5jähriges Pferd wird 3-4mal wöchentlich geritten

[Cate]

Hm, aber da finde ich Reiten u.U. gesünder - unterm Sattel kann ich große Linien reiten, ins Gelände geradeaus gehen, und auch mal flott voran reiten.
Das langsame Gekringel - überspitzt gesagt - in der Halle bei Hand- oder Longenarbeit ist oft schädlicher als lockeres Geradeaus mit Reiter

[ehem User]

Gelände, raus, geradeaus erfahre ich auch gerade als superwichtig und positiv für ein junges Pferd. Sogar für eins, das Hand- und Longenarbeit richtig gut und konzentriert mitmacht.

[Lisa-Marie]

Bodenarbeit ist ja nicht langsames Gekringel ...
Und mehr als 20 Minuten braucht's ja eh auch keine "Arbeit", um effektiv Muskulatur aufzubauen oder "Lektionen" beizubringen.

Ich wollte es ja auch nur nochmal schreiben, weil ich finde, dass das oft vermischt wird: Nicht-Reiten heißt bei vielen dann gleich "Nichts-Tun", und DAS ist einfach nicht das Gleiche. Ich kann ein Pferd trotzdem FORDERN (auch überfordern............) und ausbilden.

[lungomare]

hach, ich tu mir mit dem reiten ja echt schwer.,.
ich wäre jetzt bei: fahren vom Boden (gern im Gelände), lange spaziergänge, als handpferd mitnehmen, longieren, evtl gar vor der Kutsche bewegen....
aber nicht unbedingt mit reitergewicht von oben....

vielleicht liegts aber auch daran, dass ich aus dem Isi-Lager komme, meine Isi- Kundenpferde irgendwie alle schon mit 4 regelmäßig geritten wurden udn in meinen augen auch mit sieben noch cniht fertig ausgewachsen/tragfähig ausschauen. aber sehr gut möglich, dass das schlicht am Problem "geringe Körpergröße/Röhrbein" beim Isi und den vielen, eher kräftigen Isi-Reitern liegt, wo es mir so extrem ins auge fällt, dass das nicht so richtig toll sein kann

[Cate]

Beim Reiten im Gelände werden einfach Balance und Muskulatur ganz anders angesprochen und trainiert als im Sandkasten
Abgesehen davon tut's auch der Motivation bzw. dem Kopf einfach gut, draußen zu sein und ungezwungen die Umgebung zu erkunden. Und ja, es gibt Leute, die gehen mit ihren Pferden wandern und/oder joggen, davor, ich kanns nicht, aber das hat sicher auch sehr positive Effekte.

[Cate]

Das hängt sicher auch stark von der Pferd-Reiter-Kombi ab, ob man jetzt reitet, bodenarbeitet oder fährt.
Man könnte das junge Pferd auch als Handpferd mitnehmen, oder eben fahren, wenn es denn sicher genug ist oder man ein zweites zur Verfügung hat oderoderoder ....

Ich persönlich finde es jeden Fall nicht zuviel für ein gesundes junges Pferd, 5 Tage die Woche leichte, altersangemessene Arbeit zu leisten, und ich persönlich würde halt das lockere Reiten im Gelände so oft wie möglich einplanen.

[Cate]

Das klingt jetzt irgendwie harsch

Muss mal eben was arbeiten , und dann genauer formulieren, was ich meine ....

[Weibi]

Was mir bei nur BA/Handarbeit etc einfach fehlt ist einfach die Bewegung an sich. Selbst im idealen Stall in Deutschland stehen sich die Pferde mehr oder weniger die Füße in den Bauch. Futter dazu im Überfluss. Ich persönlich halte deswegen recht wenig davon ein Pferd immer nur für ne knappe halbe Stunde zu arbeiten und dann wieder in den Stall zu stellen. Kopfmäßig kann ich den mit Sicherheit so auslasten. Aber körperlich? Ein Pferd ist und bleibt ein Lauftier. Und somit gehört es für mich zu den Grundbedürfnissen meinem pferd zu ermöglichen sich angemessen zu bewegen. Im Stall haben sie ja kaum Abwechslung. Auch den OS finde ich dafür nicht ausreichend.

Und Zeit möchte ich ja auch noch verbringen. Klar kann ich mich auf die koppel setzen. Aber mir persönlich ist es einfach wichtig viel raus zu gehen. Tut uns beiden gut. Muss auch gar nicht geritten sein

[Riff]

Ich gehe voll mit Cate.

Mein Arabär wurde mit 5 auch 4-6x die Woche geritten und hat es bestens überlebt. Auch mal am Wochenende 2 Stunden. Allerdings halt zu 80% Gelände. Ich habe ihn erst mit 6 angefangen, mehr auf dem Platz zu arbeiten.

[kolyma]

Bin da voll bei Weibi. Man muss ein Pferd ja nicht nur vom Kopf her auslasten sondern auch körperlich. Ein Pferd ist ein Lauftier und selbst wenn ich wirklich eine ausdauernde Spaziergängerin bin, das reicht meinem Youngster halt einfach nicht. Der will traben, der will galoppieren - der will laufen, laufen, laufen. Und alleine deswegen muss man mit dem jungen Pferd ins Gelände. Raus, das Pferd mal einfach vorwärts lassen - kontrolliert in allen Gangarten.
Wenn es körperlich nicht in der Lage ist den Reiter zu tragen, als Handpferd. Aber ein fünfjähriges Pferd ist meistens körperlich schon in der Lage einen Reiter auch längere Zeit zu tragen.

Viel kritischer als das Reiten sehe ich das permanente Zentrifugieren oder ermüdendes, permanentes Abspulen irgendwelcher monotoner Bodenarbeits-Übungen. Seien das bis in den Excess getriebene Führübungen oder sonstige "Gymnastizierungen", die geistig zwar fordernd sind - aber dem Pferd zu viel Denkarbeit abverlangen und es über kurz oder lang frustrieren und demotivieren. Das ermüdet deutlich mehr als ein zweistündiger Ritt in der Natur. Und letztendlich ist das auch deutlich weniger effektiv. Denn im Gelände trainiert sich einfach alles: Gelassenheit, Koordiantion, Balance, Ausdauer und Muskulatur.

Mein Dicker ist jetzt acht, wir haben ihn seit er fünf ist. Wir sind das erste Jahr quasi nur raus gegangen - und das sicher öfter als dreimal die Woche. Schon recht schnell hat sich heraus gestellt, dass ne Stunde dem Herrn nicht ausreicht. Also sind wir eben länger gegangen. Hätte ich das Gefühl gehabt, dass ihn das zu sehr belastet (körperlich/geistig), hätte ich das sicher an seine Bedürfnisse angepasst. Aber er kannte halt schon seit Fohlenzeit an das Gelände und daher war das kein Problem. Er war immer neugierig und hat das Gelände der Ausbildung im Viereck deutlich vorgezogen.
Es hat ihm auf alle Fälle mehr genützt als es jemals hätte schaden können. Er ist draußen einfach ein Schatz.