Seite 2 von 3

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: Sa 29. Jun 2013, 15:47
von Ayira
Kurz zur Erklärung:

Mein Heunetz - oder kann man es sogar als Heusack bezeichnen, keine Ahnung, wo da der Unterscheid liegt (es ist eins dieser teuren, viereckigen Netze, die eh so ein stabiles, dickes, grünes Schnurmaterial haben, also wirklich eine tolle Qualität - habe ich mir HEUER gekauft. Vielleicht vor 2-3 Monaten?
Da es mir keine Ruhe gelassen hat, habe ich mir das ganze heute noch mal ganz genau angeschaut: Meiner hatte ja die Eigenheit, dass er mit dem Huf gern gegen das Netz gehauen hat. Das Netz hängt an der Wand, kann sich also weder drehen noch nach hinten nachgeben. Genial wie er ist, muss er immer die selber Stelle getroffen haben, und dadurch dürfte er dem Anschein nach immer etwas Schnurmaterial weggeschabt haben, bis es dann so weit riss, dass ein Huf reinpasst. Und Treffsicher wie er ebenfalls ist, hat er dann genau DA seinen Huf reingesteckt gekriegt. :shock:
Meine persönliche Empfehlung ist halt jetzt, wenn wer auch so einen Kandidaten hat: Heusack höher hängen.
Ich wusste, dass er mit dem Bein immer wieder dagegenhagelt, aber ich dachte mir nix, da das Netz aus einem wirkich dicken Material geknüpft ist. Ich wäre nie drauf gekommen, dass das passiert ...

Mir gehts wieder halbwegs gut - vor allem, weils ihm auch wieder besser geht. Ich hab die offene Wunde gestern mit Wundpuder, viel Geduld und Karottenstücken zur Belohnung bestäubt, damit sie sich schließt. Dann gabs Arnica Globoli - reichlich überdosiert - Bachblüten Notfalltropfen (ebenfalls überdosiert) und etwas Magnesiumcitrat noch ins Kraftfutter. Heute Morgen ist er laut Stallburschen ziemlich vor sich hingekrochen, als er ihn auf die Koppel gelassen hat, aber als ich jetzt bei ihm war, konnte ich kein Lahmen mehr feststellen. Zumindest nicht im Schritt. Beim Spielen der anderen hält er sich raus und bleibt ihm Schritt, aber zumindest so kann er sich fortbewegen. Ich seh das mal als sehr gutes Zeichen an.

Im übrigen habe ich heute auf der Koppel ein Buch von Mark Rashid gelesen - und zufällig war da ein Abschnitt dabei, wo er erklärte, dass Pferde, wenn sie ein Trauma verarbeiten müssen, die aufgestaute Traumaenergie irgendwie loswerden müssen. Zitat: "Manchmal hilft es, wenn man das Pferd einfach laufen lässt."
Das war ein echt schöner Zufall, dass ich heute genau dieses Kapitel gelesen habe. :)

Jedenfalls habe ich mich nun dazu entschlossen, kein Heunetz mehr in der Box zu verwenden. Ich finde es echt extrem schade, da ich das verlangsamte Fressen schon gut gefunden habe, aber mir ist das jetzt zu riskant. Und wenn ich das Heunetz zu hoch hänge, ist es auch nix. Er kriegt jetzt eine Futterkrippe in die Box. :-D

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: Sa 29. Jun 2013, 16:04
von Hina_DK
Oh je, das ist ja gründlich schief gegangen aber zum Glück war Glück im Unglück im Spiel.

Hm, wenn er so ein Kandidat ist, der alles traktiert, wäre mir das mit der Futterkrippe ehrlich gesagt auch nichts. Da passiert oft noch schneller was, als dieses blöde Missgeschick mit dem Heunetz. Auch in Futterkrippen können Pferde manchmal recht unglücklich einsteigen. Ich weiß nicht, auch wenns ziemlich blöd ist, so einem Kandidaten würde ich wohl das Heu nur noch lose füttern, auch wenn das dann oft eine riesen Sauerei in der Box wird. Weißt Du, was der Grund sein könnte, warum er immer gegen das Netz getreten hat? War es evtl. eine Überspannungsreaktion, weil er sauer wurde, wenn er nicht so viel auf einmal erhaschen konnte, wie gewünscht ?

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: Sa 29. Jun 2013, 16:14
von Ayira
Favys Paddockbox ist bis dato die einzige ohne Futterkrippe. Anfangs and ich es klasse, da er sehr bodennah fressen konnte - allerdings ist er halt auch so ein kandidat, der mit dem Huf mal durch den ganzen haufen pflügt und dann vermischt sich das heu mit dem Urin in den Spänen und den Pferdeäppeln.
Da er auch zu Kotwasser neigt und im Stall ja nur 2x am Tag Heu gefüttert wird, habe ich ein Heunetz besorgt. Damit bin ich bis gestern ja gut um die Runden gekommen. Er zupfte anfangs schon brav mit dem Maul, aber wenn dann halt nicht mehr alles rappelvoll ist, tritt er dagegen, damit das heu wieder besser fällt und er mehr erwischt.

Das Heunetz habe ich ihm immer zusätzlich gestopft. Er bekam trotzdem 2x am Tag lose Heu und hatte dann halt noch den großen Heusack für die restliche Zeit.
Wie ich das in Zukunft mache, ist eine gute Frage. Vllt. den Stallburschen anhauen, ihm auch mittags noch einen Heuhaufen reinzuwerfen.

Die Futterkrippe wird eine Holz werden, ganz geschlossen. Er kann sich also nirgends verhaken, selbst wenn er reinsteigt. Da steigt er einmal und ist wieder draußen - worst case

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: Sa 29. Jun 2013, 18:13
von Rennfisch
Ach du Schreck, Favory... :shock: :ohhh: Fühl dich gedrückt :hug:

Das mit dem Scharren auf dem Netz werd ich im Auge behalten müssen, ich hab Funky auch schon dabei erwischt. Wenns nicht anders geht, wird seins höher gehängt. Oder vielleicht hat er auch was draus gelernt :?

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: So 30. Jun 2013, 07:47
von Candyline
@cardea gibt es auch ein bild von deiner beschriebenen konstruktion? ich kann es mir gerade noch nicht wirklich vorstellen :shy:

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: So 30. Jun 2013, 10:00
von Cardea
ich versuche heute Abend mal Bilder zu machen ;)

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: So 30. Jun 2013, 11:15
von Ayira
@Rennfisch: Regelmäßig Netz kontrollieren - ist der einzig wirklich sinnvolle Vorschlag von mir :-S Höher hängen ist natürlich auch eine Option, aber dann hast halt einen anderen Zahnabrieb - das ist bei mir der Grund, warum ich jetzt ganz auf das Netz verzichte. Ich tus nicht gern, weil wie gesagt, die 24h Fütterung hat mir schon gefallen ...
Keine wirkliche Ahnung, wie ich das jetzt mache. Ein paar Selbstbauerideen hätt ich schon, aber die kann ich halt im Stall nicht einfach so umsetzen. Und ganz ehrlich, mit der Aktion da im Stall, fühl ich mich dort jetzt noch wohler als vorhin. Sie waren da, als er sie am meisten gebraucht hat - das ist mir das wichtigste.
Selber hab ich leider keinen Platz, mir meinen eigenen Offenstall zu bauen :( Und da ich sowieso der Typ von Freigeist bin, der auch gern mal auf Urlaub irgendwie hin düst, wäre die Option auch eher unpraktisch für mich. Bin leider der geborene Einsteller ^^

@cardea: Stellst du das Foto hier rein? Für Anregungen bin ich immer dankbar - ob sie auch in meinem Fall machbar sind, sei mal dahingetellt, aber interessieren tuts mich schon =)

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: So 30. Jun 2013, 22:00
von Rennfisch
Ich hab ihn heut ein bisschen trostgekrault- hat er gerne angenommen. Wie gehts dir, hast du den Schock schon überstanden? :hug:

Ein Aug drauf haben werd ich sicher! Vielleicht solltest du auch dem Hersteller schreiben, könnte eine wertvolle Info sein, und sei es nur, dass man beim Kauf drauf hingewiesen wird, dass sowas sein kann.

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: Mo 1. Jul 2013, 07:13
von Ayira
Ja, es wird schon wieder besser =) Mein Schock hat sich auch wieder halbwegs gelegt; Favy trabt und galoppiert schon wieder, auch wenn er links halt noch etwas hatscht. Im Schritt zumindest nicht mehr - ist ja ein Anfang.

Den Herstellern werde ich schreiben - so bald ich Gelegenheit dazu habe =)

Trostkraulen ist immer fein ^^ Danke!

Re: Von der Gefahr eines Heunetzes ...

Verfasst: Mo 1. Jul 2013, 07:40
von Biggi01
Bei uns im Stall gibt es auch ein Pferd, das immer mit dem Fuß ans Heunetz geschlagen hat. Ich denke mal, da war ein wenig Frust dabei, weil es ein sehr engmaschiges Netz war. Sie ist dann einmal hängen geblieben, da ist das Netz gerissen. Und dann ein paar Tage später richtig übel. Sie hing morgens mit dem Fuß relativ weit oben im Netz fest :-o .., hat aber gewartet, bis man sie befreit hat . Allerdings hatte das Pferd Hufeisen, da verhängt man sich ja nochmal leichter.