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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 10:01
von umamulher
Auch ich habe leider schon diverse gruselige Erfahrungen in punkto Heu in Pensionsställen gemacht und auch da war die Krux nicht der Pensionspreis. In meinem jetzigen Stall z.B. zahle ich nur ca. 2/3 des Preises und habe bestes Heu im Gegensatz zum vorherigen. Bei entsprechender Kommunikation zwischen SB und Einsteller könnte meist viel Frust und Streit vermieden werden. Ja, es gibt mit Sicherheit nervige Einsteller, die alles gleich bemäkeln müssen und mit nix zufrieden sind. Aber ich persönlich habe in den letzten Jahren mehr das Problem gesehen, dass sich Stallbesitzer nicht als Dienstleister sehen wollen. Aber neben allen emotionalen Aspekten ist ein Einstellvertrag genau das, der SB erbringt eine Leistung für die der Einsteller bezahlt. Punkt!
Was mich als Einstellerin am aller meisten auf die Palme bringen kann ist bei manchen SB die Selbstverständlichkeit mit der gesundheitsschädliches Futter verfüttert wird. Da wird die Sache klein geredet und als halb so schlimm dargestellt. Aber schimmeliges Heu macht nun mal auf Dauer krank, da gibt es nichts zu verniedlichen. Wir Menschen essen doch auch keine verschimmelten Lebensmittel. Und wenn ich dann in so einem Fall auch noch als dumm und nervig dargestellt werde könnte ich grad ausrasten (leider genau so schon gehabt)

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 11:34
von Nelchen
Dann bleibt wohl den malträtierten Pferdebesitzern blos noch ihre Pferde in Eigenregie zu halten und es besser zu machen oder eben keine zu haben.:nix:

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 12:18
von Mia77
Leute, Leute, Leute :shock: :shock: :shock:

was ist denn nur hier los????

Alle, die hier, gerade in diesem Thread, schreiben, haben wohl ähnliche Ansichten und Ansprüche und trotzdem wird der Ton gerade echt unterirdisch. Das macht mich echt traurig!!!!

Ich habe beide Seiten kennen gelernt und in gewissen Grenzen, kann ich beide Seiten verstehen. Und eins wird immer wieder angesprochen und das ist die Kommunikation miteinander. Ich glaube, da sind sich alle so ziemlich einig.

Jetzt gibt es sowohl unter den Stallbesitzern wie auch unter den Einstellern immer mal Exemplare, wo eine Kommunikation aus welchen Gründen auch immer nicht funktioniert hat. Da sollte man doch einfach so fair sein und als Stallbesitzer nicht alle Einsteller über einen Kamm scheren und als Einsteller nicht alle Stallbesitzer.

Auch ich hatte als Einsteller mit Stallbesitzern meine Probleme, ich habe häufig genug gewechselt, um der Meinung zu sein, ideal geht als Einsteller einfach nicht. Aber auch jetzt in Eigenregie ist nicht alles ideal. Es geht wie meist im Leben darum, Kompromisse zu schließen.
Auch ich habe es als Einstellerin erlebt, dass manche Stallbesitzer einfach keine Kompromisse schließen wollten, da hieß es im übertragenen Sinne nur "friss oder stirb" = akzeptiere oder geh.
Aber ich habe es auch erlebt, dass andere Einsteller, und das war die Mehrheit, im Jahr einer schlechten Heuernte einfach nicht bereit waren, eine Zeit lang mehr Geld für gescheites Heu auszugeben. Gott sei Dank haben die Stallbesitzer das damals dennoch durchgedrückt und diejenigen, die nicht mehr zahlen wollten konnten gehen. Aber es hat meiner Meinung nach völlig unberechtigt zu erheblichem Missmut unter den Einstellern geführt. Dabei ist der TA doch viel teurer, wenn das Pferd wegen schlechtem Heu krank wird, verstehe ich ehrlich gesagt nicht wirklich so eine Einstellung... Und ich habe es auch erlebt, dass Einsteller die erbrachte Leistung nicht zu schätzen wissen. Es sagt sich halt sehr leicht, ich zahle für die Leistung, also muss sie auch erbracht werden.

Auf der anderen Seite sitzen viele Stallbesitzer auf einem verdammt hohen Ross. Die hören nicht zu, wenn man mit Verbesserungsvorschlägen kommt, weil es vielleicht erstmal ein bisschen Arbeit macht. Die meinen, es hat schon immer so gegangen und man stellt sich mit einem kranken Pferd unnötig an...

Das alles ist aber wirklich kein Grund, sich hier gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Vielmehr sollten doch beide Seiten versuchen für die jeweils andere Partei ein wenig Verständnis aufzubringen und wenigstens versuchen in einem offenen Dialog miteinander zu sprechen.
Wenn die Chemie so gar nicht stimmt, dann sollte man im allerseitigen Interesse wohl lieber getrennte Wege gehen.

Zuletzt möchte ich noch sagen: solange es soooooo viele Einsteller gibt, die sich über das Wohlergehen der eigenen Tiere kaum sorgen und die Verantwortung dafür einfach dem Stallbesitzer überlassen - vielleicht, weil es so am bequemsten ist - solange wird es für diejenigen, die sich um das Wohlergehen sorgen, wohl schwierig bleiben. Die Querulanten / Kümmerer sind doch oft die Unbequemen, selbst dann, wenn die mit anpacken und Arbeit abnehmen. Schade, schade, schade...

Hilft nur der Spruch:
Ein jeder kehre vor seiner Tür,
und rein ist jedes Stadtquartier.
Schade nur, dass das nicht jeder tut, sonst wäre ein solcher Thread wohl gar nicht nötig...

@ Nelchen: übrigens an schlechtem Heu kann man nicht immer etwas ändern, es gibt tatsächlich Stallbesitzer, die das Verfüttern von zugekauftem Heu schlicht und einfach verbieten (und ich spreche hier nicht von der Lagerung, sondern tatsächlich von der reinen Fütterung!). Habe das nicht nur einmal erlebt. Als Einsteller erlebt man wahrscheinlich genauso wie als Stallbesitzer eine ganze Menge Dinge, die man vorher für unmöglich hielt...

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 12:22
von Fionnlagh
Nelchen hat geschrieben:Dann bleibt wohl den malträtierten Pferdebesitzern blos noch ihre Pferde in Eigenregie zu halten und es besser zu machen oder eben keine zu haben.:nix:
Tja, genau darauf laeufts raus.
Jeder, der ed sich irgendwie finanzieren kann, kauft Grund. Da es bei uns sehr teuer ist, ziehen die Leute oft weit aufs Land raus und nehmen ewig lange Arbeitswege in Kauf. Ich kenne ganze Familien, die der Pferde wegen umgezogen sind.
Und die, die sich kaufen nicht leisten koennen, versuchen sich in Haltergemeinschaften irgendwo einzupachten.
Das ist Realitaet und nix, was ich mir ausdenke!!!

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 12:25
von Mia77
Fionnlagh hat geschrieben:
Nelchen hat geschrieben:Dann bleibt wohl den malträtierten Pferdebesitzern blos noch ihre Pferde in Eigenregie zu halten und es besser zu machen oder eben keine zu haben.:nix:
Tja, genau darauf laeufts raus.
Jeder, der ed sich irgendwie finanzieren kann, kauft Grund. Da es bei uns sehr teuer ist, ziehen die Leute oft weit aufs Land raus und nehmen ewig lange Arbeitswege in Kauf. Ich kenne ganze Familien, die der Pferde wegen umgezogen sind.
Und die, die sich kaufen nicht leisten koennen, versuchen sich in Haltergemeinschaften irgendwo einzupachten.
Das ist Realitaet und nix, was ich mir ausdenke!!!
So traurig dieser Umstand auch ist (und ich glauber Dir aufs Wort, dass das keine Einzelfälle sind), so wird das doch eine Verbesserung zwangsläufig herbei führen müssen, weil ein leerer Stall auch einfach bedeutet, dass die Lebensgrundlage wegbricht. Nur über Fluktuation und damit Geldmangel bei den SBs lassen sich die Haltungsbedingungen für die Pferde verbessern, wenn die SBs nicht zum Gespräch / zu Veränderungen von sich aus bereit sind.
Blöd nur, wenn man ein Pferd sein eigen nennt und es irgendwo unterstellen muss :hug: :hug: :hug:

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 12:39
von Fionnlagh
Da hast du sicher recht, Mia. Es aendert sich auch schon was. Vor einigen Jahren gabs noch viel weniger Offenstaelle als jetzt zb. Es gibt auch immer mehr SBs die zumindedt Bescheid wissen ueber Fruktan, 24-Stundenfuetterung etc. Also Hoffnung gibts auf jeden Fall ;)

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 12:59
von Berry
Ich glaube nicht, dass es an der Kommunikation liegt, sondern an den verschiedenen Einstellungen.
Der Pferdebesitzer will nur das beste Heu (oder zumindest kein schlechtes Heu) für sein Pferd, der SB denkt, das Heu ist jetzt nur mal da und wird verfüttert, das schadet schon nicht.... Da kann man noch so viel kommunizieren, wenn jeder seine Meinung hat, dann bringt das nicht viel...
Ich bin z.B. der Meinung, ein Heu, in dem faustgroße Lehmstücke sind und bei dem nach jedem Füttern Sand- und Erdhäufchen unterm Heunetz und Grasnarbenstücke im Heunetz sind und das entsprechend staubt, ist kein gutes Heu. Der Bauer, von dem ich es habe, ist der Meinung, sein Heu ist spitzenklasse. Grün, trocken, nicht schimmlig.... Er wäre mir fast ins Gesicht gesprungen, als ich die viele Erde im Heu bemängelt habe. Die schadet nicht, die fällt ja raus usw. Da könnte ich kommunizieren, bis ich schwarz werde und er würde seine Meinung nicht ändern! Mir bleibt nur, das Heu wo anders zu kaufen.... (zum Glück habe ich diese Möglichkeit)

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 13:09
von Nelchen
Mia, ich empfinde die Disskusion hier nicht als " an die Gurgel gehen". Es wird halt diskutiert und nicht Honig ums Maul geschmiert. :nix:
Mia77 hat geschrieben:Auch ich hatte als Einsteller mit Stallbesitzern meine Probleme, ich habe häufig genug gewechselt, um der Meinung zu sein, ideal geht als Einsteller einfach nicht. Aber auch jetzt in Eigenregie ist nicht alles ideal.
Na sowas. Was bleibt da denn?

Ich denke mal, wenn man als SB im Sinn hat mit Pferdehaltung reich zu werden, ist einem vieles egal.
Wenn man aber eigene Pferde hat und Einsteller und trotzdem schimmliges Futter füttert, verstehe ich das nicht.
Ansonsten ist es alles andere als wirtschaftlich, wenn jedem sein Wunsch erfüllt werden würde. Vieles ist sehr zeitaufwendig und demzufolge unrentabel. Auch ein SB möchte mal "Freizeit". (Was war das nochmal? :-e )
Wenn ich mal von mir ausgehe( und ich denke da gibt es noch mehr SB's), ist da mindestens so viel Idealismus wie Wirtschaftsdenken vorhanden, sonst würde sich das kaum EIner antun. Ohne Menschen könnte ich auskommen, Pferde (Tiere überhaupt) würde ich vermissen. :?
Ja und die Kommunikation.........steckt oft in den Kinderschuhen. Jeder hat halt seine Psychosen zu tragen. ;)
Dann wäre nur noch das bedingungslose Grundeinkommen ein Schrit zu innerer Freiheit! :mrgreen:

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 13:38
von Schnucke
Berry hat geschrieben:Ich bin z.B. der Meinung, ein Heu, in dem faustgroße Lehmstücke sind und bei dem nach jedem Füttern Sand- und Erdhäufchen unterm Heunetz und Grasnarbenstücke im Heunetz sind und das entsprechend staubt, ist kein gutes Heu. Der Bauer, von dem ich es habe, ist der Meinung, sein Heu ist spitzenklasse. Grün, trocken, nicht schimmlig.... Er wäre mir fast ins Gesicht gesprungen, als ich die viele Erde im Heu bemängelt habe. Die schadet nicht, die fällt ja raus usw. Da könnte ich kommunizieren, bis ich schwarz werde und er würde seine Meinung nicht ändern! Mir bleibt nur, das Heu wo anders zu kaufen.... (zum Glück habe ich diese Möglichkeit)
Berry das Thema kenn ich auch. Zum Glück lagern wir selber ein und kaufen ab Wiese, wir sind also sehr nah dran an der Produktion. Letztes Jahr gabs da wirklich arge "Kämpfe" der Bauer sagte pressen das ist fertig, ich sagte das ist grün ubnd noch nicht fertig. Er meinte dann schau mal wenn ich wende da staubts so trocken ist das, ich zeigte ihm dann die Ertdbrocken und hab diese Partie nicht genommen. Bei dem Heu anderer Wiesen war keie Erde drin, aber es war eben nicht fertig. Da bleibt dann nur fest bleiben udn unter umständen auch erstmal gehen und ihm sagen so nehm ich das nicht. Nach zwei Stunden hatte der Bauer dann "ausgebockt" und meinte ok bleibt noch eineinhalb Tage draußen 8-) .
Aber ein Kampf ist das jedes Jahr und ich hab die Erfahrung gemacht, wenn die Landwirte zu sicher sind das Heu verkauft zu bekommen, fangen sie an zu schlampern. Sei es sie wenden zu wenig oder sie geben dem Heu keine Zeit, da muß man dann eben Erziehungsarbeit leisten. Dazu braucht man aber Ersatzlieferanten und muß es auch finazieren können, auch mal teureres Heu aus der Trocknung zu kaufen.

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Verfasst: Do 20. Feb 2014, 13:58
von Nelchen
ber ein Kampf ist das jedes Jahr und ich hab die Erfahrung gemacht, wenn die Landwirte zu sicher sind das Heu verkauft zu bekommen, fangen sie an zu schlampern.
Stimmt Schnucke. :-n Meiner hat schlaflose Nächte, sagt er, weil ich so pingelig mit dem Heu bin. :lol: Meckert, und motzt, auch dass ich zu viel füttern würde. :mrgreen: Ich sage dann immer, aber ich zahle bar! :mrgreen: Er hat nähmlich auch schon Heu woander hin geliefert und kein Geld bekommen. Das gibts auch. Zurück holen konnte er nicht, war aufgefressen. :?