Wallinka hat geschrieben:
Ich denke, der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn das, was du gern mit dem Pferd machen willst, dauerhaft nicht mehr das ist, was das Pferd gern mit dir machen möchte. Und wenn du dann ein zweites Pferd hast, was dieses was auch immer gern mit dir macht und du noch die Zeit hast, mit dem Erstpferd das zu tun, was seine Wünsche an dich sind.
Ich finde Doro hat das schön auf den Punkt gebracht...
Das war für mich letztlich eigentlich der Hauptgrund, dass ich Abby als Zweitpferd behalten und nicht verkauft habe.
Mein Wunsch ist es, weiter zu kommen und auch Turniere zu gehen. Diesen Wunsch kann mir Georgia nicht erfüllen. Deswegen habe ich sie nicht weniger gern, es wäre nur in Frust für Beide geendet. Georgia, die meinen Bedürfnissen nicht gerecht werden kann, ich, die immer andere Ansprüche haben wird, als mir Georgia erfüllen kann.
Man muss sich aber auch eingestehen, dass zwei Pferde zeitlich gesehen schon deutlich mehr Arbeit machen. Ich weiß nicht, wie deine Arbeitszeiten sind, aber zwei Pferde voll trainieren würde ich definitiv nicht schaffen und das obwohl ich nur noch 3 mal die Woche eine Stunde misten muss wovon einmal am Wochenende ist.
Georgia kommt grundsätzlich damit klar, die letzten vier Wochen konnte ich sie kaum bewegen (die Herde war durch das Absetzen getrennt, Georgia stand nur zu dritt, also konnte immer nur ein Pferd weg oder alle drei, was meistens nicht der Fall war).
An Bewegung fehlte es ihr nicht, aber sie war schon gefrustet. Hingegen mit 3 mal die Woche ist sie zufrieden.
Sie hat jetzt drei "Fremd"reiter, die mit ihr jeweils alle zwei Wochen im Unterricht reiten. Zwei davon Anfänger. Ich habe mich da sehr sehr lange gegen gesträubt, mein Pferd sollte nie "Schulpferd" werden. Doch Georgia hat damit ihre "Berufung" gefunden. Sie geht darin auf dem Menschen etwas beizubringen und die Anfänger reiten ausschließlich unter Anleitung. So kann ich auch damit leben.
Wenn ich sie dann bald wieder nebenbei 2-3 x pro Woche bewegen kann/gymnastizieren kann ist das okay für sie.
Abby erfordert hingegen 5-6 x pro Woche Training, das ist schon sehr anstrengend für mich. Allerdings sie die meisten Pferde ja auch mit 3-4/Woche zufrieden bzw es ist auch für die Gymnastizierung ausreichend.
Ich denke, du solltest dir erstmal über einige Punkte klar werden.
1. Was möchte ich mit einem Pferd tun? Bodenarbeit? Oder auch Reiten? Nur ausreiten und nebenbei gesund erhalten, oder wirklich weiter kommen?
2. Kann Luni das erfüllen? Und da auch ehrlich zu dir selbst sein: Kann sie das zufriedenstellend erfüllen? Und zwar für sie und für dich
3. Was machst du noch mit Luni, wenn du ein Zweitpferd hast? Hinsichtlich Zeitverteilung?
Ich kenne Luni natürlich nicht gut genug und weiß nicht, was und wieviel sie tun möchte und woran sie Spaß hat. Vielleicht wäre sie ja zufrieden damit, mit dir Bodenarbeit zu machen, Zirkusquatsch, ab und an mal als Handpferd ins Gelände? Den Druck rausnehmen sie reiten/gymnastizieren zu MÜSSEN. Oft denkt man "aber ich muss mein Pferd doch bewegen/gymnastizieren. Wenn der Druck einmal weg ist immer zu "müssen" ist aber weniger oft mehr.
Ansonsten, wenn man sich die Zeit geschickt einteilt, dann schafft man auch zwei Pferde zu bewegen. Wenn mal einen Tag weniger Zeit ist, z.B. Equikinetiks mit beiden Pferden. Braucht man dann nur einmal aufbauen. Reiten dann, wenn mehr Zeit ist oder man nur ein Pferd bewegen möchte.
Und letztlich: Die Pferde stehen ja sowieso im OS, wenn man mal einen Tag nicht kann, dann haben sie trotzdem Bewegung und sind zufrieden. Solange man nicht ein hohes Trainingsniveau halten muss zwecks Turnier etc. ist das doch völlig egal....