Oh, so viele nette Tips - danke euch! Entschuldigt, daß ich erst jetzt wieder zum Antworten komme!
@faraway: Diese Clickereinheit muss ich mir mal in Ruhe ansehen. Generell ist es aber so, daß ich Clickern weniger einbaue, da mir das mit allem anderen zuviel wird. Es muss auch nicht unbedingt das Clickern sein – dafür brauche ich seine Aufmerksamkeit ja auch und es nützt mir da nichts, wenn er mit starr gerecktem Hals in irgendeine Ecke stiert, anstatt sich auf mich zu konzentrieren. Arbeit hilft da besser.
@tara: Diese Wohlfühlzone versuche ich gerade mit unseren Pylonen einzurichten: Dort gibt es immer Zügel lang oder zumindest nachgegeben, etwas Angenehmes wie Schritt oder Krauleinheiten. Das klappt auch zunehmend besser. Anhalten ist ihm noch suspekt, aber wir bauen das ganz allmählich ein.
@calista: Die Idee mit der langweiligen Routine kam mir auch mittlerweile. Ich habe den Eindruck, dass, wenn der Ablauf immer gleich bleibt, er genau dann auch zu vermehrtem Blödsinn, sprich: Panik neigt. Daher suche ich doch nach Abwechslung, was aber nicht weniger Arbeit und Konzentration bedeutet. Interessant war dabei vor einigen Tagen Folgendes: Ich bin mit ihm zum Longieren in die Halle. Der Boden war frisch gewässert, schön abgezogen – und irgendjemand hatte in der hinteren rechten Ecke eine riesige Leiter stehen lassen. Pferd hielt schonmal entsetzt die Luft an, worauf ich ihm demonstrierte, dass ich die Leiter nicht sehe oder ihr irgendeine Bedeutung beimesse, wir bleiben hier unten und arbeiten. Ich habe der Ecke da hinten überhaupt keine Beachtung geschenkt. DAS war offensichtlich richtig. Er lief erst in kleineren, dann immer größeren Kreisen aufmerksam und konzentriert um mich herum. Ohr und Auge immer mal wieder zur Leiter, aber da tat sich nichts und bei mir auch nicht. Und das ist glaube ich, das Ausschlaggebende: MEINE Stimmung, meine Einstellung. Ach Gottchen, man lernt ja so viel über sich selbst. Es gibt wirklich Tage, da brauch ich gar nicht anfangen, reiten zu wollen, weil meine Stimmung nicht passt. Das merkt mein Pferd aber um einiges schneller als ich. Aber je ehrlicher ich zu mir selbst bin, desto besser harmoniert das letzten Endes auch.
Im Übrigen arbeiten wir an der Hand so ähnlich wie du es beschreibst: Keine langen Sequenzen, sondern schnelle Wechsel der Biegung, SH, KSH, Vorhandwendungen, Tempoübergänge. Und auch das alles nicht so irre lange, weil es auch dann langweilig wird.
Es ist verrückt, aber es ist ein ständiges Auf und Ab, ohne jetzt das (bescheuerte!) Wetter mitverantwortlich zu machen. Nach drei Tagen Frieden gibt es wieder Aussetzer, bei denen ich manchmal sehr deutlich werden muss, was wiederum zur Folge hat, dass er sich im Anschluss gar nicht von mir trennen kann – ich bin ja wieder seine Leitstute, die den Weg vorgibt. Offenbar hilft aber, die Gewichtung mit der Gruselecke flexibel zu handhaben, ich will damit sagen, an manchen Tagen ist er regelrecht „cool“, da können wir den Zirkel locker nach oben verlegen, an anderen braucht er die Sicherheit unten und ich verlange dann auch nur 2 Minuten im Gruselkabinett. Was merkwürdigerweise immer klappt, ist unser anschließendes Hinausgehen durch den gruseligen Teil der Halle. Auch Routine mittlerweile, vorne rein, hinten raus … er weiß, was ihn draußen erwartet, denn wer brav war, darf noch drei vier grüne Hälmchen naschen.
@ellen74: In Ohnmacht kippen??? Puh, da hab ich ja noch Glück.
Von dem TTEAM habe ich gehört und habe mal einen Theoriekurs mitgemacht, aber ein praktischer Kurs mitsamt Pferd wäre da echt hilfreich. Da ich ab Frühjahr auch mobil sein werde, muss ich das unbedingt mal ins Auge fassen.