Zweifel in der Ausbildung

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Hina_DK
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Hina_DK »

Schnucke hat geschrieben:Wobei z.B. Herr Balkenhol die Losgelassenheit vor den Takt stellt, weil ohne Losgelassenheit kein Takt ;) . Die ersten zwei Punkte greifen für mich so ineienander, daß man einen gar nicht losgelöst vom anderen sehen kann, paßt einer nicht paßt der andere auch nicht.
So ist es, wobei sogar die FN selbst das so sieht, dass diese beiden Punkte nicht als Reihenfolge anzusehen sind, sondern Punkt 1 und 2 gehören zusammen.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
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Luftikus
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

Schnucke hat geschrieben:Barock Traki, aber es kommt doch nicht nur aufs Alter an, sondern auf die Zeit die sie unter dem Sattel ist. Und da hab ich es so verstanden, daß sie eben spät angeritten wurde (4,5 jährig) und dann noch ein Jahr Pause hatte. Genau so ist es, sie hatte 2010 eine ca. einjährige Pause.

Zu dem Bild, ich sehe das ähnlich wie Sheitana, wobei ich sie nicht schlimm hdS seh, ein offeneres Genick wäre schöner, wobei sich die Frage stellt bleibt dabei die Anlehnung erhalten. Man muß aber bedenken, dies ist ein Verkaufsfoto eines WB`s , dafür ist das schon sehr gemäßigt, wenn ich mir andere WB`s ansehe die für den Verkauf hingezogen werden. Was mir auch auffällt sie sieht sehr schwer auf der Hand aus, sie hat keinen Spannungsbogen. Ich sehe allerdings nicht daß sie sich verkriecht, eher daß sie in der Hand eine Stütze sucht. Ja, sie nimmt die Hand etwas als Stütze. Sie knallt nicht ihr volles Gewicht drauf, aber ein leichter Druck auf die Zügel ist immer vorhanden.

Wegen hdS eines Jungpferdes, ich hab das zum erstenmal bei Dondi erlebt, sie war ein typisch modern FN ausgebildetes Wb, entweder hob sie sich raus oder sie hat sich verkrochen. Als ich sie im Handelsstall geritten bin, hatte die Verkäuferin (reitet bis S erfolgreich) mir gesagt, ich solle sie vorne abspielen, damit die Nase auf jeden Fall unten bleibt :wall: . Das sieht aber ganz anders aus als bei diesem Pferd, da treibt man eher ins leere, man hat bei solchen Pferden gar keinen Zug Richtung Hand. Man hat zwar das Pferd auch nicht vor sich, aber eben anders, schwer zu beschreiben. Der Weg den ich gegangen bin, sie erstmal an den Schenkel/Sitz zu bringen, die Hand macht da gar nichts außer elastisch stehenbleiben. Kein Dauertreiben, sondern nur sitzen, mitschwingen, ein anliegender, fühlender Schenkel und dann abwarten bis sich das Pferd dehnt. Diese Haltung ein paar Meter halten und dann Zügel aus der Hand kauen, dann das Ganze wieder von vorne.
Dann sollte ich quasi versuchen sie rein über den Sitz mit ruhiger elastischer Hand (kein Fingerspiel etc.?) zu reiten, ohne Dauertreiben und mit anliegendem Schenkel (kein Druck)? Ich denke im Leichttraben sollte das klappen. Beim Aussitzen wird es ohne Dauertreiben schon schwieriger, aber das ist es ja dann, woran ich auch arbeiten soll. Hab ich's kapiert? *fragendguck* :lol:
Piebald hat geschrieben: Eben. Und deshalb bist Du noch nicht am 4. Punkt, sonders am zweiten und dritten (wenn denn der Takt stimmt ;-) ) also viel zu früh, um allzuviel Ehrgeiz die Kopfhaltung betreffend zu entwickeln. Arbeite Dich mal entspannt bis zum Schwung im richtigen Takt, in Losgelassenheit und Anlehnung vor, ohne viel Zügeleinwirkung. Dann wirst Du feststellen, daß Du mit einfacher Anlehnung die "richtige" Kopfhöhe angeboten bekommst und sich das im Schwung, in der Geraderichtung und in der Versammlung sowieso immer weiter verbessert, ohne sie "hochzuziehen". Mit "hochziehen" erreichst Du das genaue Gegenteil.
Der Takt stimmt, den hält sie soweit ohne Probleme. Dann bin ich bei Punkt 2 und 3, ja. Versuche gleich heute mal, dass ich lediglich auf die ersten drei Punkte achte und ausser Übergänge und Tempiunterschiede nichts groß von ihr verlange. Nur mal locker mit Schwung vorwärts reiten im Leichttraben.
ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Hina_DK hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Wobei z.B. Herr Balkenhol die Losgelassenheit vor den Takt stellt, weil ohne Losgelassenheit kein Takt ;) . Die ersten zwei Punkte greifen für mich so ineienander, daß man einen gar nicht losgelöst vom anderen sehen kann, paßt einer nicht paßt der andere auch nicht.
So ist es, wobei sogar die FN selbst das so sieht, dass diese beiden Punkte nicht als Reihenfolge anzusehen sind, sondern Punkt 1 und 2 gehören zusammen.
Das ist ja alles richtig, löst aber Luftikus Problem nicht........ Kein Punkt der Ausbildungsskala ist losgelöst von den anderen zu betrachten, die Ausbildungskala ist eine Richtschnur, keine lineare Handlungsanweisung, alle Elemente greifen ineinander udn gehen fließend ineinander über. Aber das ist mMn eine sehr akademische Diskussion, die nicht sehr relevant für die Frage des TE ist. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, daß es verkehrt ist, Luftikus´ Problem über den Zügel lösen zu wollen und daß es sich fast von alleine erledigt, wenn die Skala der Ausbildung konsequent geritten wird.
Luftikus hat geschrieben:Der Takt stimmt, den hält sie soweit ohne Probleme. Dann bin ich bei Punkt 2 und 3, ja. Versuche gleich heute mal, dass ich lediglich auf die ersten drei Punkte achte und ausser Übergänge und Tempiunterschiede nichts groß von ihr verlange. Nur mal locker mit Schwung vorwärts reiten im Leichttraben.
Das finde ich einen guten Ansatz.
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Schnucke
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Schnucke »

Luftikus, ja richtig verstanden und ich schließ mich Piebald an, guter Ansatz.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Luftikus
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

Also ich bin heute Abend so geritten, wie ich es auch vor hatte. Hauptsächlich im Trab Leichttraben, im Takt, an Losgelassenheit und Anlehnung gedacht und drauf geachtet. Etwas Tempiunterschiede geritten und auch Übergänge (Trab-Schritt, Trab-Halt, Galopp-Trab, RR und daraus antraben), dazwischen immer mal wieder ein wenig Schulterherein. Hm, was soll ich sagen... Ich hab sogar im Schritt zwischen Trab und Galopp ein gut losgelassenes Pferd gefunden, dass den Hals fallen lies und allgemein hatte ich ein angenehmes "Gewicht" auf den Zügeln, kein Draufhängen o.ä. Und das Beste... Sie fing in nem schönen Tempo an, wurde kurzzeitig etwas triebiger und dann war plötzlich der Gang drin. Sie ist marschiert und marschiert und marschiert. Es war dann eher so, dass ich kaum mehr zum Treiben gekommen bin, weil sie soviel Schwung und Go drin hatte, dass es eine wahre Freude war. Sie wollte von selber gar nicht mehr aufhören zu laufen. Ich hätte da wohl noch ewig weiter reiten können, aber sie hatte dann echt ihren Feierabend verdient (obwohl ich sie kaum noch durchparieren konnte in den Schritt vor lauter Lauffreude, sonst wollte sie am Schluss schon immer von selber durchparieren). Das war DAS Pferd, dass ich zu Anfang hatte. So war sie, genau so :dance1: Ich bin heute vollends zufrieden mit ihr gewesen!

Vielen Dank schonmal an euch, die ihr mir so gute Tipps gegeben habt :danke2:
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Cate
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Cate »

Super! :cooly:

:welle:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Oh, wie schön, DAS freut mich aber für euch Beide! Weiter so!
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Luftikus
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Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von Luftikus »

So, hab gestern Abend nochmal das gleiche versucht und zu meiner Freude hat es wieder geklappt. Ich konnte sogar zum Schluss hin eine Trabverstärkung reiten, ohne sie davor mit der Gerte zu ärgern oder sie wie bekloppt zurück zu nehmen und sich einen abzutreiben. Sie war einfach im Rücken total locker und hatte Zug. Das mit dem deutlichen Zurücknehmen an der kurzen Seite sollte ich so immer machen vor dem Zulegen. War mir aber fast schon immer zu viel mit zurücknehmen. Sie war dann immer nur narrig und hat sich da dann auch eher fest gemacht. Oi weh, was bin ich da nur für nen Weg gegangen!? :oops: Aber ich hab es erkannt und ändere das ;)
Nächste Woche ist Sa/So ein Dressurlehrgang bei uns. Werde da auch nochmal mit der Trainerin reden. Bin schon gespannt und freu mich auf den Lehrgang! Mit meiner RLin rede ich dann auch nochmal.

Nur noch eine Frage: Wie würdet ihr nun weiter vorgehen? Erstmal so weiter reiten bis alles gut sitzt (Schenkelgehorsam, das Vorwärts usw.), also die Basics, ist klar. Und dann wie weiter vorgehen? Was als nächster Ansatz in der Ausbildung sich vornehmen? Ist vielleicht blöd ausgedrückt so, ich hoffe ihr wisst was ich meine!?
ehem User

Re: Zweifel in der Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Wie sieht es denn mit der Anlehnung aus, wenn es so gut ist wie gestern? Das wäre mein nächster Schwerpunkt (wenn Du es nicht schon hast). Und Seitengänge.
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