Deinen zweiten Beitrag finde ich viel aufschlussreicher .......
Weibi hat geschrieben: Die Tochter meiner Stallbesitzerin meinte, dass wir beide im Reitunterricht total verkrampft wirken. Alleine klappen die Übungen zwar nicht so gut, er wirkt aber wohl williger. Warum das so ist weiß ich nicht. Ich glaube ich mache mir einfach zu viel Druck.
Wurde mal angesprochen warum mein Pferd denn den Kopf nicht runter nimmt auf dem Platz. Seitdem bin ich noch verkopfter, obwohl das absoluter Unsinn ist und ich es sogar selbst weiß. Im Gelände läuft er nie wie eine Giraffe, auf dem Platz braucht er lange bis er gelöst ist. Er wird ja eigentlich auch erst seit 5 Monaten vernünftig und regelmäßig gearbeitet. Vielleicht war das einfach zu viel und zu schnell und ein 12jähriger läuft natürlich souveräner und ein besserer Reiter bekommt mein Pony auch sehr schnell rund. Sehe ich ja an meiner Reitlehrerin...
Meine Reitlehrerin möchte ich nur nicht von heute auf morgen pausieren, ich buche sie monatlich und zahle auch am Anfang des Monats einen Pauschalpreis. Ohne Vorwarnung möchte ich sie da nicht rein laufen lassen. Vielleicht bringt es ja schon etwas Entspannung wenn wir etwas anderes machen. Doppellonge oder Langzügelarbeit vielleicht? Donnerstag werde ich mal mit ihr reden.
Ihre Meinung ist, dass Nano an sich nett läuft, sie nur Gelände gehen als wesentlich ungefährlicher einstuft als falsche Gymnastizierung. Sie sieht nur auch, dass ich ehrgeizig bin und versucht natürlich auch mein Pony dahingehend zu fordern.
Ich "brösel" das mal ein wenig auf.
Pferd ist auf dem Platz unwillig......
Du bist verkrampft, ein wenig übereifrig vielleicht, dadurch vielleicht manchmal auch ein wenig ungerecht? Ich möchte hier nichts unterstellen, aber sobald ich meinen (zugegeben sehr dünnen) Ehrgeiz auspacke, neige ich auch ab und an dazu, nicht immer gerecht zu sein

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Er läuft ganz nett......
Die Reitlehrerin will es genau haben. Vielleicht wird jede Übung bis zur K..tzgrenze geübt, bis das Pferd richtig sauer ist?
Sie (RL) sieht, dass ich ehrgeizig bin und versucht auch mein Pony dahingehend zu fordern.......
Ein RL der vom RU lebt, muss immer Kunden haben. Kunden, denen man die Wünsche nicht erfüllt, sind irgendwann keine Kunden mehr.

und eine RL die monatlich eine feste Summe im Voraus bekommt, wird es ganz sicher nicht darauf anlegen, so eine sichere Einnahmequelle selber zum versiegen zu bringen

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Dies alles nur mal so als Anregung für eine vielleicht etwas andere Betrachtungsweise. Pferde sind von ihrer Grundeinstellung her immer kooperativ, sie verweigern sich in der Regel nur, wenn sie etwas nicht können, weil es körperlich oder vom Kopf her für sie gerade nicht möglich ist. Wenn ein Pferd auf dem Platz überwiegend sehr rangenommen wird, es im Grunde mehr falsch als richtig macht, bzw. ihm wird vermittelt, dass es überwiegend nicht gut ist, dann ist das für sie eine unangenehme Situation, der sie sich zu entziehen suchen. Manche Pferde werden dann richtig pissig und sind kaum zu halten, andere (gerne die Kalten) mauern dann und schreiben das Buch der Langsamkeit neu, weil sie es dem Reiter eh nicht recht machen können.
Ich würde die RL nicht gleich abschreiben, aber vielleicht die Ziele noch einmal neu definieren und ich würde noch mal ein wenig genauer hingucken, was beim Beritt eigentlich so passiert. Muss wirklich jeder Kampf um den Zügel sein? Muss das Bein immer so deutlich kommen? Wird genug gelobt und ist Schluss, wenn etwas gut geklappt hat? Und betrachte Dich einmal selber. Lobst Du genug? Freust Du Dich wirklich, wenn etwas geklappt hat oder ist es eher ein *na endlich ging das mal

* Gefühl ?
Wenn Dir die RL vom Ansatz her gut gefällt, dann frag doch mal, ob es auch Unterricht im Gelände gibt? Und vielleicht solltest Du auch Deine Ziele noch einmal genau auf den Prüfstand stellen. Sind die noch für Dich und Dein Pferd, oder eher für´s Auge des Betrachters? Wie viel von dem, was die RL mit dem Pferd macht, findest Du wirklich gut? Vielleicht doch einige Dinge, die Du Dir schön redest, weil Du glaubst, das muss jetzt so sein? Schon mal sehr deutlich gesagt, was Du nicht sehen willst, wenn sie oben drauf sitzt? Oder vielleicht hast Du es schon gemacht, aber sie hat es wortreich erklärt und für gut befunden? (An der Stelle immer denken: wer bezahlt hier wen?

)
Vielleicht einfach noch mal auf 0 zurückstellen und sich noch einmal intensiv daran erinnern, was man eigentlich ursprünglich mal wollte? Dann das Pferd ganz neutral angucken und sich ernsthaft fragen, ob das, was jetzt da ist, nicht erst einmal reicht um das ursprüngliche Gefühl wieder aufleben zu lassen? Ich bin sicher, wenn man das ganz ernsthaft macht, dann relativieren sich einige Probleme und dann wird auch irgendwann auf dem Platz mehr Motivation zu finden sein.