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Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:01
von Biggi
Sheitana hat geschrieben:lungomare hat geschrieben:Ich glaub, da spielen inzwischen so viele Faktoren rein - Industriefutter, überdüngte Weiden, überweidete weiden deren Gräser sich zur Wehr setzen ...
Und zu wenig Bewegung. Es gibt immer mehr reine Freizeitpferde, die nur zum Tüddeln gehalten werden und sich gemütlich bei 24h Heu die Beine an der Raufe in den Bauch stehen.
Als ich Kind war, hielten unsere Nachbarn ein kleine Herde Shettlandponys. Die lebten ganzjährig auf übergrasten Koppeln, vermehrten sich inzuchtmäßig, bekamen Heu, altes Brot und literweise Hafer, wurden 2 mal im Jahr vor die Kutsche gespannt. Zotty starb mit 35 Jahren. Blacky war 28 Jahre. Was aus den ganzen "Kindern" geworden ist, weiß ich leider nicht, aber in den Jahren, die sie bei unsern Nachbarn waren hatte keines Hufrehe oder außer abgescheuerten Mähnen sonst eine Krankheit.
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:02
von Biggi
calista hat geschrieben:Eine Frage an die Hufexperten: könnte es auch an den vielen beschlagenen "Freigängern" liegen? Nur so eine Idee, Hufeisen und dazu Weidegang statt Arbeit, wie früher für beschlagene PFerde? Ich will niemanden zu Nahe treten und das Für und Wieder von Beschlag diskutieren, nur ob die Kombi aus Beschlag und Weide evtl. ein Riskikofaktor ist?
Die Pferde von denen ich erzählt habe, waren allesamt nicht beschlagen. F lediglich in den letzten 2 Jahren ihres Lebens.
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:05
von Sheitana
Biggi hat geschrieben:Sheitana hat geschrieben:lungomare hat geschrieben:Ich glaub, da spielen inzwischen so viele Faktoren rein - Industriefutter, überdüngte Weiden, überweidete weiden deren Gräser sich zur Wehr setzen ...
Und zu wenig Bewegung. Es gibt immer mehr reine Freizeitpferde, die nur zum Tüddeln gehalten werden und sich gemütlich bei 24h Heu die Beine an der Raufe in den Bauch stehen.
Als ich Kind war, hielten unsere Nachbarn ein kleine Herde Shettlandponys. Die lebten ganzjährig auf übergrasten Koppeln, vermehrten sich inzuchtmäßig, bekamen Heu, altes Brot und literweise Hafer, wurden 2 mal im Jahr vor die Kutsche gespannt. Zotty starb mit 35 Jahren. Blacky war 28 Jahre. Was aus den ganzen "Kindern" geworden ist, weiß ich leider nicht, aber in den Jahren, die sie bei unsern Nachbarn waren hatte keines Hufrehe oder außer abgescheuerten Mähnen sonst eine Krankheit.
Naja, dann gibt es immer noch die, die irgendwie das Glück haben, dass ihre Pferde immer gesund sind und nix haben, zumindest nicht direkt offensichtlich.
Ich weiß von einem Pferd, das ausschließlich mit Müsli ernährt wird. Menschenmüsli, Pferdemüsli. Kein Heu, nix und es lebt...

Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:17
von Lilith79
Naja, Pferde die egal was man macht gesund sind gibt's ja immer, das gibt es bei Menschen ja auch zuhauf.
Das "typische" Raucherargument "Meine Oma hat immer geraucht wie ein Schlot und ist trotzdem 105 geworden und der KlausDieter hat dauernd Sport gemacht und sich gesund ernährt und ist mit 35 an Krebs gestorben, also rauch ich weiter" ändert ja nun auch trotzdem nichts dran, dass Rauchen ungesund ist, auch wenn es diese Beispiele natürlich tatsächlich gibt (Helmut Schmidt ist ja auch ganz munter).
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:21
von Biggi
@Lilith
Hut ab! Du reflektierst aber ohne pardon für dich!
Zu deinen vermutungen: An den Pferden waren 3 verschiedenen Tierärzte. Unwahrscheinlich, dass alle die Proben versemmelt haben. Ist inzwischen auch hinlänglich bekannt, dass die sensibel sind.
Nur 1 Pferd, Warmblut W, steht auf einem Kuhhof mit Weidelgrasanbau. Der Besi hatte das Gras auch schon in Verdacht.
V und F stehen in Eigenregie auf typischen bergischen Mischweiden. Reine Weidelgrasbestände sind hier eher die Ausnahme. Wat wächst, dat wächst. Aber die Besi düngt nicht. Sie glaubt, das ungedüngte Weiden Magerweiden wären. Ich bin der Meinung, dass ungedüngte und überweidete Weiden Stressweiden sind.
M steht auch auf einer bergischen Dauerweide. Die Besi, ich, reißt sich den Arsch auf, macht Bodenproben, düngt bedarfgerecht, säät energiearme Gräser nach - und hat auch keinen Erfolg.
Was allerdings alle Pferde gemeinsam haben, ist, dass sie zumindest in früheren Jahren über viele viele jahre viel zu dick waren. Und alle Pferde haben gemeinsam, dass sie zumindest phasenweise viel zu wenig bis gar nicht bewegt wurden.
Liegt darin wirklich der Ursprung allen Übels?????? Du hast das ja auch schon so reflektiert.
Wir haben in der nachbarschaft einen Reitstall. Die Frau hat 10 Schulponys, die fast jeden Tag bis zu 3 Stunden laufen und obendrein noch alle RBs haben. Die Frau hat definitiv Weidegrasweiden, die sie von einem Gülle-Kuhbauer übernommen hat. Im Frühjahr schmeißt sie die Ponys nach 3 Tagen Anweidezeit drauf. Die Ponys gehen auf, wie die Hefeklöse. Aber ich habe noch nie gehört, dass eines dieser fetten Tiere Rehe hatte. Sie hat seit über 10 Jahren den gleichen Ponybestand und alle laufen noch.
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:29
von Heupferdchen
Lilith79 hat geschrieben:Ich denke die meisten Pferde heutzutage kriegen einfach schon in jungen Jahren zu viel zu fressen und haben viiiiel zu wenig Bewegung und dass die Futtergrundlage immer ungeeigneter wird spielt natürlich noch mit rein.
In meinem Stall gibt es von 13 Pferden eines, das NICHT zu dick ist. Die anderen - meiner auch - sind alle mehr oder minder übergewichtig. Und die kriegen alle nicht viel mehr als ne Hand voll KraFu.
Ich halte das für die Kehrseite von 24h Heu fressen, in Verbindung mit zu wenig Bewegung. Aber heute müssen BERGE an Heu verfüttert werden, damit es keinen Aufschrei der Besis gibt.
Mir geht es inzwischen so, dass für mich "zu dick" inzwischen schon normal ist, und ein idealgewichtiges Pferd mir schon fast zu dünn vorkommt.
Gerade für Robustponies scheint mir ständige Heufütterung nicht so das Gelbe vom Ei zu sein.
Zum Glück war ich bisher von Hufrehe verschont: Wie ist das eigentlich mit Fructanen im Heu? Füttert man noch gewaschenes Heu bei Rehe? Oder ist das nicht mehr aktuell?
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:39
von Sheitana
Wobei ich immer noch eher die fehlende Bewegung verantwortlich machen würde als zuviel Heu, bzw. die Balance stimmt nicht.
Unsere müssen sich relativ viel bewegen für ihr Heu und Wasser. Die kommen zwar etwas übergewichtig aus dem Sommer, sind in der Regel aber im Frühjahr rippenscheinig. So wie es die Natur vorsieht.
Lediglich dieses Jahr werden 2 von uns aufgrund des milden Winters etwas speckiger aus dem Winter kommen (was mich nicht stört, weil bei denen bald Fohlen saugen).
Hingegen alle bei uns, die vorwiegend in Boxen (mit Paddock) stehen alle dazu neigen zu dick zu werden und das auch gnadenlos sind, wenn die Besis nicht genau rationieren (und Fresspausen in Kauf nehmen). Außer die alten Pferde, die von Haus aus viel brauchen.
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:44
von lungomare
da scheiden sich die geister mit jeder studie aufs neue

musst dir nur suchen, was du lieber möchtest, und findest garantiert 10 studien pro-heuwaschen und 10 studien contra-heuwaschen
was mich sehr wundert ist, dass mein immer moppeliges und zeitweise auch definitiv zu dickes Pony die Rehe zu einer Zeit bekam, wo man Rippen schon gut fühlen konnte und es quasi täglich bewegt wurde. zu dem Zeitpunkt stand sie bereits 12 Jahr hier, immer gleiche Haltung - außer eben, dass es seit 2007 nicht mehr zweimal/Tag Heulage snodern dauerhaft Heu aus Netzen gab. aber sie war zuvor bedeutend dicker und speckiger und hatte nie was.
ebenso verwunderlich für mich , dass Madame in dem jahr seit der Rehe (in dem es nur noch rationiert auf Gras durfte und sonst Heu aus Netz 24/7 hatte) soweit abgenommen hat, dass die TÄ meint, weniger dürfe es jetzt aber nciht mehr werden. insofern würde ich auch immer noch für heu aus netzen im Dauerzugang plädieren - stelle aber auch fest, dass das nicht bei allen geht.
Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:45
von blex
ja, das stimmt schon. Heute denken viele, 1 Stunde reiten wär für die Pferde "Arbeit" - früher waren die 14 Stunden auf dem Feld - DAS war Arbeit

Re: Hufrehefälle ohne Ende....
Verfasst: Do 20. Feb 2014, 14:47
von Sheitana
@ lungo Eine Theorie ins Blaue hinein: Wer weiß, was sich mit dem Fett alles abgelagert hatte, was dann auf einmal abgebaut wurde und vll irgendwann zuviel war?