Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Moderator: Sheitana
Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Ich finde beim Kauf eines Absetzers oder Jungpferdes die Papiere auch absolut nicht unwichtig und so ganz stimmt der Spruch "Man reitet nicht auf den Papieren" auch nicht. In einem Genpool kann letztendlich immer nur das drin stecken, was reingetan wurde. Insofern reitet man durchaus auf den Papieren, ob sie nun praktisch vorhanden sind oder nicht. Sie haben aber den Vorteil, dass sie nachvollziehbar sind.
Auch bei Isländern ist es ja so, dass viel zu oft eine gewisse "Mittelmäßigkeit" mit einer vielleicht etwas "gehobenen Mittelmäßigkeit" angepaart werden. Rauskommen kann da mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nur ein gewisses Maß der "Mittelmäßigkeit" und nicht jede Mittelmäßigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass man dann einen netten zuverlässigen Tourenisi sein Eigen nennt. Das kann auch ein sehr anstrengendes Pferd werden, in das man dreimal so viel Arbeit in die Vertrauensbildung und die Ausbildung investieren muss und an dem man trotzdem vielleicht nie den Spaß und die Freude hat, die man sich vorgestellt hat, das auch vielleicht immer Probleme mit den Zusatzgängen hat, weil einfach nicht ausreichend laterale Veranlagung mitgegeben wurde usw. Auch das ist Mittelmäßigkeit aber eher nicht die, nach der man gesucht hat. Der BLUP (Zuchtwert) bei den Isis sagt zwar überhaupt nichts über das ungeprüfte Junpferd selbst aus aber in der Zucht und den Anpaarungen, spielt er durchaus eine Rolle und zwar, wie stark die Anlagen überhaupt vorhanden sind, die man verbessern will, denn kein Züchter züchtet, um gezielt zu verschlechtern. Ob sich diese Anlagen dann auch bei der Zucht wirklich verstärken, kann man nicht vorhersagen aber sie verschlechtern sich auch nicht. Was man mit den Anlagen dann später macht, ist eine andere Frage.
Die besten Chancen, dass das Jungpferd, das man sich kaufen möchte, gute und den eigenen Wünschen entsprechende Anlagen hat, hat man nicht, wenn die Stute vielleicht eine BLUP von knapp über 80 und der zur Anpaarung verwendete Hengst einen BLUP vielleicht knapp über 100 hat. Dann wird man sich meistes mit irgendwas zufrieden geben müssen, was auch mal sehr unterdurchschnittlich sein kann oder gerade noch so an den Durchschnitt heranreicht und nicht unbedingt dem entspricht, was man sich so vorgestellt hat. Natürlich muss man sich nicht unbedingt ein Pferd kaufen, wo der BLUP beider Eltern weit über 120 liegt, das bezahlt man dann auch ganz klar mit aber wenigstens von einer Seite sollte doch mindestens recht gutes Erbmaterial im Spiel sein, wenn schon die andere Seite eher gerade noch so durchschnittlich ist. Und es geht auch nicht nur um den GesamtBLUP, die Einzelwerte sollten auch passend sein, also eine wirklich gezielte Zuchtauswahl erkennbar sein. Leider wird ja besonders bei Isländern viel zu oft, nur nach der Chance der Sonderlackierung die Zuchtauswahl getroffen aber auf der Farbe reitet man nun wirklich nicht. Das ist dann eher eine Vermehrung.
Bei einem etwas älteren Pferd ist es natürlich immer einfacher, zu beurteilen, was man da hat. Mein Reddi hat einen Vater, der hier in Dänemark der erfolgreichste Vererber war, riesig hohe BLUP-Werte, extrem viele sehr hochgeprüfte Nachkommen. Seine Mutter selbst war nicht schlecht aber letztendlich auch nur durchschnittlich, hatte aber insgesamt einen ordentlichen Genpool. Bis auf die lange üppige Mähne, die hervorragenden Beine und den eigenwilligen Charakter (typische Kirkjubæ-Linie), hat er nichts vom Vater geerbt aber schlechter als die Mutter konnte das Pferd von den Anlagen her, dennoch nicht werden. Insofern würde ich immer schauen, was da für Elterntiere im Spiel sind. Entspricht eines von denen nicht meinen Vorstellungen für mein Wunschpferd, ist es zu klein, zu schmächtig, Gebäudefehler, Charakterschwächen, schlechte laterale Veranlagung, typischer Schweinepasser o.ä., würde ich auch von dem Nachwuchs die Finger lassen. Das schwierige ist natürlich, dass man meist nur die Mutter zu Gesicht bekommt. Trotzdem würde ich mich auch ausgiebig über den Vater schlau machen. Natürlich kann man auch bei einem "Blindkauf" Glück haben aber die Chance, dass man genau das Gegenteil bekommt, ist genauso hoch.
Die BLUP-Werte aller Isis sind im Wordfengur, also im Zuchtbuch einzusehen.
Auch bei Isländern ist es ja so, dass viel zu oft eine gewisse "Mittelmäßigkeit" mit einer vielleicht etwas "gehobenen Mittelmäßigkeit" angepaart werden. Rauskommen kann da mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nur ein gewisses Maß der "Mittelmäßigkeit" und nicht jede Mittelmäßigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass man dann einen netten zuverlässigen Tourenisi sein Eigen nennt. Das kann auch ein sehr anstrengendes Pferd werden, in das man dreimal so viel Arbeit in die Vertrauensbildung und die Ausbildung investieren muss und an dem man trotzdem vielleicht nie den Spaß und die Freude hat, die man sich vorgestellt hat, das auch vielleicht immer Probleme mit den Zusatzgängen hat, weil einfach nicht ausreichend laterale Veranlagung mitgegeben wurde usw. Auch das ist Mittelmäßigkeit aber eher nicht die, nach der man gesucht hat. Der BLUP (Zuchtwert) bei den Isis sagt zwar überhaupt nichts über das ungeprüfte Junpferd selbst aus aber in der Zucht und den Anpaarungen, spielt er durchaus eine Rolle und zwar, wie stark die Anlagen überhaupt vorhanden sind, die man verbessern will, denn kein Züchter züchtet, um gezielt zu verschlechtern. Ob sich diese Anlagen dann auch bei der Zucht wirklich verstärken, kann man nicht vorhersagen aber sie verschlechtern sich auch nicht. Was man mit den Anlagen dann später macht, ist eine andere Frage.
Die besten Chancen, dass das Jungpferd, das man sich kaufen möchte, gute und den eigenen Wünschen entsprechende Anlagen hat, hat man nicht, wenn die Stute vielleicht eine BLUP von knapp über 80 und der zur Anpaarung verwendete Hengst einen BLUP vielleicht knapp über 100 hat. Dann wird man sich meistes mit irgendwas zufrieden geben müssen, was auch mal sehr unterdurchschnittlich sein kann oder gerade noch so an den Durchschnitt heranreicht und nicht unbedingt dem entspricht, was man sich so vorgestellt hat. Natürlich muss man sich nicht unbedingt ein Pferd kaufen, wo der BLUP beider Eltern weit über 120 liegt, das bezahlt man dann auch ganz klar mit aber wenigstens von einer Seite sollte doch mindestens recht gutes Erbmaterial im Spiel sein, wenn schon die andere Seite eher gerade noch so durchschnittlich ist. Und es geht auch nicht nur um den GesamtBLUP, die Einzelwerte sollten auch passend sein, also eine wirklich gezielte Zuchtauswahl erkennbar sein. Leider wird ja besonders bei Isländern viel zu oft, nur nach der Chance der Sonderlackierung die Zuchtauswahl getroffen aber auf der Farbe reitet man nun wirklich nicht. Das ist dann eher eine Vermehrung.
Bei einem etwas älteren Pferd ist es natürlich immer einfacher, zu beurteilen, was man da hat. Mein Reddi hat einen Vater, der hier in Dänemark der erfolgreichste Vererber war, riesig hohe BLUP-Werte, extrem viele sehr hochgeprüfte Nachkommen. Seine Mutter selbst war nicht schlecht aber letztendlich auch nur durchschnittlich, hatte aber insgesamt einen ordentlichen Genpool. Bis auf die lange üppige Mähne, die hervorragenden Beine und den eigenwilligen Charakter (typische Kirkjubæ-Linie), hat er nichts vom Vater geerbt aber schlechter als die Mutter konnte das Pferd von den Anlagen her, dennoch nicht werden. Insofern würde ich immer schauen, was da für Elterntiere im Spiel sind. Entspricht eines von denen nicht meinen Vorstellungen für mein Wunschpferd, ist es zu klein, zu schmächtig, Gebäudefehler, Charakterschwächen, schlechte laterale Veranlagung, typischer Schweinepasser o.ä., würde ich auch von dem Nachwuchs die Finger lassen. Das schwierige ist natürlich, dass man meist nur die Mutter zu Gesicht bekommt. Trotzdem würde ich mich auch ausgiebig über den Vater schlau machen. Natürlich kann man auch bei einem "Blindkauf" Glück haben aber die Chance, dass man genau das Gegenteil bekommt, ist genauso hoch.
Die BLUP-Werte aller Isis sind im Wordfengur, also im Zuchtbuch einzusehen.
Viele Grüße
Hina
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
HP-Manu hat geschrieben:ob ganz mag ich zu bezweifeln, aber sicher wäre es möglich gewesen, etwas zu korrigieren.Meinst du, dass die X-Beine vom Schmied hätten korrigiert werden können bzw. er vielleicht sogar die Ursache war? Ich hab jetzt schon oft gelesen, dass gerade im jungen Alter der Hufschmied viel beeinflussen kann...
Man hätte eine Menge korregieren können! Das das nicht gemacht worden ist, war zum einen unser Fehler, wir haben immer mehr in die Augen geschaut, als auf die Beine....Ich will es nicht entschuldigen, aber es war auch schwierig. Immer hampelte einer rum, immer war der Boden schief oder matschig oder beides, immerzu schob einer seine Nase dazwischen... Bemerkt habe wir es, als wir anfingen, alleine mit ihm spazieren zu gehen und ihn dafür aus der Herde holten und ihn auch mal auf der Straße fotografiert haben. Als wir den Schmied darauf ansprachen, hat er die Hufe so zurechtgeschnitzt, dass die Beine gerade standen!
Ich hätte ihn eigentlich anzeigen sollen.
Irgendwie war alles dazu zu durcheinander. Ich holte darauf hin einen anderen Schmied zu meinem Fohlen und der korregierte das ganze langsam auf ein Normalmaß zurück.
Zum Thema: man kann das eigene Fohlen nicht aus der Herde holen und nur nach Voranmeldung sehen: In gewissem Maße kann ich das verstehen. Wenn jeder auf eine Weide mit 15 -20 Junghengsten gehen würde, um seins rauszuholen, das wäre verantwortungslos. Man dürfte übrigens die Weiden von außen jederzeit einsehen, so war es nicht.Aber ich denke, ein guter Kontakt zum Jungoferd ist eher in einer kleineren Herde möglich.
Ja, kann man. Aber erst bei einem Jährling. Ich würde mir anschauen, auf welcher Höhe die Karpalgelenke sind, am Besten das Pferd neben ein Ausgewachsenes stellen. Sind sie auf gleicher höher, wird das Pferd ähnlich groß, entsprechend wenn sie tiefer liegen, bzw. höher sind.ja, das ist richtig so. Das Längenwachstum der Knochen endet ja unterschiedlich. Als erstes enden die unteren Gliedmaße der Jungtiere...deswegen sehen sie auch oft so lustig aus...ganz langes Fesselgelenk und der Rest ist noch recht kurz. Das Röhrbeinwachstim endet in etwas mit 1 bis 1,5 Jahren. Aber wenn du die Eltern kennst und weisst wie groß die sind, so kann man auch da in etwas sagen wie groß der Nachwuchs wird. Es ist eher selten, dass wenn die eltern knappe 1,30m sind, dass das Jungpferd stäter dann mal 1,45m groß wird.
Ähem, bei uns ist es in etwa so. Die Mutter ist ca 134 cm, der "Kleine" jetzt schon über 142cm.![]()
Bei einem Isländer könnte die Gangveranlagung von Mutter und Vater nicht unerheblich sein. Auch wenn du keine Siegerschleifen nach Hause tragen willst, solltest du nicht den Fehler machen, den wir begingen und dir ein passveranlagtes Pferdchen auf die Weide holen. Es sei denn du möchtest das.Übrigens finde ich Papiere gar nicht so unwichtig. Ich höre zwar immer den Spruch "auf Papieren kann man nicht reiten", aber es macht Sinn, sich mit den Vorfahren eines Pferdes zu beschäftigen und zu versuchen, mehr über die Linien herauszufinden. Da kann man schon einiges über mögliche Veranlagung und Charaktermerkmale herausfinden.Also, ich würde meine Pferde trotz Pass nie mehr hergeben, aber einfach zu reiten sind sie nicht. Man sieht alllerdings auch Verspannungen eher, als beim Dreigänger....
![]()
Viele Grüße
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen!
Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen!
Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!
Sch(r)ecken-Fersehen
Birgit
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Hui, Wahnsinn - vielen lieben Dank für eure tollen Kommentare.
Ich versuche jetzt mal, das alles ein wenig zu sortieren:
1) Bilder setze ich AUF JEDEN FALL rein. Je mehr Augen, desto besser!
2) Vererbung: Vielleicht also doch die Mutter Probe reiten?
Ja, in der Tat habe ich auch schon mal erlebt, dass verschiedene Pferde (Man muss aber dazu sagen, dass sie alle bei einer Züchterin aufgewachsen sind - und das nicht gerade, nun ja, vorteilhaft...) einer Kolkuos-Linie nicht ganz einfach waren, sondern eher von stoischer Natur.
Die Hengste der Züchter kenne ich bereits. Wer mal schauen möchte:
http://www.laekurhof.de/djarfur-vom-laekurhof.html
http://www.laekurhof.de/garri-vom-laekurhof.html
http://www.svanur.de/
http://www.hrafn.de/
Letztendlich finde ich, Hina, du hast wahrscheinlich schon Recht. Den BLUB-Wert werde ich mir mal ansehen. Vielleicht bekomme ich ja wirklich auch ein paar Vollgeschwister zu Gesicht. Allerdings glaube ich auch wirklich, dass man viel durch die Ausbildung fördern kann - auch wenn das vielleicht bedeutet, dass es bei dem einen oder anderen wesentlich länger dauert. Ein Jungpferd ist und bleibt nämlich immer eine Überraschungstüte - dessen bin ich mir voll und ganz bewusst.
3) Korrektur der Hufe
Das muss ich auch nochmal erfragen, wie sich das dann gestaltet. Ich kenne bereits zwei sehr talentierte geduldige Hufbearbeiter, die ich das gerne machen lassen würde. Wenn das Pferd allerdings in einer Aufzuchtsherde steht, kann es ja durchaus sein, dass ein eigener Hufbearbeiter gar nicht möglich ist.

Ich versuche jetzt mal, das alles ein wenig zu sortieren:
1) Bilder setze ich AUF JEDEN FALL rein. Je mehr Augen, desto besser!
2) Vererbung: Vielleicht also doch die Mutter Probe reiten?
Ja, in der Tat habe ich auch schon mal erlebt, dass verschiedene Pferde (Man muss aber dazu sagen, dass sie alle bei einer Züchterin aufgewachsen sind - und das nicht gerade, nun ja, vorteilhaft...) einer Kolkuos-Linie nicht ganz einfach waren, sondern eher von stoischer Natur.
Die Hengste der Züchter kenne ich bereits. Wer mal schauen möchte:
http://www.laekurhof.de/djarfur-vom-laekurhof.html
http://www.laekurhof.de/garri-vom-laekurhof.html
http://www.svanur.de/
http://www.hrafn.de/
Letztendlich finde ich, Hina, du hast wahrscheinlich schon Recht. Den BLUB-Wert werde ich mir mal ansehen. Vielleicht bekomme ich ja wirklich auch ein paar Vollgeschwister zu Gesicht. Allerdings glaube ich auch wirklich, dass man viel durch die Ausbildung fördern kann - auch wenn das vielleicht bedeutet, dass es bei dem einen oder anderen wesentlich länger dauert. Ein Jungpferd ist und bleibt nämlich immer eine Überraschungstüte - dessen bin ich mir voll und ganz bewusst.
3) Korrektur der Hufe
Das muss ich auch nochmal erfragen, wie sich das dann gestaltet. Ich kenne bereits zwei sehr talentierte geduldige Hufbearbeiter, die ich das gerne machen lassen würde. Wenn das Pferd allerdings in einer Aufzuchtsherde steht, kann es ja durchaus sein, dass ein eigener Hufbearbeiter gar nicht möglich ist.
Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Brimnir hat geschrieben:Allerdings glaube ich auch wirklich, dass man viel durch die Ausbildung fördern kann - auch wenn das vielleicht bedeutet, dass es bei dem einen oder anderen wesentlich länger dauert. Ein Jungpferd ist und bleibt nämlich immer eine Überraschungstüte - dessen bin ich mir voll und ganz bewusst.
Das ist naürlich richtig aber fördern kann man immer nur Dinge, die auch anlagebedingt einigermaßen da sind. Wenn Du z.B. unbedingt später mal Pass reiten willst, schaust Du sicher auch nicht nach einem potentiellen Viergänger



Viele Grüße
Hina
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Hina, werde ich machen. Ich werd auch meine Kamera mitnehmen und Videos machen. Wenn die nicht all zu groß werden, dann lade ich von meinen Favoriten einige hoch - wenn überhaupt gleich etwas dabei ist. 

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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Sicherlich kann man durch eine gute Ausbildung auch Gebäudemängel wieder wett machen. Eher, als Charakterschwächen.Brimnir hat geschrieben: Allerdings glaube ich auch wirklich, dass man viel durch die Ausbildung fördern kann - auch wenn das vielleicht bedeutet, dass es bei dem einen oder anderen wesentlich länger dauert.
Dennoch muss man das auch können.
Die Ausbildung eines weniger korrekten Pferdes bedarf viel mehr Wissen und Können als die, eines gut gebauten Pferdes.
Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
meine stand mit mind. 30 anderen Jungen zusammen, aber ein Besuch war jederzeit möglich...ganz ohne Voranmeldung und ich konnte mit meiner Jungen machen was ich wollte...... anders würde ich es auch niemals einstellen, ist ja MEIN Pferd und da möchte doch bitte auch ICH entscheiden können. Genauso sehe ich es mit den Hufbearbeitern. Bei mir war es garkein Thema, dass ich die Hufe meiner Stute selber bearbeite. Und selbst wenn ich keine Hufpflegerin wäre, so würde ich doch gerne selber entscheiden, wer an mein Pferd dran kommt, egal ob nun Hufbearbeitung oder Tierarzt.Zum Thema: man kann das eigene Fohlen nicht aus der Herde holen und nur nach Voranmeldung sehen: In gewissem Maße kann ich das verstehen. Wenn jeder auf eine Weide mit 15 -20 Junghengsten gehen würde, um seins rauszuholen, das wäre verantwortungslos. Man dürfte übrigens die Weiden von außen jederzeit einsehen, so war es nicht.Aber ich denke, ein guter Kontakt zum Jungoferd ist eher in einer kleineren Herde möglich.
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Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Ich kann die Einstellung aber durchaus verstehen 
Wieviele Menschen gibt es, die z.B. mit Leckerlies bewaffnet auf die Weide gehen. Das kann bei 30 Pferden schnell ins Augen gehen...

Wieviele Menschen gibt es, die z.B. mit Leckerlies bewaffnet auf die Weide gehen. Das kann bei 30 Pferden schnell ins Augen gehen...

Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
da geb ich dir recht...da ich nicht so eine bin, habe ich den Punkt natürlich nicht bedacht. 

Re: Jungpferd kaufen - Tipps und Ratschläge
Ich bin so eine
und es war nie ein Problem. Waren allerdings auch keine 30, sondern um die 6-10 Pferde maximal. Ich finde das eh besser. Ich persönlich würde bei einer Aufzucht darauf achten, dass die Herde unbedingt altersgemischt (ganz wichtig!) und nicht zu riesig ist. Mir persönlich wäre dann auch Konstanz wichtig, also möglichst immer die gleichen paar Erzieher. Und regelmässiges Handling sowie Hufpflege. Mineralfuttergabe soweit notwendig.
Abstammung: Ein hoher BLUP und eine hohe FIZO-Prüfung garantieren doch noch kein Pferd, an dem man Freude haben wird? Klar, ich stimme zu: Das Pferd sollte überlegtes Zuchtprodukt sein und nicht irgendeine "wilde Mischung". Aber eine hohe Benotung bedeutet eigentlich "nur", dass Gebäude, Interieur und Gänge dem Idealtypus nahe kommen. Nur, was ist dieser Idealtypus heutzutage? Nun wirklich nicht das, was wir als 08/15-Reiter unbedingt möchten... Beispiele - ein kurzer Rücken mit unmöglicher Sattellage, sehr hoch aufgesetzter Hals, Pferde mit ganz viel Temperament - das ist nicht jedermanns Sache. Auch bei der Gangveranlagung muss man ja dann erst mal zurechtkommen mit einem Trabnix o.ä., das müsste man sich ja dann gut vorher überlegen.
Ich würde schon sagen, man kann relativ gut im Voraus "eingrenzen", auch bei einem Jungpferd. Eltern anschauen/"erleben" finde ich da ganz zentral. Ist natürlich super, wenn man einen Züchter hat, der da auch viel von den Eltern erzählen kann. Bei meinem z.B. waren die Eltern beide der Züchterin und sie konnte sehr gut abschätzen, was aus dem Kleinen wird. Sie war sehr vorsichtig, hat aber ins Schwarze getroffen.
Mir persönlich waren Charakter (gern genug Temperament, aber lieber kein übersensibles Pferd mehr
), Gebäude (möglichst gut fürs Reiten prädestiniert), Balance (Das macht das Arbeiten so unendlich viel einfacher) wichtig. Hübsche Gänge durften es auch sein, war aber nicht "nötig" - Ich habe, ausser dass das Pony 4.5 statt der geplanten 5 Gänge hat, alles im Übermass gekriegt und das war kein "Zufall". Vieles sieht man auch schon beim Fohlen/Absetzer/Jungpferd, und sei es auch nur in einer Phase. Beobachtet man die Zwerge über eine Weile (und das sollte ein Züchter ja eigentlich auch), kann man gut abschätzen, was für ein Pferd daraus wird, wenn nichts Unerwartetes passiert. Es gibt natürlich eine Bandbreite, aber so arg ist die nicht.
Apropos Unerwartetes, auch beim gesundesten Absetzer und der bestwünschenswerten Haltung kann man plötzlich vor vielen 1000€ OP-Kosten stehen

Abstammung: Ein hoher BLUP und eine hohe FIZO-Prüfung garantieren doch noch kein Pferd, an dem man Freude haben wird? Klar, ich stimme zu: Das Pferd sollte überlegtes Zuchtprodukt sein und nicht irgendeine "wilde Mischung". Aber eine hohe Benotung bedeutet eigentlich "nur", dass Gebäude, Interieur und Gänge dem Idealtypus nahe kommen. Nur, was ist dieser Idealtypus heutzutage? Nun wirklich nicht das, was wir als 08/15-Reiter unbedingt möchten... Beispiele - ein kurzer Rücken mit unmöglicher Sattellage, sehr hoch aufgesetzter Hals, Pferde mit ganz viel Temperament - das ist nicht jedermanns Sache. Auch bei der Gangveranlagung muss man ja dann erst mal zurechtkommen mit einem Trabnix o.ä., das müsste man sich ja dann gut vorher überlegen.
Ich würde schon sagen, man kann relativ gut im Voraus "eingrenzen", auch bei einem Jungpferd. Eltern anschauen/"erleben" finde ich da ganz zentral. Ist natürlich super, wenn man einen Züchter hat, der da auch viel von den Eltern erzählen kann. Bei meinem z.B. waren die Eltern beide der Züchterin und sie konnte sehr gut abschätzen, was aus dem Kleinen wird. Sie war sehr vorsichtig, hat aber ins Schwarze getroffen.
Mir persönlich waren Charakter (gern genug Temperament, aber lieber kein übersensibles Pferd mehr

Apropos Unerwartetes, auch beim gesundesten Absetzer und der bestwünschenswerten Haltung kann man plötzlich vor vielen 1000€ OP-Kosten stehen
