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Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 09:56
von Heupferdchen
Neddie hat geschrieben:Die Infos: April 1999 geboren (also 15)
Wallach
zwischen 1,50 und 1,60 Stockmaß
Mix aus Tinker und Welsh Cob
Rappe
Hufe wurden furchtbar vernachlässigt, laut ehemailger RB hatte er einen Rehe-Schub!!
Er ist total überbaut, mit dicker Blautze und Tendenz zum Senkrücken
Ausbildungsstand: Ein bissl Western-geritten, aber ein sehr braver Bub (kann halt wohl nix).
Ich sehe das ein bisschen anders die meisten im Thread. Der hat ne gute Größe und ist ist wohl todbrav. Flauschig ist er auch, Tinker sind im Trend. Wenn er auch noch hübsch ist, kann man für ein solches Pferd schon 1500 Euro bekommen - oder mehr. Ist natürlich von der Region abhängig. Wenn der Reheschub ausgeheilt ist und er nicht akut lahm geht, ist er für viele noch 'verwendbar' - als Kinderpferd, als Familienpferd, zum Geländereiten.

Man könnte der Besi Angst machen ('was da an TA-Kosten auf dich zukommt'), an ihr Verantwortungsbewusstsein appellieren ('bei mir hätte er es so viel besser'), auf die Tränendrüse drücken ('ich hab ihn soo gern - und mehr kann ich nicht bezahlen').

Wenn man mit Argumenten durchkommt und es der Besi v.a. ums Geld geht, würde ich ihr vorrechnen, was sie bei einem erneuten Reheschub bezahlen müsste - oder, wenn das Pferd erst in einem Jahr verkauft ist. Rein vom Gefühl her würde ich sie aber nicht allzu sehr unter Druck setzen. Ob es sinnvoll ist, deutlich zu machen, dass man das Pony unbedingt haben will, kann ich so nicht sagen :nix:

Und ehrlich - für 1200 Euro wird man kein viel besseres Pferd bekommen.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 10:34
von Lottehüh
Ich schließe mich Heupferdchen an.

Dass der Sattel nicht passt und er Tendenz zum Hängerücken hat - das sehen die meisten nicht. Sobald er sich brav führen und reiten lässt, findet sie sicherlich jemanden, der 1500 EUR bezahlt. Dafür muss sie aber suchen, das kostet Zeit und Geld, und es ist ein Fremder, bei dem sie nicht weiß, wie es ihm geht. Ich würde mich auf 1200 - 1300 ca. einstellen. Also fürs Pferd ohne Sattel 1000 EUR anbieten, argumentieren, dass man ja jetzt erstmal Schmied braucht und Zähne machen lassen muss (150-200 EUR), er evtl. dringend ne Physio braucht und man dadurch nochmal einen Hunni los wird.

Den Sattel - wenn sie den so toll findet, kann sie den ja noch für viel Geld verkaufen und nochmal richtig abkassieren ;-)

Wobei ich das mit der Kündigung der RB schon einen guten Schachzug finde :mrgreen: Trotzdem würde ich wenn's hart auf hart kommt lieber 1500 EUR bezahlen und "mein" Pferd haben, ich finde 1500 EUR für ein nettes Pferdchen eigentlich auch ok. Es gibt erstmal keine großen Problemen, die einem vom Reiten abhalten - Hufe machen ok, aber ansonsten ist es jetzt nicht so, dass man erstmal 2 Jahre gesundpflegen muss, bevor man aufsteigen kann, oder ein psychisch total fertiges Pferd dastehen hat.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 11:19
von ehem User
Ich seh es auch wie Heupferdchen.

Ein psychisch einwand freies und braves Pferd das reitbar ist, ist schon einiges Wert. Wegen dem Rücken und Hufen würde ich auf alle Fälle erst einen Tierartzt drauf gucken lassen.

Ich hatte für meinen Tinker nur 1.30 Stockmaß, 8-9 Jahre alt ohne Ausbildung , Sausack im Kopf 2000 Euro gezahlt ohne zubehör. Rehe hatte er 6 Monate später ... und wahrscheinlich auch schon mal davor. Ist aber wieder normal reitbar und wahnsinnig gelehrig. Ich empfand es nie als zu teuer.

Ich würde ihn also untersuchen lassen und dann entscheiden.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 11:29
von Lottehüh
Hm - sie will das Pferd haben - wieso noch paar Hundert Euro für die Untersuchung ausgeben? ;-) Selbst wenn der TA einen "Mangel" feststellt, wird es jemand anderen geben, der den Preis zahlt... Würd ich lieber in ne Physio investieren.

Aber die Diskussion AKU oder nicht hatten wir ja schonmal.

Ich hab für Pablo 2000 EUR bezahlt. Ich hab ihn 11 Monate und vom Reiten sind wir noch weit entfernt (körperlich haben wir's soweit ganz gut im Griff, aber die Psyche packt's noch nicht). Er ist allerdings erst 7.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 11:57
von kolyma
Bei Tinkern entscheidet auch sehr viel Farbe und Aussehen. Momentan gibts recht viele Rappen auf dem Markt. Dennoch - ein schöner Tinker erzielt immer seinen Preis.
Daher sehe ich das auch wie Heupferdchen.

Für mich wäre das Alter und die Rehe das Hauptargument.

Ich habe für meinen vor einem Jahr (6 Jahre alt, roh, völlig verwahrlost und unbedmuskelt) 3800 Euro gezahlt. Und es gab durchaus einige Interessenten die das selbe gezahlt hätten. Es ist halt ein einfarbiger Tinker... Da war der Ausbildungsstand egal.

Meine realistische Einschätzung für dieses Pferd liegt rund um die 1500 Euro.

Aber ihr müsst euch darüber im Klaren sein, dass dieses Pferd ggf. nie wirklich reitbar sein wird - je nach dem wie schlimm der Senkrücken ist und wie hoch die Rehe-Gefahr.
Ich muss sagen, ich bin da mittlerweile recht unemotional geworden, seit ich vor Jahren ein Ex S-Dressurtalent mit aktuer Arthrose übernommen habe.... Fragt bitte nicht wie viel Geld für TA ich ausgeben musste um ihn bis zu seinem Tode zu pflegen. Er war 21 und nur noch wenige Monate reitbar. Das war abzusehen aber ich war halt auch die RB und sooooooo verliebt... Würde ich mit dem Wissen heute nie wieder machen.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 12:05
von Hina_DK
Wahrscheinlich würde ich sogar erstmal, also noch vor jeglicher Preispokerei, die Kosten einer AKU auf mich nehmen, um erstens selbst überhaupt erstmal eine Einschätzung zu haben, was da auf mich zukommen könnte und zweitens, um die Frau auch mal ein bißchen auf den Boden der Tatsachen zu bringen, was sie da eigentlich verkauft. Und letztendlich würde ich mir das noch sehr gründlich überlegen, ein rehegefährdetes Pferd zu kaufen, wenn ich es nicht in Eigenregie halten kann. Das dann in Abhängigkeit von einem Einstellstall hinzubekommen, ist meist ja noch ungleich schwieriger. Man kann auch nicht davon ausgehen, dass man in so einem Stall, wenn man ihn findet, wo alles passen würde, dann auch letztendlich auch über lange Zeit bleibt oder bleiben kann. Da spielt ja noch eine ganze Menge mehr mit rein.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 14:26
von Lilith79
Hina_DK hat geschrieben:Wahrscheinlich würde ich sogar erstmal, also noch vor jeglicher Preispokerei, die Kosten einer AKU auf mich nehmen, um erstens selbst überhaupt erstmal eine Einschätzung zu haben, was da auf mich zukommen könnte und zweitens, um die Frau auch mal ein bißchen auf den Boden der Tatsachen zu bringen, was sie da eigentlich verkauft.
Die Idee finde ich auch gut bzw. ich würde als oder statt klassischer AKU die Vorderhufe röntgen lassen. Wenn das Pferd Rehe und vernachlässigte Hufe hatte, dann würde ich als Neubesi sowieso Röntgenbilder von den Vorderhufen machen lassen, weil man die sowieso braucht um die Reitbarkeit realistisch einzuschätzen und damit der Hufbearbeiter die Hufe sanieren kann (das Hufbein kann sich ja abgesenkt haben, die Wand weggehebelt sein, ...). Dann kann man die Bilder auch gleich vor dem Kauf machen und der Besi dann mit "guck mal das Pferd ist doch kaputt" zeigen, um einen realistischeren Preis zu bekommen.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 14:55
von Heidemi
.... aber nur, wenn ihr euch ziemlich sicher seid, dass die Rehe Info richtig ist. Hat denn die, die euch das gesteckt hat, davon so weit Ahnung, dass man sich darauf verlassen kann? Nicht, dass das am Ende nur ein Huflederhautquetschung oder was weiß ich war und dann rauskommt, Hufe sind top und die Besi dann NOCH mehr fürs Pferd haben will. Ich will nicht unken, kam mir nur so in den Sinn.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 15:26
von Hina_DK
Ich würde da gar nicht drüber mit der Besi sprechen, warum ich im Einzelnen die AKU machen lassen will, sondern den Zustand überhaupt wissen. Da die Hufe ganz sicher nicht astrein aussehen, kann man da gut kommentarlos auch ein Röntgenbild von den Hufen machen. Wenn die o.B. sind, dann bleibt immer noch der Rücken. Wenn das Pferd mit so einem Sattel geritten wurde und die Hufpflege so schlecht war, dann müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn das Pferd KEINE Rückenprobleme hätte. Wie schwerwiegend die sind und ob das mit einem Osteo halbewegs überschaubar in den Griff zu bekommen ist, ist eine andere Sache. Und wenn die AKU sagt, absoluter Topp-Zustand des Pferdes, dann kann ich der Besi immer noch anbieten, dass sie den unpassenden Sattel bei ebay verhökert (oder man macht es selbst) und ich nehme das Pferd für einen entsprechend angemessenen Preis, bei dem natürlich auch der Ausbildungsstand berücksichtigt werden muss. Wenn sie Glück hat, macht sie sogar noch Plus damit, weil jemand scharf auf den Sattel ist und etwas drauflegen würde. Aber dass das Pferd in einem Topp-Zustand ist, ist ja sowieso eher unwahrscheinlich.

Re: Preisverhandlungen bei Rehe-Pony

Verfasst: Do 13. Feb 2014, 23:19
von ehem User
Ist immer blöd, wenn man emotional drinnen hängt aber sich nicht übers Ohr hauen lassen will.... schaut doch vielleicht mal so ein bisschen bei Ehorses und I-bäh kleinanzeigen nach vergleichbaren Pferden und Sätteln.

Billige No-Name WEsternsättel werden unter Euro 200 gehandelt. Und mir sind in letzter Zeit schon einpaarmal gute Jungpferde, rasserein, mit guter Abstammung begegnet, die wegen Ekzem weit unter WErt und weit unter Euro 2000,- verkauft wurden.

Ganz realistisch gesehen, ein PFerd mit Rehe Veranlagung wird für deine Cousine für immer erhöhte Haltungsaufwand bedeuten,einen Stall, in dem begrenzter Weidegang möglich ist, evtl Spezialfutter, Maulkorb, andere PFerdebesitzer, die Rücksicht nehmen, langwieriges Anweiden, einen sehr guten Schmied, etc..... da sollte der Kaufpreis echt nicht zu hoch sein.

Wir haben unseren Nofall Haffi von Besitzern in Geldnot übernommen. 7Jährig, komplett roh, auf der Weide vergessen, mit halben Papieren und Sohn von einem 1a Zuchthengst. Aber mit mittelschwerem Ekzem, zu der Zeit schweres blutiges Ekzem. Ein bisschen überbaut, ansonsten tolle Gänge, super -Charakter.
Und ganz ehrlich, wir wussten dass es Arbeit, GEld und Zeit bedeutet, täglich einschmieren, vom TA durchchecken lassen, eine passenden Sattel für das Monster ( 154cm,über 600kg) finden, ein rohes erwachsenes Pferd ausbilden.
Wir haben unter € 500,- bezahlt, ohne Zubehör, nur mit Halfter und Strick zum nach Hause bringen. :) Ich würde es immer wieder tun, er ist ein Traumpferd, aber ich hätte trotzdem nicht mehr bezahlt.

Lg, Trixi