Stangengebisse

Moderator: Stjern

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Hina_DK
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Re: Stangengebisse

Beitrag von Hina_DK »

Oh je, das ist wirklich heftig :(. Hab erst zweimal auf einem steigenden Pferd gesessen, das ist aber glimpflich ausgegangen aber so ein Erlebins möchte ich auch nicht nochmal haben.
Viele Grüße
Hina

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Re: Stangengebisse

Beitrag von ehem User »

Neddie hat geschrieben: Aber ich denke wirklich, dass dieses Pferd feinfühlig genug ist, um einen LG-Zaum zu probieren. Er ist so ein Gänseblümchen :love:
Ich reite ausschließlich mit einer englischen "Variante" des LG Zaums und wir sind sehr zufrieden damit. Anfangs nur, weil er noch so jung war und ich warten wollte bis er seine Hengstzähne hat, die hat er jetzt, aber irgendwie mag ich ihm jetzt auch kein Gebiss mehr ins Maul packen und wenn ich dann so Geschichten wie von deinem mit Narbengewebe auf der Zunge höre ....

Selbst wenn es mit dem anderen Gebiss gut klappt, was ich dir wünsche, ausprobieren würde ich den LG Zaum auf alle Fälle auch!!
ehem User

Re: Stangengebisse

Beitrag von ehem User »

Hina_DK hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Ich wollte nur ausdrücken, daß ein Zunge über das Gebiss nehmen auch durchaus gefährlich werden kann.
Ja, letztendlich wird das Pferd dann, wenn es nicht mehr oder weniger auch alleine über den Sitz geritten werden kann, unkontrollierbar. Die Erfahrung habe ich ja auch schon ansatzweise gemacht, wobei ich ein sehr freundliches Exemplar habe, das dann nicht losstürmt. Aber richtig Einfluss hat man dann nicht mehr, geschweige denn, dass die Notbremse funktionieren würde.
Mein Pony ist sogar so ein netter, der hat sich das gar nicht anmerken lassen, auch von aussen war nix zu sehen (kein sperren etc.). Er hat die Zunge übers Gebiss gelegt und lief ganz normal weiter, als wenn nichts wäre... ich habe es einmal durch zufall beim abtrensen bemerkt und danach habe ich gezielt kontrolliert.

Das Problem wurde wohl auch dadurch begünstigt, dass er eine sehr kurze Maulspalte hat.
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Neddie
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Re: Stangengebisse

Beitrag von Neddie »

Hugo ist ja Schulpferd gewesen und dabei wohl auch super brav gewesen. Ich denke das heißt, dass ich nicht damit rechnen muss, dass er durchdreht, wenn er die Zunge über´s Gebiis bekommt. Das mit dem longieren mit Gebiss... :oops: ich habe das so gezeigt bekommen von einer Freundin, die schon 20 Jahre reitet und ihren selber ausgebildet hat. Ich gucke heute mal nach einem Kappzaum :tuete:
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Hina_DK
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Re: Stangengebisse

Beitrag von Hina_DK »

Leider machen das ja recht viele :( aber richtiges Longieren ist das eigentlich auch nicht, sondern wie man so schön sagt "Kreislauftraining" oder "schleudern". Kleiner Tipp, wenn Du richtig logieren lernen willst, so dass es auch wirklich einen sinnvollen gymnastizierenden Effekt für Dein Pferd hat, dann leiste Dir als erstes den Longenkurs. Der ist super hilfreich und alles ganz toll erklärt. Den kannst Du hier http://www.wege-zum-pferd.de/3/shop/longenkurs_neu.php bekommen. Da ist auch gut beschrieben, welche Art Kappzaum am sinnvollsten ist. Und wenn Du Fragen dazu hast, dann schau einfach hier im Forum in die Rubrik "Der Longenkurs (Wege zum Pferd)", da wird Dir immer geholfen :).

Mit ganz viel Glück bist Du dann auch schlagartig das Zungenproblem bei Deinem Pferd los. Ein Gebiss wirkt beim longieren unglaublich hart auf das Pferdemaul ein. Wenn das Pferd womöglich noch ausgebunden ist, erst recht. Dass er Schulpferd war, könnte aber auch schon des Rätsels Lösung sein, wo sein Problem überhaupt herkommt. Reitanfänger reiten ja in der Regel noch lange nicht mit leichter Hand und viele Pferde wehren sich mit Zunge übers Gebiss legen dann dagegen, weil es ihnen einfach weh tut.
Viele Grüße
Hina

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Neddie
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Re: Stangengebisse

Beitrag von Neddie »

Dass das Zungenproblem von dem halben Jahr als Schulpferd kommt, nehme ich mal schwer an. Ich denke einfach nicht, dass seine Vorbesitzerin ihn so zugerichtet hat. Aber ich habe heute zusammen mit der Auszubildenden meiner RL geguckt, und sein Lederhalfter über der Trense und dann die Longe in den Trensenring und den Ring vom Halfter eingehakt passt besser, als die zwei Kappzäume, die ich zur Anprobe dabi hatte. Jetzt bewegt sich der Gebissring fast gar nicht mehr, sehr schön! :)
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Re: Stangengebisse

Beitrag von ehem User »

Aber warum den überhaupt die Trense? Kannst du ihn nicht nur mit Halfter longieren, solange du keinen Kappzaum hast? Ich würde auch niemals mit Trense longieren, dann lieber gar nicht und reine Bodenarbeit mit Halfter oder Freierbeit machen.
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Hina_DK
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Re: Stangengebisse

Beitrag von Hina_DK »

Die Einwirkung der Longe auf das Gebiss ergibt überhaupt keinen Sinn und auch wenn es jetzt ruhiger liegt, das ist unangenehm für ein Pferd, selbst wenn es kein Zungenproblem hat. Zudem "verbiegt" der seitliche Zug eh nur den Kopf, hat also fürs Longieren überhaupt keinen Effekt, außer, dass ich das Pferd bewegt aber dazu muss man es nicht longieren.

Wenn das Pferd an der Longe wirklich etwas lernen soll bzw. gymnastiziert werden soll und Du noch keinen passenden Kappzaum finden konntest, würde ich eher überlegen, statt dessen Arbeit an der Hand zu machen. Das geht auch mit Gebiss, denn da hast Du die Zügel von beiden Seiten in der Hand und wirkst genauso wie beim reiten auf das Pferd ein, nur dass Du nicht drauf sitzt. Dazu gibt es ein sehr gutes Buch von Oliver Hilberger "Gymanstizierende Arbeit an der Hand - Schritt für Schritt zu Losgelassenheit und Selbstvertrauen".
Viele Grüße
Hina

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Re: Stangengebisse

Beitrag von Neddie »

Geht leider nicht, ich kann keine Bodenarbeit und habe auch leider lernen müssen, dass mir Beschreibungen in Büchern NIE reichen,um was zu kappieren. Bei uns im Stall wird sowas auch nicht angeboten, leider leider.
Die Trenye ist drauf, damit Ausbinder einschnallen kann. Und bevor jetzt Hektik ausbricht: Nein, er ist nicht komplett weg geschnürt, sowohl Freiheit nach vorne als auch Einschanllung in Höhe usw. entspricht dem FN-Lehrband (DIE Beschreibungen habe ich nur kappiert, weil es mir eine Freundin erläutert hat).
Und es ging vornehmlich darum, ihn zu bewegen, obwohl er nicht geritten wird, und das er den Weg in die Dehnungshaltung wieder findet, denn das hatte er komplett verlernt. Und siehe da: Es hat geklappt. Gut, nicht permanent und es ist auch nur der erste Schritt, da er noch nicht wirklich durchs Genick geht, sondern den Hals (manchmal zu tief) fallen lässt. Aber ich finde das sowohl für ihn als auch für mich schon sehr gut und wir haben ja Zeit.
Heute habe ich ihn das erste Mal geritten (mit dem Applemouth-Ding), aber ohne was an den Zügeln von ihm zu wollen. Und dabei hat sich ein toller Nebeneffekt gezeigt: ich kann ihn zur Not über Stimme durchparieren, total toll! Natürlich weiß ich, dass das eigentlich mehr oder weniger nur über den Sitz gehen müsste, aber das kann ich eben noch nicht zuverlässig und da ich mir geschworen habe, ihn nicht mit der Gebissbremse anzuhalten, war ich heute über die Stimm-Bremse sehr glücklich!
Ich habe heute noch einen gebisslosen Zaum bestellt, mit dessen Einsatz ich aber noch ein bisschen warten werde, bis ich die beiden doppelt gebrochenen Gebisse im Einsatz gesehen habe.
P.S.: Es ist der Korrekturzaum von Lehmenkühlers, weil ich sowieso nur ohne Hebel probieren möchte und der wesentlich günstiger ist als das Glücksrad ;)
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Kurt Tucholsky
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Re: Stangengebisse

Beitrag von Hina_DK »

Oh je, das ist leider der Nachteil bei der FN. Es dauert immer Jahrzehnte bis die in die Pötte kommen und mal was verändern, obwoh Herr Heuschmann schon einige Erfolge erzielen konnte. Da wird einfach zu gerne und viel zu selbstverständlich zu Hilfsmitteln gegriffen, bevor überhaupt der Versuch gestartet wurde, das mal ganz reell nach biomechanischen Gesichtspunkten und mit Geduld in Angriff zu nehmen. Aber das ist absolut nicht Deine Schuld, die Jacke sollst Du Dir jetzt nicht anziehen ;). Hilfszügel und andere Verschnürungen sind im Grunde aber immer eine Kapitulationserklärung an die Geduld und an das Pferd. Wenn sich ein Pferd dann durch "Zungenarbeit" dagegen wehrt, dann tut es das durchaus zurecht. Hier im Forum arbeiten die meisten anders, denn es geht auch wirklich anders. Aber dazu bräuchtest Du in Deiner Umgebung Leute, die das mit Dir und Deinem Pferd sinnvoll erarbeiten können. Ich weiß, es ist nicht leicht, sowas aus Büchern zu erlernen.

Ich finde es toll, dass Du mit ihm auch so über Stimme arbeiten kannst. Das ist doch auch schon mal eine gute Grundlage, wenn Du tatsächlich mit ihm auf gebissloses reiten umsteigst.
Viele Grüße
Hina

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