Maxima hat geschrieben:Notierst Du das dann zuhause aus der Erinnerung oder zwischendurch vor Ort? Das wird ja schon richtig wissenschaftlich..
Überhaupts muß ich jetzt mal offiziell Protest einlegen, Du dressierst hier Hühner und alles und keinem erzählst Du mehr was, vom Törtchen hört man auch nix mehr - ich find das einen ganz unhaltbaren Zustand, jawoll!
Mir fehlt Dein Tagebuch, das war mir echt immer eine Inspiration und ein Ansporn.
Im Idealfall mache ich das direkt nach jedem Trainingsintervall ( à wenige Minuten), also noch am Stall, direkt während des Trainings. Allerdings habe ich es, zugegeben, bisher so gemacht, dass ich es dann zu Hause oder im Büro eintrage. Aber ich werde wohl künftig nicht drumrum kommen, auch im Stall mitzuschreiben. Je nachdem wie und woran ich werkele.
Denn genau das ist eines der Dinge, die ich für mich in der Hühnerwoche noch deutlicher als bisher gelernt habe: Clickern ist ein Handwerk mit sehr viel Methode. Und daher ist analytisches Vorgehen und genaue Planung im Grunde ein Muss, will ich ein Verhalten schnell und strukturiert erarbeiten sowie gleichzeitig Fehlversuche fürs Tier vermeiden.
Das hört sich tatsächlich starr an, und scheint weit entfernt vom liebevollen Umgang mit dem Tier, da sehr analytisch und neutral, aber die Erfahrung hat mir wirklich gezeigt, dass es sehr gut und wichtig ist. Und letzten Endes dem Tier sehr viel mehr Erfolgserlebnisse beschert, gleichzeitig auch viel klarer ist. Und sich dadurch auch der Kreis zum liebe- und respektvollen, zugewandten Umgang wieder schließt.
Bisher habe ich vieles aus dem Bauch heraus gemacht. Oft hat das sogar funktioniert. Aber in einigen Fällen habe ich mich da wirklich vertüddelt. Gerade wenn es zum Beispiel um das Ausdehnen von Dauer oder so etwas ging. Und gerade dafür ist das ganz, ganz prima. Und es hilft auch dabei, dass die eigenen Kriterien nicht im Trainingsverlauf wieder "verwaschen".
OT:
Ich bin wegen des Tagebuchs noch am Hin- und Herüberlegen. Momentan habe ich noch keine Form gefunden, in der es weitergehen könnte. Und ich weiß auch noch nicht, wie ich die Hühnerwoche in Worte fassen könnte. Sie war unglaublich intensiv und lehrreich. Alle zehn Minuten gingen Glühbirnen in meinem Kopf an, ich habe unglaublich viel mitgenommen. Entsprechend voll bin ich aber noch von den Eindrücken und fühle mich fast, als hätte dort jemand zu Anfang den Reset-Knopf gedrückt. Sogar das Passwort für den Büro-PC hatte ich vergessen ...