@Ragnar: Nun, es ist meiner Erfahrung nach - bis jetzt - so, dass sich die Handhaltungen doch sehr von zufälligen Bewegungen unterscheiden.

- Zudem übe ich das "Ruhig stehen und Warten" als eigene Übung ein. Für das Pferd bedeutet dann im Endeffekt, wenn ich seltsame/unspezifische Sachen mache oder abgelenkt bin, dass es sozusagen im Zweifelsfall dann eben das Ruhige Stehen anbietet. Das nennt sich Reizdiskriminierung: Das Pferd lernt, ähnliche Reize zu unterscheiden. Das Gegenteil, was du ansprichst, wäre die Reizgeneralisierung: Wenn das Pferd ähnliche Reize gleich beantwortet, z.B. bereits den Ansatz einer Handbewegung direkt als Aufforderung für eine geliebte Übung interpretiert. Da muss ich als Trainer ein Stück weit bewusst gegensteuern. Wenn ich also anfange, zum Beispiel, zu üben, dass das Pferd in fraglichen Situationen einfach ruhig und höflich neben mir stehen bleibt, ist es dann wichtig, dass ich es sofort bestärke, wenn es stillhält, und eben nicht bestärke, wenn es z.B. etwas berührt mit der Nase. Entsprechend wichtig ist dabei, dass ich anfangs die Belohnungsrate hochhalte und oft clickere, wenn es ansatzweise stillhält - so, dass kein Frust entsteht. Ich baue das dann aus. Ich könnte mich auch sehr fliessend und schrittweise an ein "schlechtes" Signal annähern (z.B. halte ich die Hand nur ansatzweise oder in der falschen Haltung vor das Auge) und dann clickern, wenn keine Reaktion kommt. Eine andere Möglichkeit wäre, das Pferd anfangs zu clickern, wenn man das "Handzeichen" macht, in einem zweiten Schritt das Stimmsignal dazuzufügen (z.B. "Auge") und in einem dritten Schritt nur noch zu clickern, wenn ich gleichzeitig das Stimmsignal gegeben hatte. Ich persönlich bin allerdings nicht soo begeistert von diesem Weg, da er für unnötigen Frust sorgt.
Ist es so klarer?
Die Hand brauche ich als "Nasenrückentarget", damit ich ein Führen in Stellung, wie z.B. im Longenkurs beschrieben, machen kann, ohne dass ich unbedingt einen Kappzaum dazu brauche. Und ja, ich kann dann dem Pferd zusätzlich beibringen, dass es sich von mir "formen" lässt, ähnlich wie in der ganz normalen klassischen Ausbildung/Gymnastizierung. Verstehst du, wie ich meine? Von daher brauche ich fast die gleichen "Knöpfe", wie ich sie bei der "traditionellen" Gymnastizierung auch brauche. Andere "Knöpfe" einfach dann, wenn ich es praktisch finde, wie z.B. wenn ich dem Pferd die Idee des Renvers/Travers über das Hüfttarget vermittle o.ä.