemacht hab. Da hat er dann beim ausladen richtig getropft. Dem war das einfach zu warm.) In den 15 min Heimfahrt kühlt er soweit ab. Dann sattel ich ab und lass ihn in den Offenstall. Da wird erst mal gewälzt und dann stellt er sich in aller Seelenruhe an die Raufe und frisst Heu. Er hat die letzten 4 Winter nicht einmal gehustet oder hatte harte Muskeln.

Re: Haarige Offenstallpferde und Training im Winter
Verfasst: Mi 2. Okt 2013, 14:47
von Shieldmaiden
tja, da bin ich dann wohl mal ganz von der anderen sorte

- ich schere gar nicht und decke komplett ein, und zwar gefuettert.
Pip habe ich frueher auch geschoren und musste dabei feststellen dass er so schnell abgebaut hat, er stand aber auch nachts in einer box, und so kann man das sicher nicht besonders gut vergleichen. Als er dann wirklicher offenstaller wurde, war er nicht mehr geschoren, bekam dann ab oktober eine 200g decke drauf, und so wuchs das fell nicht ganz so doll. Sobald es nasskalt wurde, kam dann die 350g decke, und damit ist er bis zum fruehjahr gut gefahren. Problematisch war das so nie, die decken erneuere ich aber auch sehr regelmaessig, weil sonst geht einem das atmungsaktive verloren, so jedenfalls meine erfahrung. Schwitzen tat er so nie wenn ich ihn geritten bin, bzw bin ich ihn dann einfach 10 minuten trocken geritten und gut war.
Den kleinen puschel habe ich letztes jahr bei nasskaelte mit 220g eingedeckt, damit habe ich auch relativ frueh angefangen, sobald die temperaturen nachts um die null gehen (bei naesse und wind). So waechst zwar immer noch gut puschelfell nach, aber nicht mehr ganz so extrem - allerdings war er da auch noch nicht richtig in arbeit, wir werden sehen, wie's dieses jahr wird...
im ersten winter war er nicht eingedeckt, da sah er dann so aus:
und eingedeckt:
ich finde man sieht schon einen unterschied...