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Re: Leichter Kappzaum für Handarbeit

Verfasst: Mo 22. Okt 2012, 13:09
von Integra
Hi,

Ich persönlich nutze für die Arbeit an der Hand (Longe) und auch für die Arbeit am Zügel einen Cavecon,
ich sehe die Vorteile darin, das er sich gut dem Nasenrücken anpassen lässt und im gegensatz zur Trense nicht ausschließlich die Einwirkung an der Seite hat (dadurch das man die Einwirkung auf der Nase hat, fällt es dem Jungpferd leichter zu verstehen, wie es sich stellen soll um die Längsbiegung (dehnung der äußeren Oberlinie) zu erhalten. Das ist bei einem Seitlichen zug kaum möglich)

Der Cavecon ist im Gegensatz zum Englischen Kappzaum sehr scharf, noch schärfer ist nur die Sereta.
Der Cavecon wird für die Arbeit eigentlich eher locker verschnallt, da die Zähne des Oberkiefers oft eine Spur breiter sind, als die des Unterkiefers, bei zu eng verschnallten Cavecon kann dasd also die Wangen verletzen und es behindert die lockere Kautätigkeit.
Der Cavecon wird angepasst indem man vom Nasenrücken aus herabfährt, an den Seiten kommt irgentwann ein Loch, dort ist das Nasenbein zuende, das Nasenriemen soll mindestens ein Finger breit unter dem Nasenbein liegen aber mindestens 2 Finger über den Nüstern, um die Luft nicht abzuschnüren.
Dadurch das der Nasenriemen locker verschnallt wird, kann man sofort sehen, wenn man zu viel Einwirkung hat.

Dort hat man die beste Einwirkung und der cavecon rutscht nur wenn man zu stark einwirkt, er gibt halt kleinste Fehler sofort preis, das finde ich persönlich sher gut um mich selbst zu korrigieren.
Bild

Willst du aber longieren, so ist der Cavecon nicht geeignet, da beim Longieren eher mal was verrutscht, da würde ich dann doch eher den Lederkappzaum oder den Englischen Kappzaum empfehlen.

LG
Integra

Re: Leichter Kappzaum für Handarbeit

Verfasst: Mo 22. Okt 2012, 13:18
von Hina_DK
Wenn man den so tief unten, wie auf dem Bild verschnallt, ist er tatsächlich sehr scharf aber das ist dann auch jede andere Art eines Kappzaums oder andere Zäumung, denn hier wirkt er nicht auf den Nasenrücken ein, sondern an den empfindlichsten Teilen der Nase, dort wo der Nasenrücken eigentlich überhaupt keine richtige Stabilität mehr hat. Das macht jede Zäumung scharf. Ich weiß, dass das eine immer wiederkehrende Diskussion ist. Ich persönlich würde ein Cavecon so tief nicht verschnallen, auch kein Hannoversches Reithalfter o.ä. Wichtig ist aber auch, dass das Cavecon nicht auf das Jochbein drückt.

Re: Leichter Kappzaum für Handarbeit

Verfasst: Mo 22. Okt 2012, 13:26
von Integra
Hi,

ich denke mal, das ist sowohl von Pferd als auch vom menschen abhängig, mein kleiner reagiert sehr viel entspannter und feiner auf die tiefe Verschnallung, allerdings ist es auch im Barocken recht üblich den Cavecon so tief zu verschnallen. Allerdings muss man da natürlich um so mehr aufpassen und wenn man ein eher unruhiges Pferd hat, ist der Cavecon (egal wie man ihn verschnallt) zu scharf, da er meist nicht so dick gepolstert ist und die Glieder der eingearbeiteten Fahradkette dann über den Nasenrücken gnubbeln.

LG
Integra

Re: Leichter Kappzaum für Handarbeit

Verfasst: Mo 22. Okt 2012, 13:34
von Hina_DK
Hm, ich habe schon viele barocke auch recht tief verschnallte Cavecons gesehen, bin ja auch regelmäßig bei BB-Kursen aber ehrlich gesagt, so tief, hab ich es auch noch nicht gesehen. Aber wenn Ihr damit gut klar kommt, ist es ja in Ordnung. Ich habe mir das mal von meiner BB-Trainerin für meinen Kleinen zeigen lassen, wo ich den Nasenriemen verschnalle. Auf dem Foto ist es noch etwas steif, weil es noch ganz neu war. Mittlerweile ist das Leder durch die Arbeit damit auch geschmeidiger und sieht nicht mehr so stramm aus. Dadurch ist auch etwas mehr Spielraum nach oben und unten. Aber es sitzt doch deutlich höher an einer recht stabilen Stelle am Nasenrücken.

Ich habe gerade kein besseres aktuelles Bild. Nach oben und unten ist noch etwas Spielraum und auch der Unterkiefer lässt sich gut stellen.

Bild