Hufbeurteilung
Moderator: Sheitana
Re: Hufbeurteilung
Sheitana, es gibt viele Pferde, bei denen das so ist. Die meisten hatten lange Zeit zu lange Hufe und dadurch entsteht diese Sohlenschwiele. Das ist meistens der eigentliche Abrollpunkt und davor nutz sich der Huf häufig ab (bzw. wird abgerieben) und hat eine Zehenrichtung. Ist nicht schlimm und wenn der Rest passt, ist das okay. Kann sein, dass es sich mal ändert, muss aber nicht.
- Sheitana
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Re: Hufbeurteilung
Okay, danke 
Ich hoffe, dass sich das noch ein wenig gibt, wenn der Boden besser und abwechslungsreicher wird und der Strahl dann noch besser wird. Im Moment kann ich daran nicht viel tun...
Sie hatte definitiv zu lange Hufe, das ist inzwischen weg, ich halte die Zehe konsequent kurz, nur die Schwiele ist eben geblieben. Fällt jetzt so richtig auf wo die Sohlenwölbung immer mehr wird.

Ich hoffe, dass sich das noch ein wenig gibt, wenn der Boden besser und abwechslungsreicher wird und der Strahl dann noch besser wird. Im Moment kann ich daran nicht viel tun...
Sie hatte definitiv zu lange Hufe, das ist inzwischen weg, ich halte die Zehe konsequent kurz, nur die Schwiele ist eben geblieben. Fällt jetzt so richtig auf wo die Sohlenwölbung immer mehr wird.
Re: Hufbeurteilung
Also, nun stell ich doch mal hier die Bilder von den Hufen ein. Dies ist direkt nach der letzten Bearbeitung. Als er letztes Jahr kam, waren die Zehen deutlich länger.
Die Hufpflegerin hat nach "NHC" bearbeitet. Nun muss ich dazu sagen, dass er ab diesem Monat jedoch eine neue Hufpflegerin bekommt (die auch nach NHC bearbeitet), da weiß ich natürlich nicht, was sich dann wieder tut.
Aktuell hat er Rückenprobleme (durch Kälte/ Nässe?) und ist im Genick eher fest sowie hat ein falsches Bewegungsmuster (holt die Vorderbeine mittels Unterhalsmuskulatur), sagt die Osteo. Zu den Hufen hat sie nichts negatives gemeint, meine THP jedoch meinte, dass es all diese Probleme vll auch von einer falschen Hufbearbeitung stammen kann.
Nun würde mich sehr Eure Meinung interessieren, da ich huftechnisch der totale Laie bin. Ich finde, sie schauen "gut" aus bis auf den Problemstrahl vorne rechts (tiefe Mittelfurche ohne Gammel und im Winter Gammel am Strahl, deshalb etwas "kleiner" geschnitten, um die Taschen damals zu entfernen) und seit Februar mehr Steine in der weißen Linie vorne beidseits.
Vorne links:




Vorne rechts:




Die Hufpflegerin hat nach "NHC" bearbeitet. Nun muss ich dazu sagen, dass er ab diesem Monat jedoch eine neue Hufpflegerin bekommt (die auch nach NHC bearbeitet), da weiß ich natürlich nicht, was sich dann wieder tut.
Aktuell hat er Rückenprobleme (durch Kälte/ Nässe?) und ist im Genick eher fest sowie hat ein falsches Bewegungsmuster (holt die Vorderbeine mittels Unterhalsmuskulatur), sagt die Osteo. Zu den Hufen hat sie nichts negatives gemeint, meine THP jedoch meinte, dass es all diese Probleme vll auch von einer falschen Hufbearbeitung stammen kann.
Nun würde mich sehr Eure Meinung interessieren, da ich huftechnisch der totale Laie bin. Ich finde, sie schauen "gut" aus bis auf den Problemstrahl vorne rechts (tiefe Mittelfurche ohne Gammel und im Winter Gammel am Strahl, deshalb etwas "kleiner" geschnitten, um die Taschen damals zu entfernen) und seit Februar mehr Steine in der weißen Linie vorne beidseits.
Vorne links:




Vorne rechts:




- Scheckenfan
- Pegasus
- Beiträge: 10699
- Registriert: Do 4. Okt 2012, 12:39
Re: Hufbeurteilung
Ich würde sagen, ihr seid auf dem richtigen Weg (Bearbeitung sieht ganz gut aus), aber die vorderen Hufe sind in jedem Fall noch zu lang in der Zehe. Die sind noch sehr Oval und der Strahl reicht sehr, sehr weit nach vorn. Dazu passen m.E. auch die Steine in der weißen Linie, da wirken einfach Hebelkräfte.
Die Trachten sind mir auch noch ein wenig zu zwangig, die breiteste Stelle vom Huf liegt in der vorderen Hälfte des Hufes statt in der hinteren.
Kann mir schon vorstellen, dass die Hufe so nicht 100% bequem sind.
Bearbeitung finde ich aber wie gesagt nicht übel. Vielleicht könnte man ier und da noch etwas optimieren, aber das müsste man vor Ort sehen, das mag ich an Fotos hier nicht beurteilen.
Die Trachten sind mir auch noch ein wenig zu zwangig, die breiteste Stelle vom Huf liegt in der vorderen Hälfte des Hufes statt in der hinteren.
Kann mir schon vorstellen, dass die Hufe so nicht 100% bequem sind.
Bearbeitung finde ich aber wie gesagt nicht übel. Vielleicht könnte man ier und da noch etwas optimieren, aber das müsste man vor Ort sehen, das mag ich an Fotos hier nicht beurteilen.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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Re: Hufbeurteilung
Danke Dir sehr!
), aber das Pferd lief wohl sofort deutlich "freier" oder "wohler".
Kann das sein? Nach einer Bearbeitung?? SO ein Unterschied?

Ich kann ja mal Bilder von der neuen Bearbeiterin machen in 2 Wochen...eine aus dem OS war mit meiner jetzigen nicht zufrieden, deren Pferd hatte angelaufene Beine nach der Bearbeitung und lief irgendwie komisch. Sie hatte jetzt eine HufORTHOPÄDIN da und ist sehr zufrieden gewesen. Ich hab (ehrlich gesagt) keinen großen Unterschied an den Hufen gesehen (außer, dass sie wohl die Eckstreben etwas mehr gekürzt hatte und an der Wand so "fächerförmig" geraspelt hatteScheckenfan hat geschrieben:Ich würde sagen, ihr seid auf dem richtigen Weg (Bearbeitung sieht ganz gut aus), aber die vorderen Hufe sind in jedem Fall noch zu lang in der Zehe. Die sind noch sehr Oval und der Strahl reicht sehr, sehr weit nach vorn.
Wenn die Zehe kürzer wird - reicht dann der Strahl nicht NOCH weiter nach vorn?![]()
Dazu passen m.E. auch die Steine in der weißen Linie, da wirken einfach Hebelkräfte.
Die Trachten sind mir auch noch ein wenig zu zwangig, die breiteste Stelle vom Huf liegt in der vorderen Hälfte des Hufes statt in der hinteren.
Meinst Du alle Trachten? Und wie bekommt man diese weiter?
Kann mir schon vorstellen, dass die Hufe so nicht 100% bequem sind.
Bearbeitung finde ich aber wie gesagt nicht übel. Vielleicht könnte man ier und da noch etwas optimieren, aber das müsste man vor Ort sehen, das mag ich an Fotos hier nicht beurteilen.

Kann das sein? Nach einer Bearbeitung?? SO ein Unterschied?

Re: Hufbeurteilung
Lisa, ich hoffe, ich erkläre das jetzt richtig mit dem Strahl. Wenn die Zehe kürzer wird, verändert sich die Lage des Hufbeins im Huf etwas und der Strahl ist sozusagen "unten am Hufbein" und zieht sich dann entsprechend etwas zurück.
Bei Huforthopäden sehe ich persönlich das Problem, dass der Strahl zu wenig gefördert wird, weil die Pferde häufig auf die Hufwand gestellt werden. Es könnte nun sein, dass durch die Bearbeitung der evtl etwas unterentwickelte, rasch schmerzende Strahl entlastet wurde und dann geht das Pferd natürlich besser. Das ist aber nur geraten - meiner hatte jahrelang eine HO und bei der Umstellung auf NHC war und ist er eher etwas fühlig, da empfindlich im Strahlbereich. Aber die längerfristige Entwicklung gefällt mir total gut, die Strähle werden allmählich deutlich kräftiger, das Gewölbe schöner (dauert halt).
Bei Huforthopäden sehe ich persönlich das Problem, dass der Strahl zu wenig gefördert wird, weil die Pferde häufig auf die Hufwand gestellt werden. Es könnte nun sein, dass durch die Bearbeitung der evtl etwas unterentwickelte, rasch schmerzende Strahl entlastet wurde und dann geht das Pferd natürlich besser. Das ist aber nur geraten - meiner hatte jahrelang eine HO und bei der Umstellung auf NHC war und ist er eher etwas fühlig, da empfindlich im Strahlbereich. Aber die längerfristige Entwicklung gefällt mir total gut, die Strähle werden allmählich deutlich kräftiger, das Gewölbe schöner (dauert halt).
Re: Hufbeurteilung
Hat das Pferd ein Stoffwechselproblem? Falls es nicht an der Verzerrung durch die Kameraperspektive liegt, driften die Hufe stark glockenförmig auseinander. Leider sind die Hufe nicht sauber genug, um zu erkennen ob die weisse Linie gezerrt ist.
Was ich besonders bedenklich finde, sind die grossflächigen Einblutungen an diesem Huf :

Da alles im oberen Bereich (Kronrand bis ca halbe Höhe Hufwand) ist, muss es ca von den letzten 3-4 Monaten stammen. Irgendwas passt da nicht....
Bei den anderen Hufen ist es nicht so recht zu erkennen. Ich meine, da aber auch rötliche Flächen zu erkennen. Saubere Hufwände und bessere Lichtverkältnisse wären da von Vorteil. Aber auf jeden Fall auch vor Ort mal nachprüfen. Hilfreich wär auch ein Foto vom ganzen Pferd, wie es die Beine unter den Körper positioniert.
Und - last not least : wie läuft es denn? Locker, raumgreifend? Verhalten, kurztrittig? Tickt es, ist es fühlig usw usw?
Was ich besonders bedenklich finde, sind die grossflächigen Einblutungen an diesem Huf :

Da alles im oberen Bereich (Kronrand bis ca halbe Höhe Hufwand) ist, muss es ca von den letzten 3-4 Monaten stammen. Irgendwas passt da nicht....
Bei den anderen Hufen ist es nicht so recht zu erkennen. Ich meine, da aber auch rötliche Flächen zu erkennen. Saubere Hufwände und bessere Lichtverkältnisse wären da von Vorteil. Aber auf jeden Fall auch vor Ort mal nachprüfen. Hilfreich wär auch ein Foto vom ganzen Pferd, wie es die Beine unter den Körper positioniert.
Und - last not least : wie läuft es denn? Locker, raumgreifend? Verhalten, kurztrittig? Tickt es, ist es fühlig usw usw?
Re: Hufbeurteilung
Ja, Reitmaus, das ist der Hufpflegerin auch aufgefallen mit den Einblutungen. Er hat das nur an den Hinterhufen, dort aber beidseits. Im Winter hatten sie teils Koppel, jedoch zum normalerweise Heu auch Heulage (hat er gern gefressen), außerdem haben wir immer etwas mit Kotwasser zu tun (also, laut meiner Freundin bin ich ja hysterisch, sie würde das gar nicht als Kotwasser bezeichnen, aber definitiv tröpfelt er etwas nach. Im Winter war das deutlich weniger, jetzt mit den neuen Koppeln wieder mehr).
Woran erkennt man denn eine gezerrte weiße Linie?
Er steht vorne gerne rückständig und leicht vorbiegig, die Hinterhand (meine ich) gerade.
Laufen tut er momentan besser, die Tritte sind wieder raumgreifender, im Winter war er furchtbar verspannt im Rücken. Fühlig ist er seit Anfang an, wir haben aber auch nur Schotterwege und im Paddock steht er auf Gras oder Pflaster.
Und nun?
Woran erkennt man denn eine gezerrte weiße Linie?
Er steht vorne gerne rückständig und leicht vorbiegig, die Hinterhand (meine ich) gerade.
Laufen tut er momentan besser, die Tritte sind wieder raumgreifender, im Winter war er furchtbar verspannt im Rücken. Fühlig ist er seit Anfang an, wir haben aber auch nur Schotterwege und im Paddock steht er auf Gras oder Pflaster.
Und nun?
Re: Hufbeurteilung
Ich würde bei Scheckenfan unterschreiben
, die Hufe sehen aus als seien sie auf dem richtigen Weg, aber da ist auf jeden Fall noch Potential zur Verbesserung. nur so als Blickschulung hab ich bei einem Bild mal eingezeichnet, was mir sofort auffällt
- sichtbare Verbiegungen in den Wänden -> sind noch zu lang, die Zehe dann auch
- ungleichmäßig lange Seitenwände -> kann an der Stellung des Beines liegen, liegt aber genauso oft an der Hufbearbeitung
- unregelmäßiger Kronsaum -> steht wieder im Zusammenhang mit den ungleichen, zu langen Seitenwänden, die Statik des Hufes passt noch nicht, dazu passen auch die oberflächlichen Spannungsrisse die man von vorn sieht
Ergänzend hat der Strahl vr mMn Behandlungsbedarf, die Furche geht tief und ist sicher unkomfortabel. Ich stopfe die Strahlfurche gerne mit Mulltupfern oder so kleinen Watterollen aus dem Zahnarztbedarf aus, die ich vorher mit etwas tränke, das gegen Bakterien und Pilze wirkt.
Heulage und Winterweidegras können übrigens durchaus Auslöser von Kotwasser sein, ebenso Wetterwechsel, Herdenstreß ....

- sichtbare Verbiegungen in den Wänden -> sind noch zu lang, die Zehe dann auch
- ungleichmäßig lange Seitenwände -> kann an der Stellung des Beines liegen, liegt aber genauso oft an der Hufbearbeitung
- unregelmäßiger Kronsaum -> steht wieder im Zusammenhang mit den ungleichen, zu langen Seitenwänden, die Statik des Hufes passt noch nicht, dazu passen auch die oberflächlichen Spannungsrisse die man von vorn sieht
Ergänzend hat der Strahl vr mMn Behandlungsbedarf, die Furche geht tief und ist sicher unkomfortabel. Ich stopfe die Strahlfurche gerne mit Mulltupfern oder so kleinen Watterollen aus dem Zahnarztbedarf aus, die ich vorher mit etwas tränke, das gegen Bakterien und Pilze wirkt.
Heulage und Winterweidegras können übrigens durchaus Auslöser von Kotwasser sein, ebenso Wetterwechsel, Herdenstreß ....

Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

