Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Verfasst: Mo 4. Mär 2013, 11:15
Ich finde beim Kauf eines Absetzers oder Jungpferdes die Papiere auch absolut nicht unwichtig und so ganz stimmt der Spruch "Man reitet nicht auf den Papieren" auch nicht. In einem Genpool kann letztendlich immer nur das drin stecken, was reingetan wurde. Insofern reitet man durchaus auf den Papieren, ob sie nun praktisch vorhanden sind oder nicht. Sie haben aber den Vorteil, dass sie nachvollziehbar sind.
Auch bei Isländern ist es ja so, dass viel zu oft eine gewisse "Mittelmäßigkeit" mit einer vielleicht etwas "gehobenen Mittelmäßigkeit" angepaart werden. Rauskommen kann da mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nur ein gewisses Maß der "Mittelmäßigkeit" und nicht jede Mittelmäßigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass man dann einen netten zuverlässigen Tourenisi sein Eigen nennt. Das kann auch ein sehr anstrengendes Pferd werden, in das man dreimal so viel Arbeit in die Vertrauensbildung und die Ausbildung investieren muss und an dem man trotzdem vielleicht nie den Spaß und die Freude hat, die man sich vorgestellt hat, das auch vielleicht immer Probleme mit den Zusatzgängen hat, weil einfach nicht ausreichend laterale Veranlagung mitgegeben wurde usw. Auch das ist Mittelmäßigkeit aber eher nicht die, nach der man gesucht hat. Der BLUP (Zuchtwert) bei den Isis sagt zwar überhaupt nichts über das ungeprüfte Junpferd selbst aus aber in der Zucht und den Anpaarungen, spielt er durchaus eine Rolle und zwar, wie stark die Anlagen überhaupt vorhanden sind, die man verbessern will, denn kein Züchter züchtet, um gezielt zu verschlechtern. Ob sich diese Anlagen dann auch bei der Zucht wirklich verstärken, kann man nicht vorhersagen aber sie verschlechtern sich auch nicht. Was man mit den Anlagen dann später macht, ist eine andere Frage.
Die besten Chancen, dass das Jungpferd, das man sich kaufen möchte, gute und den eigenen Wünschen entsprechende Anlagen hat, hat man nicht, wenn die Stute vielleicht eine BLUP von knapp über 80 und der zur Anpaarung verwendete Hengst einen BLUP vielleicht knapp über 100 hat. Dann wird man sich meistes mit irgendwas zufrieden geben müssen, was auch mal sehr unterdurchschnittlich sein kann oder gerade noch so an den Durchschnitt heranreicht und nicht unbedingt dem entspricht, was man sich so vorgestellt hat. Natürlich muss man sich nicht unbedingt ein Pferd kaufen, wo der BLUP beider Eltern weit über 120 liegt, das bezahlt man dann auch ganz klar mit aber wenigstens von einer Seite sollte doch mindestens recht gutes Erbmaterial im Spiel sein, wenn schon die andere Seite eher gerade noch so durchschnittlich ist. Und es geht auch nicht nur um den GesamtBLUP, die Einzelwerte sollten auch passend sein, also eine wirklich gezielte Zuchtauswahl erkennbar sein. Leider wird ja besonders bei Isländern viel zu oft, nur nach der Chance der Sonderlackierung die Zuchtauswahl getroffen aber auf der Farbe reitet man nun wirklich nicht. Das ist dann eher eine Vermehrung.
Bei einem etwas älteren Pferd ist es natürlich immer einfacher, zu beurteilen, was man da hat. Mein Reddi hat einen Vater, der hier in Dänemark der erfolgreichste Vererber war, riesig hohe BLUP-Werte, extrem viele sehr hochgeprüfte Nachkommen. Seine Mutter selbst war nicht schlecht aber letztendlich auch nur durchschnittlich, hatte aber insgesamt einen ordentlichen Genpool. Bis auf die lange üppige Mähne, die hervorragenden Beine und den eigenwilligen Charakter (typische Kirkjubæ-Linie), hat er nichts vom Vater geerbt aber schlechter als die Mutter konnte das Pferd von den Anlagen her, dennoch nicht werden. Insofern würde ich immer schauen, was da für Elterntiere im Spiel sind. Entspricht eines von denen nicht meinen Vorstellungen für mein Wunschpferd, ist es zu klein, zu schmächtig, Gebäudefehler, Charakterschwächen, schlechte laterale Veranlagung, typischer Schweinepasser o.ä., würde ich auch von dem Nachwuchs die Finger lassen. Das schwierige ist natürlich, dass man meist nur die Mutter zu Gesicht bekommt. Trotzdem würde ich mich auch ausgiebig über den Vater schlau machen. Natürlich kann man auch bei einem "Blindkauf" Glück haben aber die Chance, dass man genau das Gegenteil bekommt, ist genauso hoch.
Die BLUP-Werte aller Isis sind im Wordfengur, also im Zuchtbuch einzusehen.
Auch bei Isländern ist es ja so, dass viel zu oft eine gewisse "Mittelmäßigkeit" mit einer vielleicht etwas "gehobenen Mittelmäßigkeit" angepaart werden. Rauskommen kann da mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nur ein gewisses Maß der "Mittelmäßigkeit" und nicht jede Mittelmäßigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass man dann einen netten zuverlässigen Tourenisi sein Eigen nennt. Das kann auch ein sehr anstrengendes Pferd werden, in das man dreimal so viel Arbeit in die Vertrauensbildung und die Ausbildung investieren muss und an dem man trotzdem vielleicht nie den Spaß und die Freude hat, die man sich vorgestellt hat, das auch vielleicht immer Probleme mit den Zusatzgängen hat, weil einfach nicht ausreichend laterale Veranlagung mitgegeben wurde usw. Auch das ist Mittelmäßigkeit aber eher nicht die, nach der man gesucht hat. Der BLUP (Zuchtwert) bei den Isis sagt zwar überhaupt nichts über das ungeprüfte Junpferd selbst aus aber in der Zucht und den Anpaarungen, spielt er durchaus eine Rolle und zwar, wie stark die Anlagen überhaupt vorhanden sind, die man verbessern will, denn kein Züchter züchtet, um gezielt zu verschlechtern. Ob sich diese Anlagen dann auch bei der Zucht wirklich verstärken, kann man nicht vorhersagen aber sie verschlechtern sich auch nicht. Was man mit den Anlagen dann später macht, ist eine andere Frage.
Die besten Chancen, dass das Jungpferd, das man sich kaufen möchte, gute und den eigenen Wünschen entsprechende Anlagen hat, hat man nicht, wenn die Stute vielleicht eine BLUP von knapp über 80 und der zur Anpaarung verwendete Hengst einen BLUP vielleicht knapp über 100 hat. Dann wird man sich meistes mit irgendwas zufrieden geben müssen, was auch mal sehr unterdurchschnittlich sein kann oder gerade noch so an den Durchschnitt heranreicht und nicht unbedingt dem entspricht, was man sich so vorgestellt hat. Natürlich muss man sich nicht unbedingt ein Pferd kaufen, wo der BLUP beider Eltern weit über 120 liegt, das bezahlt man dann auch ganz klar mit aber wenigstens von einer Seite sollte doch mindestens recht gutes Erbmaterial im Spiel sein, wenn schon die andere Seite eher gerade noch so durchschnittlich ist. Und es geht auch nicht nur um den GesamtBLUP, die Einzelwerte sollten auch passend sein, also eine wirklich gezielte Zuchtauswahl erkennbar sein. Leider wird ja besonders bei Isländern viel zu oft, nur nach der Chance der Sonderlackierung die Zuchtauswahl getroffen aber auf der Farbe reitet man nun wirklich nicht. Das ist dann eher eine Vermehrung.
Bei einem etwas älteren Pferd ist es natürlich immer einfacher, zu beurteilen, was man da hat. Mein Reddi hat einen Vater, der hier in Dänemark der erfolgreichste Vererber war, riesig hohe BLUP-Werte, extrem viele sehr hochgeprüfte Nachkommen. Seine Mutter selbst war nicht schlecht aber letztendlich auch nur durchschnittlich, hatte aber insgesamt einen ordentlichen Genpool. Bis auf die lange üppige Mähne, die hervorragenden Beine und den eigenwilligen Charakter (typische Kirkjubæ-Linie), hat er nichts vom Vater geerbt aber schlechter als die Mutter konnte das Pferd von den Anlagen her, dennoch nicht werden. Insofern würde ich immer schauen, was da für Elterntiere im Spiel sind. Entspricht eines von denen nicht meinen Vorstellungen für mein Wunschpferd, ist es zu klein, zu schmächtig, Gebäudefehler, Charakterschwächen, schlechte laterale Veranlagung, typischer Schweinepasser o.ä., würde ich auch von dem Nachwuchs die Finger lassen. Das schwierige ist natürlich, dass man meist nur die Mutter zu Gesicht bekommt. Trotzdem würde ich mich auch ausgiebig über den Vater schlau machen. Natürlich kann man auch bei einem "Blindkauf" Glück haben aber die Chance, dass man genau das Gegenteil bekommt, ist genauso hoch.
Die BLUP-Werte aller Isis sind im Wordfengur, also im Zuchtbuch einzusehen.