Grünkompost-Einstreu Langzeit-Erfahrung
Seit Februar 2016 nutzen wir Grünkompost als Einstreu auf der großen Liegefläche.
Bisher konnten wir nur den fertig verrotteten und daher entsprechend feinen Grünkompost beziehen.
Dieser hat den Nachteil, dass die Pferde ihn schnell festtreten können.
Ich suche daher gerade nach einer Bezugsquelle in der Region, die auch andere Rottegrade anbietet.

Der Grünkompost im Eingangsbereich

Der hintere Stallbereich, aufgelockert durch die Nutzung als Schlafbereich
In diesem Sommer haben wir auf die Einstreu erstmalig eine neue Lage Frischkompost gegeben.
Nach wie vor sind wir schwer begeistert vom Grün- bzw. Frischkompost.
Die Kosten belaufen sich auf circa 50 Euro plus Abholung beim Kompostierwerk – für zwei Liegeflächen über zwei Jahre.
Im Winter haben die Pferde keine alternative Liegefläche.
Ich war mir daher nicht ganz sicher, ob die Härte in Ordnung ist, oder sie nur dort liegen, weil sie es müssen.
Da sie im Sommer jedoch zwischen Sand und Stall wechseln, sind meine Bedenken wohl eher unbegründet.
Vor zwei Wochen jedoch las ich einen Bericht, einer sehr bekannten Paddock-Trail-Anlage, über den Einsatz von Spänen bei Grünkompost-Einstreu. Auf dem Heimweg fanden dann spontan zwei Späneballen den Weg in den Kofferraum.

Vor der ersten Nacht mit Spänebereich
Zur Probe verteilte ich einen Ballen im Stall und wartete … den Mistboy griffbereit an meiner Seite.
Die Späne wurden beschnuppert, gegessen … und beschmutzt.
Ich ahnte, dass die Pferde den Stall nun nicht mehr so sauber halten würden.
Heute nun sind es fast 14 Tage und drei Späneballen später.
Seit gestern liegt Schnee, aber rund um den Stall wehte vorher schon so manche „Flocke“.
Die Pferde lieben die Späne und es schlafen wohl alle drei auf der Stallhälfte friedlich zusammen.
Zumindest liegen meine zwei noch schlummernd im Stall, wenn das Licht angeht.
Und natürlich gibt es nichts Schöneres, als nach dem Schläfchen in die Einstreu zu machen.
Der Oldie steht schon voller Erwartung auf das Extra-Futter im kleinen Stall, wenn wir aus dem Auto steigen.

Nach 7 Tagen mit Spänebereich, Späne und Kompost mischen sich etwas durch
Das bisherige Fazit bei circa 10 cm Späne auf Grünkompost.
Pro:
- den Pferden gefällt‘s
- Mensch weniger besorgt
- trotz Späne kein Ammoniakgeruch
- aufgrund der geringen Einstreuhöhe der Späne ist der Mehraufwand überschaubar
(nur Späne würde ich nie mehr einstreuen)
Contra:
- die Späne wird gerne als Toilette benutzt, dadurch…
… mehr Mist
… mehr Arbeitsaufwand
… mehr Kosten
- die Späne wird durch Wind und die Pferde auch draußen verteilt (geringfügig aber trotzdem nervig)
Ich werde diese Variante erstmal beibehalten.
Mal sehen, ob der Kompost die erhöhte Urinbelastung auf einer Stelle verträgt und wie er mit der eingeschränkten Belüftung klar kommt.
Davon ab, liegen die Pferde trotzdem gerne draußen, solange keine Pfützen stehen.
Die Spuren im Schnee sprechen für sich. So schlimm kann es auch ohne Späne nicht sein.
