@ Schimmelin
So geht es mir auch auf Turnieren. Natürlich freue ich mich, wenn ich auf Turnieren den ersten Platz mache.
Im letzten Jahr auch, viel mehr habe ich mich aber danach über unsere erste Hunterprüfung unterm Sattel gefreut. Darin war eine Aufgabe, die für mein Pferd noch zu schwer war, ein Galopp-Schritt-Übergang. Ich wusste, sie schafft es nicht und habe sie erst in den Trab geholt und dann in den Schritt. Der ein oder andere Haken war auch so noch drin. Wir sind auch nur Letzte geworden. Aber ich war damals so stolz wie bemüht sie in der Prüfung war alles richtig zu machen

Es war für mich einfach mal eine Überprüfung wo stehen wir und was geht schon. Und ihr Einsatz war mir viel mehr wert, als jede Schleife
Sheitana, das ist richtig was dann zum reiterlichen Unvermögen noch hinzu kommt ist, daß viele eben nicht wissen wie ein gutes Pferd aussieht und mit welchen Mängeln sie sich die dazugehörigen Probleme einhandeln. Es ist numal so je korrekter das Pferd gebaut ist und je besser es für meine Zwecke geeignet ist umso einfacher mache ich es mir in meiner Reiterei. Das ist aber nicht der günstigste Weg und in unserer geiz ist geil Gesellschaft wird auch immer weniger wert auf Qualität gelegt, wobei dazu auch das Wissen darum gehört was nun beim Pferd Qualität ist.
Ich führe des Öfteres mal die Diskussion "Papiere oder nicht". Und interessanterweise die, die es am Meisten nötig hätten sind der Meinung "auf Papieren kann man eh nicht reiten".
Gut, das ist soweit auch richtig und es ist sicherlich auch eine Tatsache, dass auch die Pferdezucht teilweise schlimme Blüten trägt.
Ich möchte auch nicht sagen, dass jedes Pferd ohne Papiere schlecht ist.
Aber ich bin der Meinung, dass verantwortungsvolle Papierzucht ein Muss ist, wenn man ein korrektes Pferd sucht das gut gebaut und klar im Kopf ist und man wissen möchte, auf was man sich einlässt.
Ein Beispiel. Meine RB sucht ein Nachwuchspferd. Sie ist keine schlechte Reiterin, lernt beständig dazu. Sie ist aber auch keine 20 mehr und kann auch reell einschätzen, dass sie ein Pferd braucht, was ihr gutes Reiten vom Körperbau her einfach macht, was klar im Kopf ist und vom Temperament eher etwas ruhiger.
Sie hat mich dann gefragt, ob sie nicht aus meiner Stute - ihr RB-Pferd - ein Fohlen ziehen kann. Charakterlich bringt sie absolut mit, was sie sucht (auch, wenn sie durchaus Temperament hat *gg*), körperlich auch, wobei man das Ein oder Andere sicherlich noch verbessern kann (wo nicht).
Ich muss ehrlich sagen, in so einem Fall bin ich sehr froh, dass es Papiere gibt. Ich weiß, wie meine Stute tickt, ich weiß, wie ihre Tochter tickt. Über ihre Vorfahren weiß man in Züchterkreisen auch Einiges.
Der Hengst, den wir ausgesucht haben hat sich als Zuchthengst bereits etabliert. Auch über seine Vorfahren ist Einiges bekannt, er hat bereits Nachzucht unter dem Sattel.
Und vor Allem weiß ich, dass er mit Stuten aus den Linien die meine Stute führt schon überaus gute Fohlen gebracht hat (die auch die Kriterien erfüllen, die meine RB sucht).
Wie gesagt, ich möchte nicht behaupten, dass Mixe schlecht sind, um Gottes Willen. Auch da gibt es sicherlich auch Pferde, die gut im Sport mithalten könnten. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass Wissen was "gute Pferde" sind geht immer mehr verloren. Und selbst wenn ich nur den Anspruch habe "ich möchte auf einem gelassenen Pferd durchs Gelände" sind das sehr hohe Ansprüche, die ein Pferd auch erfüllen können muss und die Qualitäten dazu muss man einschätzen können.
Ich verstehen es sowieso nicht. Wiese versucht man es sich in der Ausbildung so einfach wie möglich zu machen (Stichwort nicht mehr reelle Ausbildung) und schlägt dabei einen Weg ein, der vielleicht nicht der Pferdefreundliche ist, anstatt schon vorher darüber nachzudenken, was man eigentlich möchte und demnach gezielt ein Pferd zu suchen, was diese Ansprüche auch erfüllen kann.
Ich bin mir sicher, dann gäbe es weit weniger Pferde, die Ansprüche erfüllen sollen können, die sie einfach nicht erfüllen können, weil sie körperlich (oder geistig) dazu nicht in der Lage sind.