Tina die Famose ist genau wie ihr Name sagt einfach famos. Was mir beim Lipi gegenüber dem PRE und auch Lusi besser gefallen hat war die Rückentätigkeit, die fehlt mir bei den anderen Rassen so ein bischen. Außerdem sind die Lipis, die ich kennengelernt hab nicht ganz solche energiegeladenen "Blender" (durchaus im positiven Sinne gemeint) wie die Iberer. Die sind eher in sich ruhend relaxed, man kann sie aber auch durchaus anknipsen, also Temprament haben sie schon, aber eben sanfter.
Tja was schreib ich denn jetzt wie Famosa so ist

, ich denk es bringt am Meisten wenn ich aufschreib was wir so machen, wo wir ein bischen " Probleme" haben, was am meisten Spaß macht usw..
Also als Famosa zu mir kam war sie fett, kein Sattel war zu finden aber sie mußte dringend abspecken. Deshalb fing ich schon am dritten Tag nach der Ankunft an mit ihr spazieren zu gehen. Das gehen war schon beim ersten Mal gestrichen, denn ich hab mich einfach auf sie drauf gesetzt und ließ mich in allen drei Gangarten spazieren tragen.
Man bedenke, ich habe das Pferd als gerade angeritten gekauft, sie wurde vor dem aufsitzen sogar noch ablongiert. Ich habe dieses Pferd 10 Minuten im Verkaufsstall probergeritten und sie war gerade mal 3 Tage bei mir. Ich hatte zu ihr einfach ein ganz tiefes Vertrauen, sie strahlte in allem so eine Ruhe aus und ging mit mir spazieren als ob wir das seit Monaten machen.
Ok also der erste Ausritt war klasse und seitdem sind wir sehr viel Unterwegs, Famosa hat mir das Ausreiten wieder nähergebracht, weil es einfach nur toll ist. Einfach die Natur durchstreifen vor sich hin Träumen, auch mal die Augen schließen und sich einfach tragen lassen.
Oder lange Strecken traben, da sieht man dann, daß diese Rasse ansich "Zweinutzungsrasse" ist, denn da ist ein Tritt wie der andere, mit viel Bodengewinn aber bequem, man kann sich den Trab eben auch sehr gut vor der Kutsche vorstellen.
Im Galopp kann man mit Famosa dann richtig Spaß haben, aber das haben wir erst festgestellt als sie deutlich schlanker wurde. Denn Galopp war mit der fetten Wampe sehr schwierig. Inzwischen ist es ihre Lieblingsgangart und sie spielt damit auch auf der Koppel unterm Sattel machen wir ja noch nicht sooo viel (weil erst seit 3/4 Jahr unter dem Sattel).
Was ich sagen kann der erste Galoppsprung ist sehr erhaben und auch wenn man mal ansatzweise verkürzt fühlt sich das sehr g*** an. Man kann aber auch sehr schnell haben und das Pferd einfach mal flitzen lassen ohne Regulierungsprobleme, denn ein gut gerittener Lipi ist jederzeit ganz sanft zu bremsen.
Was außerdem wirklich toll ist, ist die Trittsicherheit und diese riesen und harten Hufe und was noch toller ist sie geht überall mit hin, sie hat vor nichts Angst. Wir reiten inzwischen auch zu Stoßzeiten im Landwirtschaftlichen Verkehr aus, es gibt keine Maschinen die dieses Pferd aus der Ruhe bringen, egal wo sie auftauchen, oder ob wir anhalten, ausweichen oder mal kurz etwas flotter werden müssen um in einem Feldweg auszuweichen. Sie geht so wie man möchte und läßt sich da nicht aus der Ruhe bringen.
Also das tollste Ausreitpferd was man sich vorstellen kann

.
So nun sind wir seit März auch immer öfter auf dem Reitplatz anzutreffen, die erste Zeit haben wir das aufgrund der Fettberge und der Kurven vermieden (Fliehkräfte). Sie fand das anfangs nicht so spannend wie Ausreiten und ich mußte sie motivieren, daß es dort auch spaßig sein kann. Problem war aber vor allem, daß sie auf engerem Raum noch Gleichgewichtsprobleme hatte und dann leicht ins hibbeln kam und im Trab dann eben nicht mehr so schön vorwärts zog. Da liegt auch einer der Schwachpunkte wo man etwas aufpassen muß, daß man das vorwärts erhält und nicht zu früh mit den gern angebotenen versammelnden Lektionen anfängt. Im Gelände reite ich zB mit Famosa schon SH und Travers, ich verkürze auch den Trab oder Galopp mal für ein paar Tritte/ Sprünge, frage das aber auf dem Platz noch nicht ab weil uns auf den 18x36m einfach noch etwas Balance fehlt für ein frisches Vorwärts, was wir anschließend so dringend brauchen.
Was bei Famosa toll ist trotz diesem "Speckhals" , der übrigens zum Teil erhalten blieb und der barocken Halsform geht sie ein vorbildliches VA, kann dieses auch über lange Strecken halten (zB auf den langen Trabstrecken die ich oben ansprach). Ein Manko liegt im Schritt ´der ist durch gerne anhibbeln etwas taktgefährdet, aber als Grundgangart gut, man muß halt aufpassen.
Die Lipis die ich kennenlernte sind absolut leichtrittig, da reicht oft schon denken weil eine bewußt gegebene Hilfe schon zu viel ist. Was man bei anderen Rassen oftmals erst erarbeiten muß hab ich bei Famosa schon von Natur aus. Veranlagung liegt auch auf Versammlung und auch wenns komisch klingt zum jetzigen Zeitpunkt, sie wird sicherlich mal keine Probleme haben mit Pi und Pa. Man merkt einfach jetzt schon, wenn man allein über den Sitz etwas verkürzt, wie das ganze Pferd sich hinten setzt und die Bewegungen einfach erhabener werden.
Vom Pferd mein absoluter Traum, nicht auf den ersten Blick, denn dazu war ich zu Pferdeherzkrank und sie ist auch zu vornehm um sich einem Menschen an den Hals zu werfen, aber auf den zweiten Blick und es wird täglich mehr. Ein absolutes Schmusepferd ohne aufdringlich zu sein, ein Verlaßpferd und ein Spaßdressurpferd.
Dazu deckt sie mich (184cm) mit ihren Stm 154cm gut ab.
Was sie nicht mag ist grob angefaßt werden, selbst ein lautes Worte kann schon zu viel sein.
Kathi WBs und Hafis kann man dazu bringen fein zu sein, ein Lipi ist von Natur aus so fein. Ich hatte ja jetzt alles (Hafi; WB; TRaki, Arab, Lipi) unterm Hintern als Jungpferd, Arabs und Lipis sind wirklich anders.
Wie sagte eine Freundin von mir bei einem WB mußt du reiten Können um ihn fein zu bekommen und die Bewegungen sitzen zu können. Bei einem Lipi/ PRE/ Lusi mußt du reiten können, damit er fein bleibt und du ihn nicht verdirbst.