
Muss hier grad mal ein wenig mein Herz ausschütten. Denn ihr Puschelleute wisst wie die Puschels ticken:
Folgendes:
Hab Nero jetzt seit ca. 4 Monaten. Bevor er zu mir kam, hat er eigentlich nichts tun müssen. Er ist jetzt zwischen sechs und sieben Jahre alt und wurde vor meiner Zeit nur im Gelände geritten. (im E-Pass steht 2006)
Ich habe eine Trainerin, die ich sehr schätze. Einmal die Woche kommt sie um ihn mit mir zusammen auszubilden.
Leider kommt es in letzter Zeit zu immer größeren Problemen, die sich in einen Teil der Arbeit eingeschlichen hat. Nero mag sich partout nicht mehr longieren lassen.
Dazu muss man sagen, dass wir vor ca. drei Wochen auf einem BA-Kurs waren und der Trainer nicht so besonders nett zu Nero war, da er ja so "stur" ist.
Seit dem ist vorbei mit longieren. Er geht nur noch rückwärts und verweigert sich.
Allerdings - das Positive: Er geht eigentlich sehr gern ins Gelände und arbeitet unterm Reiter auf dem Platz motiviert mit. Lediglich das Longieren ist vollkommen unmöglich geworden. Ich würde sagen, er ist Longen-sauer. Die meiste Schuld daran trage ich - ich hab irgendwie nicht den richtigen Punkt gefunden, das ganze abzuwenden.
Er wird von uns (meinem Mann und mir) etwa fünf Mal die Woche bewegt. Meistens wird ausgeritten. Er ist im Gelände ein absolutes Verlasspferd und ich glaube, er hat mächtig Spass dran. Ca. zweimal die Woche gehts auf dem Platz. Entweder zum Unterricht oder wir reiten nach, was wir gelernt haben. Auch da hab ich das Gefühl, dass er motiviert mitmacht. Wie gesagt, nur longieren geht momentan nicht.
Heute hatte ich ein Gespräch mit meiner RL. Wir haben über das Longierproblem gesprochen. Ich meinte dann zu ihr, dass ich lieber das machen würde, was ihm Spass macht - und dass ich eben das Gefühl habe, dass er sehr gerne draußen unterwegs ist.
Sie meinte, dass fünf Mal reiten die Woche eh viel zu viel wäre - außerdem sollten wir unbedingt Hafer füttern, damit er mehr aus dem Quark kommt. Wir sollten maximal drei bis vier Mal die Woche reiten.
Immerhin ist sie mit mir einer Meinung, dass wir das mit dem Longieren momentan nicht erzwingen sollen.
Also ich habe eigentlich schon viel Erfahrung mit Tinkern. Ich habe noch nie gehört oder erlebt, dass diese Rasse überfordert ist, wenn man sie täglich eine Stunde im Gelände bewegt. Selbst obwohl er recht jung ist, finde ich, da wir draußen ja nix arbeiten, dürften drei Ausritte (immer ca. ne Stunde mit hauptsächlich Schritt) und 2x reiten auf dem Platz doch nicht zu viel sein. Mal davon abgesehen, dass er da motiviert mitmacht.
Bin grade völlig down. Denn so habe ich mir das nicht vorgestellt. Habe mich noch mit Miteinstellern unterhalten, weil ich mittlerweile gar nicht mehr weiß was richtig ist und was falsch? Bin ich ein Unmensch, wenn ich mein Pferd täglich leicht bewege?
So, das musste mal raus...
Ach ja, hier noch ein Bild von dem völlig überforderten, unmotivierten, faulen, sturen Bock...
Das war am Sonntag mit meinem Mann bei den ersten Hüpfversuchen - finde nicht, dass er dabei unglücklich wirkt.

Letztendlich will ich nur das Beste für ihn.