Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Moderator: Sheitana

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kolyma
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von kolyma »

Hallo Scheckenfan - warum macht es physikalisch für dich keinen Sinn?

Gerade bei harten Hufen kommt das gerne vor. Der im Sommer oft sehr harte Huf ist teils sehr starr. Ein Stoß setzt sich fast ohne Abmilderung durch bis zur Sohlenlederhaut und kann da zu einem Bluterguss führen. Je nach dem wie dick die Sohle grundsätzlich ist kommt das mal öfter und mal seltener vor. Reiten auf extrem harten Böden, Schotter, usw.

Die Hufsohle wirkt ja eigentlich als Stoßdämpfer für die darunter liegenden Strukturen. Dann kommt es darauf an, wie gut dieser Stoßdämpfer ist. Gerade Pferde die aufgrund von Beschlag kaum Abrieb haben und daher kaum Sohlenhorn ausgebildet haben bekommen viele Blutergüsse bei der Umstellung.

Deine Theorie mit den Imbalancen halte ich aber für genau so schlüssig. Was aber nicht heißt, das ich glaube, dass dies der einzige Grund für Einblutungen ist - das hieße ja, dass da enorme Kräfte am Werk sein müssen um Sturkturen so zu beschädigen, dass Blutungen entstehen...

Ich sehe sowas öfter - weil bei uns hat es viele sehr harte Böden, Schotter, Asphalt. Dazu muss der Reiter nicht mal unbedingt wie ein Irrer langgebrettert sein.
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ehem User

Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von ehem User »

Hottie hat geschrieben:... Dann kam Schmied Nr 2 im neuen Stall, der war entsetzt, wie lang die Zehe war und hat auch recht gut ausgeschnitten und danach lief Pferd wieder etwas besser. Und jetzt vorgestern war Schmied Nr 3, von der Osteo empfohlen, da... Also ja, wir hatten ein paar Änderungen in der Hufbearbeitung :? ;) .
denke von schmied 2 kommt der knick, wie ich vermutet hatte. der wird die zehe zurückgesetzt haben und der huf wuchs steiler nach. genau, was er wollte.
wege rehe würde ich auch erstmal durchatmen. denke eher, er hat probleme wegen zwanghuf, untergeschobenen trachten, langer zehe.

was die einblutungen angeht denke ich auch eher, dass die aus der hufsituation kommen, nicht durch nen schlag. höchstens mal ein schlag im kronrandbereich.
die meisten einblutungen, die ich bisher gesehen habe, konnte man logisch aus der hufsituation erklären

Rennfisch hat geschrieben:
Aber wenn du die Zehe kurz raspelst, aufpassen, dass dir die Seitenwände nicht davonrennen! Das ist mir passiert- plötzlich ziehts an allen vier Hufen seitlich die Blättchenschicht auseinander und ich wusste nicht was jetzt wieder los ist
:-? wie geht das denn? oder hast du die zehe von unten gekürzt?
mir ist noch nie ne seitenwand abgehauen, wenn ich die zehe von oben zurückgesetzt habe. von unten hab ich noch nie an ner zehe rumgeraspelt, weil da eigentlich nie tragrandüberstand ist.
Zuletzt geändert von ehem User am Di 4. Nov 2014, 07:54, insgesamt 1-mal geändert.
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blex
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von blex »

Ja, könnte könnte könnte alles oder nichts sein ;)
Ich persönlich würde zu Röntgenbildern tendieren, dann bist du auf der sicheren Seite und siehst, was wirklich IM Huf los ist ;)
Gerade das longieren würd ich eher lassen, wenn es zu eng ist. Enge Wendungen schaden meist mehr im Huf, wenn da irgendwas nicht stimmt... Und wenn du sogar merkst, dass ihm das unangenehm ist, lass es lieber :?
Eben gerade, wenn es doch eine Rehe oder auch Entzündung ist, ist Bewegung nicht gut!
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kolyma
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von kolyma »

Das mit den Seitenwänden kann ich mir schon vorstellen. Wenn die Zehe so kurz kommt, dass die Abrollkräfte über die Seitenwände kommen. Dafür muss man aber schon sehr, sehr kürzen.... Irgendwo hab ich schon mal ein Bild davon gesehen - weiß leider nicht mehr wo. Das sah aber schon massiv aus.

Ich würde gerne mehr über das Thema "Einblutungen" erfahren. Mein Pferd hatte das zu Anfang sehr stark. Da waren die Eisen erst vor etwa 3 Monaten ab. Man sah noch Nagellöcher. Über etwa 3 Monate hatten wir immer wieder Blutergüsse an der Sohle.
Dann sind diese verschwunden.

Allerdings haben wir einen sehr problematischen linken Vorderhuf, der jetzt innerhalb von 12 Monaten schon das zweite Geschwür entwickelt hat.... Auch hier gabs beim letzten Termin eine kleine (kleiner als 1mm) Einblutung in der weißen Linie.

Falls das zu komplex wird (will den Thread hier natürlich nicht kaputt machen), erstelle ich heute abend einen seperaten Thread. Aber es passt vielleicht zu der Symptomatik hier rein?
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Hottie
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von Hottie »

Mh also was die Einblutungen angeht, könnte ich mir beides vorstellen.. Nachdem er die Duplos sich selbst über Nacht entfernt hatte :roll: , hatte er ja recht lange Hufe, lief auch nicht fühlig und so bin ich dann erstmal ganz ohne Hufschutz ausgeritten und auf unseren ausschließlichen Schotter-Waldwegen auch ordentlich getrabt :? :oops: ... Aber natürlich kann es auch genauso gut von der offensichtlich schlechten Hufbearbeitung kommen.

Was die Rehe angeht, bin ich so panisch, weil er schon mal eine leichte Futterrehe hatte :tuete: :tuete: :tuete: . Damals stand er 24h im Frühling auf einer Kleekoppel und war neu in der Gruppe und durfte nicht in den Offenstall zum Heu fressen... (ich mache mir immernoch Vorwürfe deswegen :( ). Er hatte dann einen kurzen Schub, wir haben ihn natürlich sofort von der Wiese genommen, es gab ein paar Tage Entzündungshemmer, aber danach lief er tatsächlich wieder gut. Also vermutlich nochmal absolut Glück gehabt... Ich habe damals vorsichtshalber nach ein paar Monaten Röntgenbilder machen lassen, aber da war alles super, man sah nur eben so eine ziemlich dicke Rille runterwachsen :-o . Im Nachhinein wollte auch keiner mehr richtig glauben, dass es echt eine Rehe war, weil es dem Pferd so schnell wieder so gut ging. Aber vielleicht haben wir einfach das absolut Anfangsstadium erschwischt.

Aber jetzt ist eben alles ganz anders als damals und die Probleme fingen ja, wie gesagt, nach der Hufbearbeitung erst so richtig an... und das war im August, also auch nicht gerade so die Hauptrehe-Zeit...
blex hat geschrieben: Eben gerade, wenn es doch eine Rehe oder auch Entzündung ist, ist Bewegung nicht gut!
Genau das ist gerade auch meine Überlegung. Selbst wenn es "nur" eine Entzündung ist, ist Bewegung ja sicher eher nicht so dolle.... Der Schmied meinte, ich solle ihn viel bewegen, aber der hat ja auch auf eine Futterrehe getippt... Sollte ich doch vorsichtshalber das Futter umstellen? (Das ist allerdings gerade nicht so einfach, da er Box mit Weidegang hat und wir keien Paddocks am Stall haben und so :? )
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von blex »

Mach doch mal Foto vom ganzen Pferd - ist er so dick?

Wenn es wirklich eine Futterrehe sein sollte, musst du natürlich alles komplett umstellen.
Ich persönlich geh da eher auf Sicherheit und würde ihm kein Gras geben und nur noch Heu. Wenn er eine Futterrehe hat, muss er abspecken und immer auf Diät gehalten werden.
Bewegung ist gut im gesunden Zustand, aber auf keinen fall während einer akuten Rehe!!!
TA war noch nicht da oder? :?
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von Scheckenfan »

Wie läuft er denn, wenn du Hufschuhe drunter bastelst? Oder für den Test erst mal irgend ein Polster (zur Not Isomatte mit Tape, nur zum Gucken)?

Ich würd ihn bewegen, solange er schmerzfrei ist. Wenn man das mit Hufschutz hinbekommt - super. Wenn nicht, lieber nicht bewegen, denn ob Rehe oder nicht, trotz Schmerzen zum Laufen springen ist :hand:

@ Kolyma: Ja, lass uns mal ein neues Thema dafür aufmachen. Bzw. vielleicht wäre ein Admin so lieb und verlegt die entsprechenden Beiträge? Oder wir zitieren sie rein, damit dieses Thema voll erhalten bleibt?
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Hottie
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von Hottie »

TA war nicht da, ich habe auch schon überlegt, einen anzurufen, aber ich bin mir nicht sicher, wie gut die sich so mit Hufen auskennen....

Momentan gehe ich eigentlich nur auf den Platz und longiere oder ich gehe spazieren. Entsprechend ist der Boden auf dem Platz eh weich. Und da habe ich den Eindruck, dass er sich erst etwas einlaufen muss :? , also klemmig läuft und nicht richtig vorwärts will, vielleicht so 20min, aber danach läuft er jetzt inzwischen prima. Auf hartem Boden beim Spaziergang dasselbe, erst langsam und eher unmotiviert (wobei das nach der letzten Hufbearbeitung auch besser geworden ist) und dann irgendwann ists gut und er läuft normal mit. Mit Hufschuhen habe ich jetzt länger nicht mehr probiert. Aber wenn es eher der Abrollpunkt ist bzw der Zwanghuf quasi von innen drückt, da nützt doch auch kein Hufschuh oder?

Würdet ihr ihn bewegen, wenn er eben anfangs nicht so richtig will, aber anschließend gut läuft? Oder eher nicht?

Ich hänge mal ein fast akutelles Bild vom Pferdchen an, es ist nicht hübsch, aber man erkennt den Futterzustand einigermaßen vielleicht. Also für ein Vollblut hat er schon ein paar kg zuviel, aber von fett ist er wirklich noch weit entfernt.
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Scheckenfan
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von Scheckenfan »

Wenn das keine ganz ungünstige Momentaufnahme ist, hat der aber schon echt Aua auf den Füßen. Sieht aber definitiv nicht nach Rehehaltung aus, er entlastet eher den Trachtenbereich.

Ich würd echt mal Hufschuhe drauf packen, die zusätzliche Polsterung kann schon was ausmachen, Abrollpunkt hin oder her. Versuch macht klug ;)
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Hottie
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Re: Huflederhautentzündung? Belastungsrehe??

Beitrag von Hottie »

Scheckenfan hat geschrieben:Wenn das keine ganz ungünstige Momentaufnahme ist, hat der aber schon echt Aua auf den Füßen. Sieht aber definitiv nicht nach Rehehaltung aus, er entlastet eher den Trachtenbereich.
Ach stimmt, das hat der Hufschmied auch noch gesagt, dass er etwas mit den Vorderbeinen "einknickt" und die Trachten entlastet. Das widerspricht natürlich echt einer Rehe....

Würdest du die Hufschuhe dann auch auf dem Platz drauf machen? Ich habe halt Angst, dass der Sand dann scheuert, ich habe easyboot gloves... Und ob ich nur beim Spazieren gehen einen Unterschied merken würde... Reiten gehe ich ja eh nicht.
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