Danke für die links. Ich bin aktuell noch dabei, mich durch die komplette Studie zu lesen.
Da ich ja nunmal aus der Humanmedizin komme, fallen mir spontan bereits eine Sache dazu ein.
Zum einen sind beim Menschen ja recht viele (so etwa 30?) Arten von Myopathien bekannt, die MFM sind darunter eine Gruppe und innerhalb dieser Gruppe gibt es glaube so um die 10 bekannte MFM Arten. Dazu eine nicht unerhebliche Anzahl an unbekannten Varianten, also wo weder Gen noch der genaue Defekt in der Muskelzelle bekannt sind. Beim Pferd sind wir aktuell bei 3 testbaren MFM ähnlichen Varianten plus die anderen 3.
Es ist also gut möglich, daß symptomatische, aber im Gentest unauffällige Pferde an einer Variante erkrankt sind, die noch nicht getestet werden kann. Und auch bei einer Muskelbiopsie muss man halt wissen, wonach man schaut, wenn es einem nicht so direkt ins Auge springt, wie das defekte Glykogen bei PSSM1.
Seitdem ich mich mit dem Thema beschäftige, fällt mir zudem immer wieder auf, dass viele der Empfehlungen doch auch bei nicht getesteten Pferden umgesetzt werden. Einfach weil die Besitzer festgestellt haben, dass es ihrem Pferd gut tut.
Spontan fällt mir da zB Labeo ein, die mal berichtete, dass ihr Pferd deutlich besser läuft, wenn sie dauerhaft eine höhere Menge Magnesium und Mangan füttert.
Gut möglich, dass bei ihm im Test auch was rauskäme.
Letztendlich spielt es für mich keine Rolle, wenn ich mit den Fütterungempfehlungen gut fahre, dann reicht mir das. Ich habe jetzt nur das Gefühl, nicht mehr so im trüben zu fischen.
Ich bin Wallachbesitzer und kein Züchter, ich muss mir für mich persönlich also auch keine Gedanken machen, ob man diesen Test nun irgendwie relevant für die Zucht finden sollte oder nicht.
Ich bin tatsächlich gespannt, welche Ergebnisse es im Zuge der jetzigen Testungen geben wird. Ich denke, die Zuchtverbände, die daran teilnehmen, haben doch ein großes Interesse daran, zu verhindern, dass sich ein Test etabliert, der Ihnen die Zucht kaputt macht. Also die werden da schon genau drauf schauen.