Ich hab das hier grad als Antwort auf eine PN geschrieben, stelle es aber hier auch gleich noch ein... vielleicht nützt es ja nochmal irgendwann irgendwem was.
(...) Summy versucht dabei zum Beispiel oft, seinen Kopf auf meine Schulter oder wenn ich etwas gebückt stehe auf meinen Rücken zu legen und mich runterzudrücken. Wenn ich dann nichts tue, versucht er aufzuspringen.
Am Anfang habe ich meist noch Nein gesagt oder versucht, irgendwie gezielt dagegen vorzugehen, indem ich zum Beispiel Abstandhalten oder Kopfsenken besonders viel belohnt und dann in diesen Situationen abgefragt habe. Aber über die Jahre lernt man sich besser kennen und so wird auch die Kommunikation weniger formal. Wenn Summy jetzt erregt ist, seinen Kopf auf mich drückt und anfängt zu grunzen, winde ich mich da einfach völlig unspektakulär und gelassen mit einem Lächeln raus und mache direkt weiter mit dem was ich gerade gemacht habe, setze also zum Beispiel noch während meiner "Rauswindebewegung" ganz ruhig das körpersprachliche Zeichen fort, mit dem wir gerade beschäftigt waren, zum Beispiel für eine Seitwärtsbewegung.
Das bezieht sich aber nicht nur auf diese konkrete Situation an sich, sondern insgesamt ist es so, dass meine Reaktionen auf die Variationen seines emotionalen Zustandes viel weniger aus konkreten Einzelhandlungen bestehen, sondern sich einfach fließend in unsere Interaktion einfügen. Ich mache noch nicht einmal mehr Pausen dazu, sondern integriere meine Reaktionen direkt in meine ohnehin stattfindende Bewegung. Das Schöne daran ist, dass Summy das ganz genau so spiegelt und seitdem seine Erregung ebenso flüssig wieder abnimmt, anstatt sich wie früher schlagartig entladen zu müssen. Im besten Fall fließt sie sogar ein in die Übung, die wir gerade machen (anstatt diese zu unterbrechen) und verleiht ihr damit einfach mehr Ausdruck.
Wenn ich also zusammenfassen sollte, was für uns in der Situation selbst am besten funktioniert, dann sähe das ungefähr so aus: Weniger Aufhebens darum machen und nicht so tun als ob das irgendwas Besonderes sei, die Situation aber trotzdem schneller erkennen als vorher, so dass ich die Zeit habe, mein Verhalten flüssig daran anzupassen.
Generell denke ich, dass Timing da ein entscheidender Faktor ist. Bei Summy baut sich das langsam auf und seine Ausbrüche passieren eigentlich nur dann, wenn ich es zu spät bemerkt habe und sich dadurch bereits zu viel Spannung aufgebaut hat. Dagegen kommt es oft gar nicht so weit, wenn ich zum Beispiel gleich ganz am Anfang, wenn er seinen Kopf hebt und zum ersten Brummeln ansetzt, ein Leckerli gebe. Die meisten würden wahrscheinlich denken ich bin verrückt und fördere damit gefährliches Verhalten, aber für uns ist genau das Gegenteil der Fall: Mittlerweile steht Summy an solchen Tagen dann einfach neben mir, brummelt und spannt sich an - und wartet. Wahrscheinlich in dem Wissen, dass ein Leckerli sowieso kommt, es also gar nicht mehr nötig ist, sich noch weiter aufzuspulen.