Also erst mal zu den diversen Pudelmischlingen - davon gibt es ja nun eine ganze Menge
. Der Trend geht in die Richtung so gut wie alles mit dem Pudel zu kreuzen, dem dann irgendeinen Namen zu geben und - et voila
- hat man eine neue Rasse
.
Ursprung war der Labradoodle, den ein Australier "erfunden" hat, der das mittlerweile bitter bereut...
Grund dafür ist das nicht-haaren und die Schaffung eines anti-allergenen Hundes, der gern auch sein darf wie ein Pudel, aber bitte nicht so ausschauen soll. Nur leider klappt das so nicht. Zum einen ist der Pudel an sich schon mal nicht anti-allergen und es stimmt auch nicht, dass er nicht haart, nur haart er nicht so massiv wie andere Hunde! Der Pudel hat ja Haare, kein Fell, und keine Unterwolle (das ist das, was am meisten haart). Er verliert eher die Menge an Haaren wie ein Mensch und die fallen dann nicht raus, sondern bleiben im Haarkleid hängen. Bei kurzen Haaren merkt man nicht viel davon. Bei langen Haaren muss regelmäßig gebürstet werden, sonst verfilzt das total.
Ja, viele Allergiker reagieren auf den Pudel besser als auf haarende Rassen, aber es gibt genug Allergiker, die auch auf den Pudel reagieren, umso mehr dann auf die Mischlinge. Die Pudel-Mischlinge sind weit davon entfernt, nicht zu haaren! Wenn man Pech hat, haart der genauso wie jeder andere Hund und wenn man noch mehr Pech hat, dann haart der Hund in die Pudellocken hinein - das Fell ist dann um ein vielfaches pflegeaufwendiger als das Pudelfell eh schon ist und verfilzt viel schneller.
Und was das Äußere betrifft: die meisten halben Pudel schauen auch aus wie Pudel
. Sie werden nur anders frisiert. Aber das kann man mit einem reinrassigen Pudel genauso machen. Als Elliot noch seinen Bart im Gesicht hatte, hat jeder gefragt: ist das ein Labradoodle?
(für den modebewussten Laien ein Kompliment, denn es ist "in" einen Doodle zu haben, aber für wen, der sich auskennt, schon fast eine Beleidigung, wenn man einen reinrassigen Pudel hat
).
Elliot hat einen Jugendfreund, einen Goldendoodle. Als Elliot noch die "doodle-Frisur" hatte, hat kein Mensch den Unterschied zwischen den beiden gesehen
.
Dann muss man sich auch mal überlegen wie dies Mixe zustande kommen!
Der weltweite internationale Dachverband für die Zucht ist die FCI. Jeder Staat hat seine untergeordneten Verbände, in Deutschland ist das der VDH. Will man nun züchten und das mit anerkannten Papieren und allem drum und dran, muss das über den VDH erfolgen. Jede Rasse hat ihre eigenen Voraussetzungen, um zur Zucht zugelassen zu werden. Normalerweise sind das je nach Rasse diverse Gesundheitsuntersuchungen, Wesensuntersuchungen und ein Ausstellungserfolg. Ich will diese Verbände gar nicht schön reden, da wird definitiv viel Schindluder getrieben, aber man hat zumindest
irgendeine Kontrollinstanz, die bei Mischlingswürfen komplett weg fällt (und ehrlich gesagt, mir sind schon sehr, sehr viele Züchter diverser Rassen untergekommen und fast alle machen das mit unglaublich viel Herzblut und Liebe - da steckt bei weitem nicht so viel Geld dahinter wie zB im Pferdesport und entsprechend sind das meistens kleine Liebhaberzuchten innerhalb von Familien). Hat man einen im VDH anerkannten Zuchthund, darf der nicht zur Zucht außerhalb eingesetzt werden, sonst fliegt man. Wer also bleibt übrig für diese Mischlingszuchten? Entweder die, die den (in meinen Augen eh schon recht geringen) Anforderungen der FCI nicht genügen, oder die, die keine Lust haben, sich Untersuchungen und Tests zu stellen... auch fragwürdig.
Tja, und dann zahlt man für diese Mischlinge, deren Eltern weder Wesenstests noch Gesundheitsuntersuchungen haben, auch noch horrende Preise! Es sind "Designerhunde" ( *kotz* ) und die Menschen kaufen die wie verrückt, weil es "in" ist....
Ein reinrassiger Welpe von einem VDH-Züchter kostet etwa 1500 Euro. Für so einen Designerhund zahlt man mindestens genauso viel bzw. mehr. Für Aussiedoodles hab ich schon Preise von 2,5 Tausend gesehen!!!
Und dann frag ich mich halt, wieso kauft man so was?
Hat ein wesentlich komplizierteres Fell, das doch recht wahrscheinlich auch sehr haart, kostet saumäßig viel Geld, hat null Untersuchungen bzgl Wesen und Gesundheit und sieht im Grunde auch aus wie ein Pudel.... Wieso kauf ich dann nicht gleich einen Pudel und verpass ihm eine nicht-typische Pudelfrisur?
Ehrlich, wenn man über den Tierschutz an irgendeinen Pudel-Mix kommt und man will einen Hund aus dem Tierschutz, dann ja, bitte gerne! Aber einem "Züchter" viel Geld dafür zu geben, der sich absolut keinen Regeln unterwirft und lustig drauf los züchtet, ohne irgendeine Form der Kontrolle, NEIN! Und bitte, dann sind das MISCHLINGE, keine Rasse!!!!
Man merkt gar nicht, dass mir das Thema am Herzen liegt, gell?
Ansonsten spricht natürlich nichts gegen einen Hund aus dem Tierschutz, hatte ich selber auch schon. Mit kleinem Kind wäre ich allerdings sehr, sehr vorsichtig und würde tatsächlich nur einen erwachsenen Hund nehmen, der vor Ort ist und den ich mehrmals besuchen kann, bevor ich ihn mitnehme. Da würde ich mir schon sehr sicher sein wollen...
Ich hatte ja auch schon bunte Mischlinge aus dem Tierschutz. Die waren auch toll, aber ich muss sagen, dass ich es mit dem Pudel jetzt sehr genieße, dass ich einen Hund habe, der sich genauso entwickelt wie vorher gesehen. Ich hab mir den Hund gezielt ausgesucht und mit ein bisschen Ahnung klappt das auch, dass man das bekommt, was man gesucht hat. Das ist für mich persönlich ein Vorteil an der Zucht an sich. Und da mein Hund täglich mit ins Büro muss und viel mit kleinen Kindern konfrontiert wird, war mir das sehr wichtig, dass es wirklich passt!
(Ist ja auch nix anderes wie bei den Pferden - will man ein Pferd mit guten Reitpferdepoints und "will to please" dann suche ich mir die entsprechende Rasse bei einem guten Züchter).
Eben das einzige, der Jagdtrieb, das hat bei uns leider nicht so geklappt wie gewünscht
. Der Pudel war ursprünglich ein Wasserjagdhund, er wurde für die Entenjagd eingesetzt. Ich hab nach Elterntieren gesucht, die keinen Jagdtrieb haben und hab die auch gefunden. Die Geschwister von meinem Elliot haben tatsächlich auch keinen Jagdtrieb - Elliot allerdings schon
. Allerdings war das im Welpenalter schon ein bisschen einzuschätzen, mir waren dann nur andere Punkte wichtiger, so dass ich es drauf ankommen lassen habe. Ein guter Züchter mit Erfahrung kann im Normalfall schon bei den Welpen abschätzen, wie sich der Jagdtrieb entwickelt und entsprechend dann seine Welpen an Käufer zuteilen.
Ich vertraue Elliot nicht zu 100 Prozent. Er ist ein Sichtjäger, von Spuren lässt er sich problemlos abrufen, ein davon rennender Hase oder eine Katze ist nach wie vor schwieriger. Allerdings läuft er nicht km-weit und verschwindet ewig im Wald. Mittlerweile schaltet sich nach ein paar Metern das Hirn wieder ein und er reagiert auf Rufen. Allerdings gehe ich sehr vorausschauend spazieren und lasse es nach Möglichkeit nicht darauf ankommen :-ü . Er hat also keinesfalls einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb :-ü . Da bin ich von meiner vorigen Hündin (Windhund-Schäfer-Labrador) ganz anderes gewohnt gewesen
.
Wie oft man den Pudel scheren muss, ist recht individuell. Auf den Fotos ist Elliot eigentlich nicht kurzhaarig, das geht noch viel kürzer
. Will man dass es immer gleich ausschaut, dann muss man schon alle 4-8 Wochen dran sein (das ist recht individuell und hängt auch von der Zucht ab, wie viel und wie schnell das wächst). Viel bürsten muss man bei der Länge im Grunde nicht. Aber ja, Dreck bringen sie rein. Und es bleibt wirklich alles hängen, auch Staub und Straßenschmutz etc. Deshalb sollte man den Pudel regelmäßig baden. Sie haben ja Haare und kein Fell. Und die fühlen sich nach 2-3 Wochen irgendwie eklig an - das ist mir bei meinen anderen Hunden nie aufgefallen. Spätestens wenn man den Pudel mit der Maschine schneidet, sollte sowieso vorab gebadet werden, weil man sonst schwer durch die Haare durch kommt, das ziept dann auch und tut weh. Und außerdem werden die Maschinen schneller stumpf. Also da schadet vorab baden sicher nicht.
Ich liebe es einen Hund zu haben, der auf die Couch oder aufs Bett kann, ohne dass hinterher alles voll mit Haaren ist. Auch im Büro ist das für mich wichtig gewesen. Mag meinen Kollegen das nihct zumuten, dass überall Haare rum fliegen.
Bei derzeitigem Matschwetter ist allerdings tägliches abbaden der Beine nach dem Spaziergang Pflicht
. Damit hält man aber den Sand und die Erde gut auf der Wohnung draußen
. Kurzhaarig macht er bei weitem weniger Dreck und Arbeit als meine zwei Wohnungskatzen....
Einem Großpudel wird nicht so schnell kalt
. Die kleinen sind da empfindlicher, trotzdem finde einen Kleinpudel tatsächlich für kleine Kinder fast eine Spur geeigneter als die Großen, weil sie halt weniger Masse haben (wobei es auch kleine Große gibt
).
So, jetzt lass ich es bleiben. Ich persönlich kann ja überhaupt nihct verstehen, wie man sich was anderes als einen Pudel holen kann
. Aber muss ja jeder selber entscheiden und tolle Hunde gibt´s ja unendlich viele auf dieser Welt!