Re: Herdenverhalten und mehr - Die ein oder andere Frage
Verfasst: Do 20. Dez 2012, 08:20
Zu den Rangordnungsdingen hab ich keine qualifizierte Meinung sondern könnte nur Spekulationen anstellen, einfach weil ich mich damit nicht so gut auskenne und auch nicht das Gefühl habe, dass Rangordnungen im Verhältnis zwischen mir und meinen Pferden besonders relevant oder hilfreich sind.
Nun stell dir anstatt dessen vor, dass dieser Freund dich ständig rüpelhaft behandelt und umherschubst. Es könnte sein, dass du in der gleichen Situation an der Straße nicht mehr so prompt auf ihn reagierst, weil du gelernt hast, dass sein Gezerre beliebig ist und üblicherweise nichts bedeutet. Genau so sehe ich es im Umgang mit meinen Pferden. Da wir keine beliebigen Übungen à la "Du musst vor mir weichen weil ich es sage" machen, denke ich wenn ich tatsächlich mal an der Longe ziehe, die sie im Gelände um den Hals haben, dass das für sie ein sehr deutliches Signal ist, welches sich stark von dem unterscheidet was sie gewöhnt sind. Damit löst es eine starke Reaktion aus - nicht obwohl wir das nicht üben sondern gerade deswegen.
Aber das ist nur die eine Seite. Der andere meiner Meinung nach wichtige Aspekt der mich und meine Pferde auf das Reagieren in Gefahrensituationen vorbereitet ist der, dass ich in unserem gesamten Umgang darauf achte, dass wir aufeinander achten und vorsichtig miteinander sind. Das heißt, auch wenn sie mir zum Beispiel beim Füttern im Weg stehen schiebe ich sie nicht einfach weg, sondern gehe auf sie zu, warte vor ihnen bis sie mir von selbst aus dem Weg gehen und belohne sie dann dafür. Wenn sie mich anrempeln bleibe ich ebenso stehen (friere ein), warte bis sie aus meinem Bereich raus getreten sind und belohne sie. Sie lernen also, auf kleine Zeichen hin auf mich zu reagieren oder besser noch: selbst zu bemerken, wenn mir etwas nicht passt und sich entsprechend zu verhalten.
Neben diesen Dingen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Aspekte die unsere Sicherheit gewährleisten, aber die haben nicht an sich etwas damit zu tun wer das letzte Wort hat oder wer wie auf wen reagiert.
So paradox es klingen mag: Unter anderem indem ich NICHT übe, dass das Pferd vor mir zu weichen hat und es nicht beliebig umherschubse. Stell dir vor du überquerst mit einem Freund die Straße und plötzlich hält er dich fest, zieht dich zurück und rettet dich so vor einem Auto. Mit Sicherheit würdest du ohne Zögern auf diesen Druck reagieren, anstatt dagegen anzugehen, dich loszureißen und doch auf die Straße zu rennen. Einfach weil klar ist, dass ein so eigenartiges und untypisches Verhalten von ihm eine Bedeutung haben muss und er so nicht handeln würde, wenn es nicht notwendig wäre. Und das hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass dein Freund ranghöher ist oder die Macht über dich hat.Fenja hat geschrieben:Wie stellt ihr sicher, dass ihr in Gefahrensituationen das letzte Wort habt?
Nun stell dir anstatt dessen vor, dass dieser Freund dich ständig rüpelhaft behandelt und umherschubst. Es könnte sein, dass du in der gleichen Situation an der Straße nicht mehr so prompt auf ihn reagierst, weil du gelernt hast, dass sein Gezerre beliebig ist und üblicherweise nichts bedeutet. Genau so sehe ich es im Umgang mit meinen Pferden. Da wir keine beliebigen Übungen à la "Du musst vor mir weichen weil ich es sage" machen, denke ich wenn ich tatsächlich mal an der Longe ziehe, die sie im Gelände um den Hals haben, dass das für sie ein sehr deutliches Signal ist, welches sich stark von dem unterscheidet was sie gewöhnt sind. Damit löst es eine starke Reaktion aus - nicht obwohl wir das nicht üben sondern gerade deswegen.
Aber das ist nur die eine Seite. Der andere meiner Meinung nach wichtige Aspekt der mich und meine Pferde auf das Reagieren in Gefahrensituationen vorbereitet ist der, dass ich in unserem gesamten Umgang darauf achte, dass wir aufeinander achten und vorsichtig miteinander sind. Das heißt, auch wenn sie mir zum Beispiel beim Füttern im Weg stehen schiebe ich sie nicht einfach weg, sondern gehe auf sie zu, warte vor ihnen bis sie mir von selbst aus dem Weg gehen und belohne sie dann dafür. Wenn sie mich anrempeln bleibe ich ebenso stehen (friere ein), warte bis sie aus meinem Bereich raus getreten sind und belohne sie. Sie lernen also, auf kleine Zeichen hin auf mich zu reagieren oder besser noch: selbst zu bemerken, wenn mir etwas nicht passt und sich entsprechend zu verhalten.
Neben diesen Dingen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Aspekte die unsere Sicherheit gewährleisten, aber die haben nicht an sich etwas damit zu tun wer das letzte Wort hat oder wer wie auf wen reagiert.