Rennfisch hat geschrieben:Fesche Dame

Aber sag mal, ihr Blick auf dem Foto wirkt auf mich so verschlossen, nach innen gekehrt... seh ich schon Gespenster, oder ist sie wirklich so? Nach dem, wie du beschreibst, wie sie früher behandelt wurde (diese "Tipps"

) glaub ich gern, dass sie einfach nicht mehr mag.
Hm, ich denke das kommt schon hin. Sie ist wirklich recht verschlossen und introvertiert.
Aber ich muss zugeben, dass mir das anhand ihres Blickes noch noch gar nicht so aufgefallen ist. Aber jetzt wo dus ansprichst bzw. schreibst, dachte ich auch, stimmt irgendwie guckt sie wirklich so. Hab mir noch andere Bilder von ihr angeguckt, da wirkt sie genauso...
faraway hat geschrieben:Probier es aus! Ich kann dir auch nur Mut machen, diesen Weg mit der Maus zu gehen. Gerade wenn sie noch niemals lernen durfte, dass Menschen auch Spaß machen können, ist Clickern ein Weg, ihr das zu vermitteln. Und ihr auch zu zeigen, dass sie selbst machen darf, dass sie sich euch öffnen darf und kann. Sie hat warscheinlich die letzten 11 Jahre ihres Lebens nur das erlebt, was die Vorbesi dir an Rat-Schlägen gegeben hat... Woher soll sie mit so einer Geschichte auch Freude an Umgang mit Menschen haben? Dagegen sich acht Monate bei euch leider nur ein Klacks...

Ja ich hab mir fest vorgenommen mit ihr (und auch den anderen beiden Stuten) mit dem Clickern zu beginnen.
Eure Antworten und Erfahrungen haben mich richtig dafür motiviert
Auch versuche ich an alles, was ich mit ihr mache noch ruhiger und verständnisvoller ranzugehen.
Nicht mit dem Gedanken, sie ist stur oder will nicht, sondern wahrscheinlich versteht sie nicht oder kann nicht.
Und ihr habt auch Recht, nach 11 Jahren ( vermutlich schlechter ) Erfahrung, kann sie mir/uns nicht nach 8 Monaten schon vertrauen, da hab ich wohl etwas zu viel verlangt...
Ich gebe ihr natürlich die Zeit. Soll sie erstmal merken, dass sie uns ruhig vertrauen kann und dass wir ihr nicht weh tun.
Vielleicht hat ihr auch ihre bisherige Herde nicht so richtig gefallen (die mit den Warmblütern und Ponys).
Denn was mir aufgefallen ist:
Wir haben letzte Woche den Stall gewechselt. Sie steht jetzt in einem selbstversorger-Stall nur zusammen mit unserer anderen Stute Saya (ihre beste Freundin) und unserer kleinen 1,5 Jährigen Stute Yuri.
Saya kennt sie schon, seit sie vor 8 Monaten zu uns kam, da Saya schon verher da war und sie liebt Saya und richtet sich total nach ihr. Yuri stand vorher woanders und kam jetzt im selbstversorger Stall erst neu zu den Beiden dazu.
Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass sie innerhalb der einen Woche, in der die 3 jetzt zusammen leben, langsam etwas aufblüht. Die 3 sind vom ersten Tag an eine total friedliche Damen-Truppe, ohne das Kyoko rumgejagt wird oder sonstwas. Sie hat nur Saya im Rang über sich und die ist eh ihre Freundin und mit Yuri hat sie auch das erste mal ein Pferd unter sich. Ich denke das gibt ihr richtig Selbstvertrauen.
Mein Freund und ich waren richtig erstaunt, als wir Kyoko das erste mal ein anderes Pferd wegscheuchen sehen haben, wir dachten die kann das gar nicht, weil sie sich immer von jedem Pferd alles gefallen lassen hat und sich immer rumscheuchen lassen hat, ohne sich irgendwie zu wehren. Sie ist aber auch nicht grob zu Yuri.
Also sind eine richtig süße kleine Herde die 3 und scheinen sich alle voll wohl zu fühlen, trotz neuer Umgebung.
Und vor ein paar Tagen hat sich Kyoko total entspannt auf den Boden gelegt, es hat sie gar nicht gestört, dass wir dabei standen, hat sich sogar etwas kraulen lassen und fand das glaube ich nicht mal schlecht.
Wir sind dann aber ein paar Meter von ihr weggegangen, weil ich nicht wollte, dass sie uns vielleicht doch misstraut und wieder aufsteht, wollte ihr ihre Ruhe lassen.
Dann hat sie sogar ein Kopf abgelegt und Augen zu gemacht und einfach entspannt.
War einfach toll zu sehen
Samtnase hat geschrieben:Falls Du Dich ein bisschen einlesen möchtest, lege ich Dir die Bücher von Marlitt Wendt und Viviane Theby ans Herz.

Dort sind sehr viele Grundlagen und Tipps zu finden.
Vielen Dank für deine Tipps!
Hab mir erstmal ein Buch von Marlitt Wendt und eine DVD und ein Buch von Viviane Theby bestellt.
Da informiere ich mich noch richtig, bevor ich dann loslege mit dem Clickern.
Einen Clicker hab ich auf jeden Fall schonmal
Lottehüh hat geschrieben:Und Lotti möchte eben auch, dass ich genauso zart mit ihr rede. Eine Berührung mit der Fingerspitze reicht, und sie tritt zurück. Versuche ich hingegen sie wegzuschieben, lehnt sie sich dagegen – keine Chance…
Heißt auch: ich finde Lotti ist viel sensibler auf meine Gefühlslage als andere Pferde. Ein noch feinerer Beobachter – und super sensibel.
Ich habe das auf deine Beschreibung hin heute mal versucht. Sonst hatte ich mich mehr gegengelehnt, wenn sie sicht ein Stück zur Seite bewegen sollte, da hat sie immer gegengehalten.
Heute habe ich mit nur 3 Fingen immer kurz leicht gedrückt und "rum" gesagt und sie ging nach ein paar Sekunden tatsächlich ein Stück rum.
Wahr echt beeindruckt und hab sie natürlich richtig gelobt
Lottehüh hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie es in Polen ist, aber in Belgien (da kommt Lotti her) kommen KBs beim Schmied in Ständer. Es kann also sein, das Deine Stute Hufegeben tatsächlich auch gar nicht kennt, war bei Lotti auch so. Lang hin als wolltest Du den Huf aufheben, bei der kleinsten Gewichtsverlagerung auf die andere Seite sofort loben (auch gut zu clickern

), das ganze dann langsam steigern mit kurz Huf in der Luft, kurz festheben etc. Und ich finde es toll, dass Du Dich nicht von dem Gelaber der Frau hinreißen lässt.
noriker hat geschrieben:Hufegeben: Vielleicht kennt sie nur Beschlagstand, hat Angst das Gleichgewicht zu verlieren, unsicherer Untergrund, Schmerzen, schlechte Erfahrungen, das kann eine Unmenge von Gründen haben.
Da sie im Ständer gehalten wurde, ist es ja sehr Naheliegend, dass ihr die Hufe auch dort gemacht wurden.
Das sie damit Schmerzen und/oder schlechte Erfahrungen verbindet, kann ich mir auch gut vorstellen... Mein bisheriger Hufschmied ist leider nicht der Zärtlichste und wird schnell ungeduldig. Er hält sie für total respektlos und dumm
Den werde ich aber eh nicht nochmal kommen lassen, der letzte Termin hat mir gereicht, ich bin noch auf der Suche nach einem geduldigen verständnisvollen Hufschmied...
Wir werden das mit ihr weiter üben und langsam die Zeit, in der die Hufe oben sind, steigern. Mit viel Lob.
noriker hat geschrieben:Es kann auch gut sein, dass sie sich ihrer Mas(s)e überhaupt nicht bewusst ist. Habt ihr schon mal mit Körperbandagen a la Linda Tellington Jones gearbeitet? Damit hab ich gute Erfahrungen gemacht
Nein haben wir noch nicht. Aber wir haben eine CD von Linda Tellington Jonas, in dem sie das Band gezeigt hat und auch schon Gutes davon gehört. Haben schonmal überlegt eins zu bestellen, aber bisher eben noch nicht gemacht.
Ich denke, ich werde mal eins bestellen
Ich danke euch für eure vielen Antworten, das hat mich dazu gebracht, vieles zu überdenken bzw umzudenken und auch mehr Verständnis für ihr Verhalten zu entwickeln