Heuqualität beurteilen

Moderator: Sheitana

Stjern
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Stjern »

calista hat geschrieben:
Beides kenn ich leider auch so. Inzwischen, nach mehreren Pensionsställen mit allermeistens schlechterer Heuqualität und einem Pferd, was mittlerweile bei 'Staub' hustet, bedampfe ich jeden Heuhalm, den mein Pferd zu futtern bekommt.
Darf ich mal nachfragen, wie schnell bei schlechter Heufütterung, es gedauert hat, bis Dein Pferd die Hustenproblematik bekommen hat?
ehem User

Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von ehem User »

Ich habs jetzt mal untersucht :lupe:

Es riecht mehr oder minder staubig-muffig und ganz anders als das Heu, das ich aus meiner Kindheit auf dem Bauernhof kannte. Klar, Kühe kriegen anderes Heu als Pferde, aber das roch sooo gut. Und das jetzt halt nicht wirklich... Obwohl es teilweise ganz okay ausschaut. Teilweise auch nicht.

Ja, ich weiss nicht... Man könnte ja z.B. wenigstens die Einsteller informieren, dass es vorübergehend Probleme mit der Heuqualität gibt oder so, dann wüsste man, dass man ansonsten um Verbesserung bemüht ist :seufz:
ehem User

Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von ehem User »

Ich nochmals... gibt es etwas (wissenschaftlich belegtes ;)), womit man Pferde unterstützen kann, damit sie nicht so gutes Heu besser ertragen? :-e
(natürlich nicht als dauerlösung! aber ich werde etwas zeit brauchen, um das problem zu lösen...)
Belle
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Belle »

Weichst du das Heu ein? Normal habe ich qualitativ hochwertiges Heu, aber manchmal habe auch ich Ballen dabei, die etwas staubig sind. Da weiche ich die Heunetze eben ein und sie bekommen es nass serviert...schimmliges Heu verfüttere ich definitiv nicht - geht wenn dann zurück, hatte ich aber bis auf ein einziges Mal zum Glück noch nicht.
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Muriel
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Muriel »

was für UV-Lampen kann man da nehmen?
Bei uns ist es auch gerade nicht so dolle, wir sind schon am diskutieren über Lösungsmöglichkeiten (SB inklusive)

Da bei uns jeweils ein ganzer Rundballen unterm Netz sitzt, ist es noch schwieriger da etwas zu erkennen oder rauszusortieren. :cry:
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
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Stjern
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von Stjern »

Das würde mich auch interessieren mit den UV-Lampen.
Ist es definitiv Schimmel, den man erkennen kann, oder leuchtet irgend etwas anderes dann auch noch und ich erkenne sozusagen "falsch" auf Schimmel?
calista
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von calista »

@ stjern: zuerst hatte sie in einem Stall, wo wirklich Heu, Stroh und Holzwände mit Pilzsporen belastet waren, angefangen zu husten. In diesen Stall bin ich im Frühjahr in den Laufstall eingezogen, dort bekam mein Pferd aber nicht genug Futter ab, daher Umzug in eine Paddockbox des gleichen Gebäudes. Im nächsten Frühjahr zog sie dann in einen Anbau eines älteren Stallgebäudes um, wo für 6 Pferde Paddockboxen mit Gemeinschaftsauslauf geschaffen worden war. Da fing die Husterei richtig an, denn hier waren auch die Holzwände betroffen. Außerdem war mir dort das 1.Mal aufgefallen, dass das Stroh richtig rötlich wirkte: Befall mit Fusarium roseum, der das Schimmelpilzgift Zearalenon bildet (nachgewiesen durch Analyse der Hochschule in Hannover). Alle 6 Pferde husteten, die TÄ spritzten Antibiotika. Meine THPin bestand aber darauf, dass es kein Infekt sei, daher die Analyse von Heu und Stroh. Im April flog ich dann dort raus. Es hat also Alles in Allem etwa ein Jahr gedauert, bis sich die Husterei chronisch zeigte. Also bei jedem bisschen Staub und Schimmelbelastung, die andere PFerde noch tolerieren, hustet mein Pferd. Vorher war es ja nie immer gleich schlecht, sondern die üblich schwankende Qualität.
@Snöflingan Meines Wissens nach ist das Einzige, was hilft (wissenschaftlich belegt oder nicht), das Heu zu bedampfen. Der heiße Wasserdampf macht die Pilzsporen unschädlich http://www.grmarketing.de/yellow/warum.html . Danach kommt nur inhalieren, was aber nur die Auswirkung, nicht die Ursache beseitigt.
In dem jetzigen Stall ist das Heu nicht schimmelig! Viele der anderen PFerde können es ohne zu husten trocken und unbehandelt fressen. Mein PFerd aber nicht, es fängt schon bei geringsten Staubmengen zu husten an, daher ist das Bedampfen wichtig.
Hier noch ein Artikel von Iwest, der eigentlich ganz schön das ganze Dilemma beschreibt: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... ms&cad=rja .
Aber die Lösung? Tja, als Einsteller hat man keine Chance. Und ob sich ein Stallbetreiber, der sein Heu selber erntet, dem Umstand stellt, dass seine ganze Arbeit schecht war?
ehem User

Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von ehem User »

Danke für den zweiten Link! Damit wäre aus meiner Sicht auch geklärt, dass unser Heu wirklich ziemlich schimmlig ist :-z
calista
Sportpferd
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Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von calista »

Das Problem ist, dass man in manchen Regionen praktisch nirgends mehr gutes Heu bekommt. Bei guten Böden ist die Landwirtschaft hochgerüstet. Damit wird die Erzeugung von Heu industrialisiert und die Qualität m.E. überall einfach viel schlechter, als die früher üblichen Kleinballen. Ich habe mir schon lange geschworen, dass mein Pferd keinen Nachfolger bekommt, weil ich keine pferdegerechte Haltung mehr bieten kann.
Statt aus Netzen fütter ich übrigens inzwischen aus einem Heutoy http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 6428,d.Yms
bzw. aus einer Heutonne. Damit soll es weniger Kontakt über die Nüstern mit dem Heu geben...
ehem User

Re: Heuqualität beurteilen

Beitrag von ehem User »

Naja, den Schimmel hast ja trotzdem noch, auch bei einem Heutoy o.ä. ... Bei uns (in der Schweiz) gibt's bestimmt noch gutes Heu, wir wohnen ja in einer Gegend, wo die Landwirtschaft wegen der Berge noch recht "manuell" ausgeführt werden muss. Oder wenigstens besser als das jetzige. Ich glaube aber, unser Heu kam von über der Grenze, weil es halt billiger ist wenn es aus der "grossen" LW kommt.
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