Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Moderator: Sheitana

Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Sheitana - nee, das stimmt schon so :-n

Guckt man sich zb Totilas an - der ist zwar offiziell KWPN, weil hollaendisch gezogen, aber eigentlich 50% trakehner.

Donnerhall, der beruehmte, von dem denken die meisten er sei hannoveraner, tatsaechlich ist er Oldenburger. Sein Vater Donnerwetter ist aber Hannoveraner, die STute Ninette aber war Oldenburger, und vermutlich stand die eben auch dort.

Wer tatsaechlich eingetragene Zuchtstute oder Hengst werden darf, ist hier festgelegt, und das klingt schon ziemlich kompliziert:

http://www.westfalenpferde.de/media/pdf ... tpferd.pdf

aber mir scheint es muessen 4 generationen nachgewiesen sein, aber was da nachgewiesen sein muss wird gar nicht gesagt irgendwie :kratz:
Es können Stuten eingetragen werden, die nicht in die Hauptabteilung des
Zuchtbuches für Stuten eingetragen werden können, aber den grundlegenden
Zuchtzielen entsprechen und identifiziert sind sowie bei der Exterieurbeurteilung
(§22) nach dem Notensystem des § 25 eine Gesamtnote von mindestens 5.0 und in
keinem Merkmal schlechter als 4,0 bewertet werden.
Das klingt fuer mich so,d ass wirklich so ziemlich jedes Pferd, das dem zuchtziel entspricht, eingetragen werden kann. Ob man die Fohlen dann auch verkauft bekommt, ist natuerlich noch mal ganz was anderes...
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Veilchen
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Veilchen »

Eigentlich sollte man Oldenburger, Westfalen, Hannos und Co. in ein einziges Zuchtbuch zusammen nehmen und die Rasse dann Deutsches Warmblut oder auch meinetwegen Deutsches Sportpferd nennen. Wäre doch viel einfacher. :mrgreen:
Liebe Grüße vom Veilchen

Es ist, wie es ist. :giraffe:
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Lustig finde ich, dass die Briten dann von einem WB mix sprechen, wenn es mit VB gekreuzt ist :lol: DA muss ich immer kichern...

"Hannovarian cross for sale" :kicher:

Wie waere es mit 'Europaeisches Sportpferd' - denn KWPN und Daenen, British oder Scottish Warmblood sind auch nicht so anders, und erlauben ja auch alles durcheinander...

:kicher:

sorry, vielleicht sollten wir wieder zu den Points zurueckkehren? :engel:

Ich warte immer noch auf isi- oder Friesenfans :frech:
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

und noch ein kurzes OT, aber wenn ich schon 'westfaelisches part-bred shetland' lese, und da steht, die werden in 3 kategorien unterteilt - mini, original und sportlich

:augenroll: ehrlich...
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

ok, das finde ich jetzt wieder sehr interessant. Ich lese gerade das westfalenpferde zuchtprogramm Welsh. Und da steht:
stark bemuskelt; deutlich geschwungener Rücken; melonenförmige
Kruppe mit guter Behosung und gut angesetztem,
schön getragenem Schweif; breite Brust;
schräge, lange Schulter; große Gurtentiefe und gute
Rippenwölbung; aufgerichtete Haltung
das original in englisch:
Back and loins, muscular, strong and well-coupled. Deep through the heart and well-ribbed
up.
Also nix von gut geschwungem Ruecken. Interessant, dass scheinbar das deutsche Zuchtziel auch dazu geschrieben hat, was man deutlich in der originalzucht sehen kann, was aber gar nicht erwaehnt wird.

DAmit meine ich:

Die Waliser Zuchtbeschreibung sagt nur: Ruecken und lende kraeftig udn muskuloes, tief im brustkorb und rundrippig.

Die deutsche zuchtbeschreibung hat sich ganz offensichtlich den typischen Welsh Cob angeguckt, und dazu das 'melonenfoermige kruppe und deutlich geschwungener ruecken' dazugenommen.

Das finde ich jetzt sogar sehr loeblich. Zum einen, weil es absolut nicht dem deutschen reitpony entspricht, sondern dem original Welsh pony, und zum anderen, weil da scheinbar die zuchtziele nach den Pferden geschrieben wurden, und nicht andersherum.

Vielleicht haben sie es auch extra dazugeschrieben, damit die Richter solche Cobs nicht runterbewerten? :kratz: Wie auch immer, die deutsche Zuchtbeschreibung trifft das exterieur genauer, wobei dann das interieur ga rnciht richtig beschriebne wird.

Im original:
Hardy, spirited and pony- like.
Das uebersetzt sich als pony-haft, anspruchslos und lebhaft

interessant irgendwie :kratz:
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Jetzt lese ich die Rassebeschreibung der Trakehner, und die ist ecth fast mit dem Westfalen wortgleich :-?

Allerdings das hier fand ich lustig:
Unerwünscht sind insbesondere im Umgang schwierige, nervöse, ängstliche oder feige Pferde.


Was bitte ist ein feiges PFerd :lol2:

Hier der Vergleich:

1. Westfale:
Typ:
Erwünscht ist das Erscheinungsbild eines eleganten, großlinigen und harmonischen Reitpferdes.
Hierzu gehören ein trockener und ausdrucksvoller Kopf mit großen Augen,
plastische Bemuskelung sowie korrekte und klare Gliedmaßen. Zuchthengste und
Zuchtstuten sollen über einen deutlichen Geschlechtsaudruck verfügen.
Unerwünscht sind insbesondere ein derbes, plumpes und unharmonisches Erscheinungsbild,
ein grober Kopf, verschwommene Konturen, unklare Gelenke und bei Zuchtpferden fehlender
Geschlechtsausdruck.
Körperbau :
Erwünscht ist ein harmonischer, für Reitzwecke jeder Art geeigneter Körperbau. Dazu gehören:
eine mittellange, sich zum Kopf hin verjüngende Halsung, gute Ganaschenfreiheit,
eine große, schräg gelagerte Schulter, ein markanter, weit in den Rücken hineinreichender
Widerrist, ausreichende Brusttiefe, eine lange, leicht geneigte, kräftig bemuskelte Kruppe,
eine harmonische Rumpfaufteilung in Vor-, Mittel- und Hinterhand.
Erwünscht ist weiterhin ein zum Körper passendes, trockenes Fundament mit korrekten,
großen Gelenken, mittellangen Fesseln und wohlgeformten Hufen, das eine lange Gebrauchsfähigkeit
erwarten lässt. Außerdem eine korrekte, d.h. von hinten gesehen gerade
Gliedmaßenstellung, ein von der Seite gesehen geradegestelltes Vorderbein und ein im
Sprunggelenk mit etwa 140 ° gewinkeltes Hinterbein sowie eine jeweils gerade Zehenachse
mit etwa 45 ° und 50 ° zum Boden.
Trakehner:
Farben: Alle Farben
Größe: Angestrebt werden 160 bis 170 cm Stockmaß (Widerristhöhe)

Typ: Der Trakehner verkörpert die edelste deutsche Reitpferderasse, vor allem gekennzeichnet durch den Trakehner Rassetyp. Erwünscht ist das besonders elegante Erscheinungsbild eines großlinigen, dabei harmonischen und edlen Reitpferdes, geprägt durch Ausdruck, Adel und Markanz. Die Prägung des Trakehner Typs soll in einem trockenen ausdrucksvollen Kopf, einem großen Auge und gut geformter Halsung, plastischer Bemuskelung sowie korrekten, klaren Gliedmaßen zum Ausdruck kommen. Zuchthengste und Zuchtstuten sollen über einen typischen Geschlechtsausdruck verfügen. Körperbau: Erwünscht ist ein großliniger und harmonischer Körperbau, der das Pferd in die Lage versetzt, auch seine Leistung in sportlichen Bereichen zu erbringen.

Dazu gehören: Eine mittellange, sich zum Kopf hin verjüngende Halsung, gute Ganaschenfreiheit, eine große, schräg gelagerte Schulter, ein markanter, weit in den Rücken hineinreichender Widerrist, ein funktionsfähiger Rücken, der die Anforderungen an ein athletisches Sportpferd erfüllt und der Bewegung, Schwingung, Tragkraft und Gleichgewicht vereint, eine lange, leicht geneigte, kräftig bemuskelte Kruppe sowie eine harmonische Rumpfaufteilung in Vor-, Mittel- und Hinterhand. Weiterhin erwünscht ist ein zum Körperbau passendes trockenes Fundament mit korrekten großen Gelenken, mittellangen Fesseln und wohlgeformten Hufen, das eine lange Gebrauchsfähigkeit erwarten lässt.
die haben doch voneinander abgeschrieben :motz:
quellen:
http://www.westfalenpferde.de/media/pdf ... tpferd.pdf

und

http://www.trakehner-verband.de/pferde/ ... inung/#box
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Interieur:

Westfale:
Erwünscht ist ein unkompliziertes, umgängliches, gleichzeitig einsatzfreudiges, nervenstarkes
und verlässliches Pferd, das einen wachen, intelligenten Eindruck macht und durch
sein Auftreten und Verhalten gute Charaktereigenschaften sowie ein gelassenes, ausgeglichenes
Temperament erkennen lässt.
Unerwünscht sind insbesondere im Umgang schwierige, nervöse oder heftige Pferde.
Trakehner:
Erwünscht ist ein unkompliziertes, umgängliches, gleichzeitig einsatzfreudiges, nervenstarkes und verlässliches Pferd, das einen wachen, intelligenten Eindruck macht und durch sein Auftreten und Verhalten gute Charaktereigenschaften sowie ein gelassenes, ausgeglichenes Temperament erkennen lässt.

Unerwünscht sind insbesondere im Umgang schwierige, nervöse, ängstliche oder feige Pferde.
Ich dachte echt erst, ich haette zweimal dasselbe kopiert, aber nein, das kommt wirklich von deren webseite, mit dem unterschied, dass man den Westfalen nicht heftig haben moechte, und den Trakehner nicht feige...

Erm... :kratz:
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Cate
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Cate »

Hallo, wie was wo, Holsteiner haben doch nicht nur Springblut!!! :troet:
Als Nachkomme von Generationen von Holsteiner Züchtern muß ich da lebhaft Einspruch erheben! :pueh:

Josef Neckermann hatte z.B. gleich zweimal einen Holsteiner als Olympiapferd, Dr. Reiner Klimke mind. einmal, dann Christine Stückelberger mit Granat, Margit Otto-Crepin mit Corlandus oder Uwe Sauer mit Montevideo, um nur mal einige zu nennen. :pueh:

Die Holsteinerzucht wurde zwar sehr maßgeblich von Landgraf bzw. Ladykiller xx und dem SF Cor de la Bruyere als Springvererber geprägt - und natürlich noch von vielen anderen Hengsten mehr - aber grade aus der Kombination der Blutlinien von Landgraf x Cor de la Bruyere sind immer wieder sehr gute Dressurpferde entstanden.


Bei den Westfalen gehen viele Dressurpferde auf die R-Linie (Romulus - Romadour) zurück, z.B. Rembrandt von Nicole Uphoff, eine bekannte Springlinie war Pilatus - Pilot. Die Nachkommen beider Linien war oft sehr talentiert, aber auch genauso oft eher Pferde für Profis, frei nach dem Motto "genial aber irre".
So wie mein Romulus-Nachkomme, entweder hat er Showeinlagen im Viereck eingebaut, oder wir waren ganz vorne mit dabei :kicher:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

ok "i stand corrected" *michmitholsteinernnichtauskenn*

wieder was gelernt :-)

War Pilot nicht auch halber (oder sogar noch mehr?) Hannoveraner? :kratz:

Fuer mich ist das wirklich inzwischen alles bissl dasselbe. Allerdings bin ich im Herzen Westfalens aufgewachsen, habe dort gelernt, die Auktionen besucht, Zuchtschauen usw - demnach liegt mir oft was an bestimmten linien, es gibt solche, die ich mag, andere, die ich nicht mag.

Im moment gibt es zb ein paar linien, die ich nach wie vor sehr gerne mag - ja, die RomadourII/Rosenkavalierlinie, wie immer :herzi:, die Donnerhalls fand ich auch immer alle toll, und im moment finde ich die Bellissimo M nachkommen sehr nett, da ist natuerlich auch R drin... Wobei ich damals einen Bolero-sohn zum anreiten hatte, und der war einfach nur - nichts fuer mich :shy:

Wobei das auch zeigt - die mutter ist Roxa, zweimal westfale (also mutter und vater) aber selbst als Rheinlaender registriert. DAmit hab ich dann wohl meine frage beantwortet...

Beltain, der vater von Belissimo, hat ausserdem die beruehmte Hannoveraner G-linie mit drin (Goldstern war doch auch die linie, oder? )

DAnn mag ich sehr gerne die NAchkommen von Lauries Crusador (VB) und dann gab's noch die alte A-linie, wobei man davon echt irgendwie wenige sieht (absatz/abglanz (Trak.) )

Welche ich gar nicht anfassen wuerde sind die Weltmeyer nachkommen, auch wenn es tolle pferde seien koennen (s. Mary's welli) - schwierige kombination von feingefuehl, hysterie und dickkopf und einfach rundum vom interieur her echt oft nicht einfach.

Sandro Hit und die ganze S-linie ebenfalls nicht, wegen KS und auch sonstigen koerperlichen schwaechen, irgendwie ist da was schief gelaufen finde ich :nix:

AUch eine tolle Westfalen-line war die F-linie (fabriano, florestan usw), von denen sieht man auch noch viel, jetzt faellt mir aber der aktuelle modehengst dazu nicht ein :kratz: Ah doch, Fidermark.

Die finde ich auch ganz nett.

Warum ich die alle besonders mag? Die Rosenkavalier nachkommen haben ein sehr nettes interieur, zumindest die, die ich kennenlernen durfte. Mit eigenem Kopf aber freundlich und grosszuegig, und absolute 1-person pferde. Dazu tolles gangwerk.

Die donnerhalls genau so - da hatte ich einen zum anreiten, draufsetzen und los gings, der war echt 'vom hengst geritten', unglaublich, und so ein richtiges kuschelpferd, lieb, und toll im umgang, ebenso wie sein halbbruder danny de vito, den fand ich bei der hengstparade so toll - alle anderen huepften herum wie die irren und spielten sich auf, und er war einfach nur konzentriert bei der sache.

Die F-linie, da hatten wir einige bei uns im stall, alles rundum nette pferde mit springvermoegen, zuverlaessig, freundlich.

Und lauries spricht mich vom typ her an - GGA und natuerlich viel Blut. Allerdings kenne ich kaum nachkommen von ihm persoenlich...
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

aber sagt mal - findet ihr das nicht seltsam, dass die beschreibungen wirklich identisch sind? Mich macht das gerade echt stutzig.

Auf der seite des Hannoveranerverbandes findet man ueberhaupt kein zusammengefasstes zuchtziel, es sei denn, ich bin blind...
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