Das Reitwaisen Forum

Der Aussage,daß Katzen "Rudeltiere" sind,muß ich leider widersprechen.Hunde und Pferde sind Rudel-oder Herdentiere,aber Katzen definitiv nicht.Sie sind sogenannte "Gesellschaftstiere",die in lockeren Verbänden leben KÖNNEN,aber nicht müssen.Sie sind nicht auf Artgenossen angewiesen,um glücklich leben zu können.Die Katzenpopulation in einer Wohngegend kennt sich untereinander,sie treffen sich sogar,schließen sowas wie Freundschaften.Aber das ist kein feststehendes Rudel.Auch die Bauernhofkatzen sind kein Rudel,auch wenn die Weibchen sich bei der Aufzucht der Kinder unterstützen.

Waldsuse, genau aus diesem Grund hab ich das in Anführungsstrichen geschrieben. Mir fiel grad kein passenderes Wort ein.

Naja - wir wollen korrekt bleiben. Dann Gesellschaftstiere was in meinen Augen aber den Kohl jetzt nicht unbedingt fett macht. Sie sorgen füreinander und darin ist auch der Mensch mit einbezogen (ob der das jetzt will oder nicht ^^)
Meine zwei Katzen bilden eine Kleingruppe. Dabei sind beide nicht miteinander aufgewachsen. Meine Kätzin Lillith starb vor zwei Jahren und ihr Bruder war alleine. Also habe ich ihm eine neue Gefährtin "besorgt" - beide fanden das ganz toll. Sie ziehen Schulter an Schulter durch das Revier und jagen auch gemeinsam.

Wir haben hier 3 unterschiedliche Jägertypen:

Nr 1 ist der faule Nichtjäger, der hat nur einmal was gefangen (Motten zählen nicht) und das war ein Küken, das dummerweise in einem Nest in bequemer Greifhöhe für ihn lag. Das hat er mit wildem Knurren verteidigt, der würde NIE was abgeben.

Nr. 2 ist die junge unabhängige, die Kleine fängt eine leckere Feldmaus, bringt sie her, schreit so lange, bis sie gelobt wird und futtert die Maus dann selbst Find ich super! Aber ein Geschenk ist das irgendwie nicht

Nr. 3: Tja. Die Emma, eigentlich eine Katze, der man Jagderfolge nicht zutrauen würde. Hat nur noch 3 Zähnchen, ist dick und ungelenkig mit viel zu langen Hinterbeinen, hat chronischen Schnupfen, der sich durch lautes, leicht röchelndes Atmen zeigt. Aber sie ist die absolute Meisterjägerin und bringt uns an manchen Abenden innerhalb von 10 Minuten 3 Mäuse rein. Leider leben die armen Tierchen manchmal noch - Madame versucht es wohl auch mit totlutschen... Das ist manchmal echt unangenehm, weil sie dann unter dem Tisch sitzt und mit ihrer markerschütternden Stimme (hab ich eigentlich erwähnt, dass sie auch noch schwerhörig ist?) brüllt und man dann eine halbtote patschnasse Maus findet . Bei ihr versuche ich es immer mit einem Tausch: Futter gegen Maus. Die Katze ist zufrieden, die Maus wird von mir begraben. Wenn sie noch leben schau ich, ob sie noch zu retten sind und bringe die dann weit weit weg... klappt leider nicht immer Ich glaub bei ihr kommt die "Mutterkatze bringt den dusseligen Zweibeinern was zum Üben mit" schon hin.

Bei den beiden Katzen hab ich es auch schon mal erlebt, dass die Große der Kleinen eine Maus zum Spielen mitgebracht hat, der Kater ist leider nicht so das Gesellschaftstier... Den mag keiner und er mag niemanden.

Unsre Katzen fressen die gejagten Mäuse auch fast immer auf.

Das Verhalten von unsrem Mogli letztens war eindeutig ein "seh her, das habe ich erjagt" Verhalten. Dann ließ er die Ratte zuerst liegen, spielte danach noch mit ihr (die Ratte war die ganze Zeit über schon tot) und am Morgen war sie weg.

Die 4 Katzen die ich füttere dürfen schon ins Haus, allerdings kontrolliert wenn ich sie rein lass oder wenn einer miaut vor der Türe.
Ansonsten sind sie Freigänger und fangen den ganzen Tag u. die Nacht Mäuse. Vom Katzenfutter geht nicht so viel weg, warscheinlich würden sie auch ohne uns überleben.
Ansonsten sind Katzen Gesellschaftstiere die aber nicht auf ihr Rudel angewiesen sind.

Mir ist heute eins meiner Bücher in die Hand gefallen,was hervorragend zum Thema paßt:
http://www.amazon.de/geheime-Katzen-Eli ... der+katzen

Es ist schon länger her,daß ich es gelesen hatte,drum ist jetzt wieder sehr spannend,gerade,weil wir dieses Thema haben.
Wobei ich manchen Erzählungen sehr kritisch gegenüber stehe,wie der Haltung von Großkatzen im Zirkus oder eines Puma als "Haustier".Aber das Buch ist schon was älter.

Also bei uns sind die Mäuse eindeutig Geschenke!
Ich bitte sie extra darum, weil ich damit dann die jungen Krähen füttern kann. Die wissen das schon und finden sich ein, wenn Katz lautstark in der Gegend rumposaunt, dass sie was mitgebracht hat.
Und Lob muss deffinitiv sein! Sonst gibts nur noch Spitzmäuse!

Unsere zwei Kater sind immer unterschiedlich drauf. Also Kaninchen werden kurrend verteidigt, die wollen sie selbst verputzen. Meistens schafft aber einer nicht alles und dann frisst der andere die Reste. Spitzmäuse liegen gerne mal auf dem Balkon oder drumherum. Wir hatten aber auch schon Maulwürfe, Ratten weniger.

Wenn sie die Beute auf den Balkon bringen, lasse ich sie ihnen. Unser Gizmo moppelt Mäuse unter 10 sec. weg Aber wenn sie sie in die Wohnung bringen, nehme ich sofort alles weg! Und das haben sie sich gemerkt. Ich hab keine Lust, wieder mitten in der Nacht auf allen Vieren hinter einer Maus hinterher zu kriechen... Ein mal hat Gizmo einen Grünspecht in die Küche gelegt und angefangen am Bein zu nagen. Die Sauerei möchte ich aber bitte drinnen nicht haben.

Kaninchen? Große, ausgewachsene Kaninchen? Sicher, dass Du keine Luchse oder so daheim hast?

ber wenn sie sie in die Wohnung bringen, nehme ich sofort alles weg! Und das haben sie sich gemerkt. Ich hab keine Lust, wieder mitten in der Nacht auf allen Vieren hinter einer Maus hinterher zu kriechen...

Das ist glaube ich auch klug so !! Ich glaube ehrlich gesagt an die "Geschenke-Theorie" . Unserer früherer Kater hat die Mäuse gerne lebend mit rein gebracht und mein Mann hat dann den Fehler gemacht, sie lebend wieder einzufangen, um sie in die Freiheit zu entlassen. DAs hat der Kater falsch verstanden, er hat dann erst recht lebende Mäuse reingebracht und direkt vor ihm laufen lassen. Dann hat er sich wie ein Sphinx aufs Sofa gesetzt und beobachet, wie Mann unterm Sofa mit Tupperdose rumkroch um die Maus einzufangen. Da hat sich bei beiden irgendwas falsch konditioniert

Unsere jetzige Stallkatze bringt definitiv gerne GEschenke. Eine ZEitlang hat sie die Mäuse in die Krippen der Pferde gelegt. DAs war kein zufall, die lagen da nämlich regelmässig. NAchdem die von uns immer ohne Lob entsorgt wurden, hat sie es eingestellt. Jetzt bringt sie dem dicken, jagdfaulen Kater welche mit. Die legt sie IN seinen Futternapf! Dann schaut sie zu, wie er die Maus frisst. Neulich hat sie meinem Hund eine direkt vor die Nase gesetzt - der war etwas überfordert damit ... Sie frisst sie auch mal selber, aber wenn sie satt ist, ist sie da eher grosszügig . Und gestern hat sie eine Maus im Paddock freigelassen - erfolgreich, weil unsere neugierige Araberstute dann allen ernstes die Maus verfolgt hat. Wir freuen uns darüber, dass sich bei uns Pferde, Hunde und Katzen gut verstehen, aber Pferde, die Mäuse jagen?? Als Winterbeschäftigung für die Pferde im Paddock Mäuse freizulassen finde ich eigentlich eher gemein.

Lg, Trixi