Horror beim Putzen

Moderator: Keshia

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elcaracol
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von elcaracol »

Hmmm.. leider weiß ich gerade nicht, ob Reis gerade gut ist. Da meine Stute vermutlich EMS hat oder anfällig ist, zwar momentan unauffällig (viel abgenommen), habe ich bedenken Reis zu füttern, wegen den ganzen Kohlenhydraten...
Ramona
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von Ramona »

Ich würde dir empfehlen, dann zunächst mal ein großes Blutbild erstellen zu lassen und zu schauen, ob/welche Werte aus der Reihe tanzen, damit du die Fütterung entsprechend anpassen kannst.

Statt Reisschleim müssten eigentlich auch aufgekochte Leinsamen gehen. Die enthalten relativ wenig Kohlenhydrate. Wäre sicher einen Versuch wert.
calista
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von calista »

Cate schreibt ja, dass man den Reisschleim ggf. auch durch Leinsamen ersetzen kann. Das wäre dann mein Mittel der Wahl, Leinsamenbrei über einige Zeit und dann schauen, ob sich eine Veränderung einstellt.
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elcaracol
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von elcaracol »

Wie viel würdet ihr den empfehlen bei 400-450 kg schweren Pony?
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Heidemi
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von Heidemi »

huhu, ich kenne denke ich, deine Situation ganz gut.
Ich habe ein Engl. Vb von der Rennbahn, 4 jahre Rennengelaufen, dann im Stall "vergessen" dann privat direkt rollgekurt...
Er ist psychisch wie körperlich eine Großbaustelle, aber nach 4 oder 5 Jahren inwzschen kenn wir uns ganz gut.
Putzen können ihn fremde Menschen kaum. An guten tagen nach Sympathie aber eher nicht. Es kommen dann direkt bei Berührung 2 Reihen Zähne angeflogen oder wenn man nicht ablässt auch mal ein Huf.
Das hat definitiv NICHTS mit Rang oder so zu tun.
Das ist Unwohlsein.
Zum Teil in meinem Fall auch einfach die Erwartung, dass etwas passieren wird, was nicht schön ist.
Mein Wallach hat auch darafu mit Kopfhochreißen reagiert.
Ich habe ihn niemals dafür gemaßregelt und er vertraut mir nun, dass ich ihn für dieses Verhalten nciht strafen werde.
Das war wichtig für ihn.
Das zu mir drehen interpretiere ich als Hinsehen, was passiert.
Mein Wallach hatte ein sehr schlechtes Körpergefühl und daher habe ich immer bestärkt, wenn er geschaut hat, was ich da mache. Ich habe es ihm sogar noch gezeigt. Schau, ich möchte nun deine Gurtlage bürsten, die ist dreckig.
Wenn er lieb schaut, bekommt er ein Lecker, WÄHREND ich ihn bürste. GANZ WICHTIG! Das ist keine Bestechung, sondern eine Verknüpfung: Lieb schauen und gebürstet werden ist gut.
Natürlich bemühe ich mich auhc intensiv darum, die Ursachehn abzustellen. Aber zum einen geht das nciht so leicht und zum anderen haben wir auch eine gelernte Erwartung. Dass putzen unangenehm ist, sitzt so tief in ihm drin, dass ich das immer wieder neu belegen muss.
Daher die Verknüpfung: Lieb schauen BEIM Putzen (unbedingt bei Leckergabe weiter bürsten)= Lecker und Lob.
Das könnte man auch klickern. Ich bin Semi Klickerer, also oft verwende ich nur eine Zungenklick oder nur Lecker und Lob. Beim Putzen, wei llich da schon genug Dinge gleichzeitig mache, meist letzteres.
Aber es funktioniert sehr gut!
Dennoch muss ich die ganze Zeit meinen Wallach im Auge behalten, da, wenn es ihm doch zu unangenehm wird, ich ihn auch an der Stelle lasse oder Pause mache und an unkritischen Stellen weiter mache.
Sein Signal dafür ist, dass er mir mit der Nase sanft und mit nettem blick, die Hand weg schiebt.
Das ist ok. Er geht den Deal ein, sich putzen zu lassen und auszuprobieren das gut zu finden. Dafür akzeptiere ich, wenn er sagt, es reicht.
Daher ist es notwendig, ihn dabei wirklich zu beobachten, um kleine Signale richtig zu deuten.
So kommt die Schnapperei bei mir fast nie mehr vor und ich behaupte, er hat im rahmen auch gelernt, das gut zu finden.

Den Sattel mag er auch nciht, bzw eigentlich das Gurten. Sattel passt, ist alles auch noch ein Andenken an seine Vergangenheit.
Ich habe beim Klickern eine Übung "Höflichkeit". Er senkt den Kopf leicht und dreht ihn von mir weg.
Diese Übung liebt er total.
Das Signal dafür ist, ihm die Hand auf die Brust zu legen. Wenn ich nun den Sattelgurt schließen will, lege ich ihm die Hand auf die Brust, er wendet sich ab und ich nehme dabei den Gurt an den Bauch. Klick udn Lecker.
Bei jeder Gurtstupfe, also beim Schließen frage ich diese Übung jedes Mal wieder nach.
DAS genießt er nicht, aber immerhin haben wir einen Weg geschafft, das so weit für ihn zu netschärfen, dass es nciht merh unangenehm ist und mit etwas tollem verknüpft ist.
Häufig bietet er diese Übung nun schon beim Gurten ungefragt an udn genau das lobe und verstärke ich, da er nun das aversive Ereignis als Signal zum Wohlfühlen uminterpretiert.
Natürlich wird er es nie lieben, gegurtet zu werden, aber er hat Lösungswege, die für uns beide hilfreich sind und ohne Agressionen ablaufen.
Das ist ein langer Weg, aber das kann ich dir nur sehr empfehlen, uns hat es sehr weiter gebracht und auch zusammen gebracht, weil wir gelernt haben, einander zuzuhören udn positiv zu begegnen.
Ramona
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von Ramona »

elcaracol hat geschrieben:Wie viel würdet ihr den empfehlen bei 400-450 kg schweren Pony?
Mein Kräuterbuch empfiehlt als tägliche Dosis 50-100 g (bei einem Pony würde ich mich eher am unteren Wert orientieren) auf 2 Liter Wasser, 1 Stunde kochen.

Ich selbst hab das so noch nie gefüttert. Und es soll wohl auch Samen geben, die man nicht ganz so lange kochen muss. Vielleicht schreibt ja noch jemand, der sich damit auskennt.
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elcaracol
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von elcaracol »

Hallo,
heute war zufällig eine Tierarztin mit Akupunkturausbilung im Stall.
Sie meinte nun, sie würde nicht auf ein Magengeschwür tippen... Auch therapieren mit Medis würde sie nur dagegen, wenn es bei einer Magenspiegelung diagnostiziert wurde.
Genaues wollte sie nicht sagen, außer, dass mein Pony gestresst sei. Habe ich immer insgeheim vermutet.
Dann hat sie mir Vorgeschlagen gleich ein paar Nadeln zu setzten. Nun habe ich aber das Gefühl, dass doch Akupunktur usw. doch nur bei der Heilung helfen könnte, doch was ist wenn die Umstände nicht stimmen davon hat sie gar nichts gesagt...
Eigentlich bin ich nicht viel schlauer als vorher...
Übrigens mochte Pony sich gar nicht von der Tierärztin anfassen lassen, zu letzt wurde wütend mit den Hufen gestampft und sehr deutliche Beißdrohungen, wenn ich sie nicht gehalten hätte, hätte sie die Ärztin sicher erwischt.

Mit dem putzen, mache ich nun erstmal 3 Schritte zurück. Das schlechte Gefühl bei Pony fängt ja schon an beim Putzplatz. Ich mache am Putzplatz nun erstmal nur Dinge die sie mag. Also schweif verlesen. Sie hatte dabei auch gleich die Unterlippe hängen lassen ;) Und dann fange ich irgendwann mit vorsichtigen Putzen an OK-Stellen an.
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Heidemi
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von Heidemi »

hm, hast du mir dir meinen Beitrag mal durchgelesen?
(habe mir doch so viel Mühe gegeben) ;)
Nein, aber im Ernst, bei uns klingt das wirklich ganz, ganz ähnlich.
Und in dem Fall würde ich dir raten, dass du schon damit anfängst udn versuchst, das Putzen umzubelegen.
Denn ich vermute ganz stark, dass Angefasst werden schon negativ belegt ist. Klar wird dann erst mal wenn du nur den Schweif machst keien Gegenwehr eintreten, aber es wird sich sicher ncihts ändern am Putzen, weil einfach im Pony schon einprogrammiert ist: Putzen= ganz schlimm.
Diese Programmierung wirst du nicht merh löschen könnne, aber überschreiben.
Wie gesagt, wenn man mich sieht mit meinem Großen, würde man nciht denken, dass es da ein Problem gibt (meistens). ICh darf sogar an ihm richtig rumschribben. Aber wehe, es geht wer anders an ihn dran.
Sogar mein Reitmädel, dsa er sehr liebt ist noch nciht gnaz so weit. Das ist eine langwierige Vertrauenssache. Aber es lohnt sich!
Udn damit kannst du auch den Stress reduzieren.
Stress entsteht schon dadurch,d ass dein Pony erwartet, dass du es putzt und das Putzen ist aber schlimm. ALso wartet es, bis das schreckliche beginnt, bzw ist schon in Lauerstellung, um sich zu wehren (oder das Putzen abzuwenden).
Wenn du nun überhaupt nciht merh putzt, ist das Problem irgendwann auch weg, weil einfach das aversive Moment vermieden wird. Damit wirst du nicht gut fahren, weil irgendwann musst du Pony mal anfassen oder bürsten.
Wenn du Abwartest, kann es sein, dass sich die Aversion sogar noch generalisiert.
Mein Idee ist daher, die Aversion zu überschreiben. Das geht nur allmählich, aber es funktioniert ganz gut. Dazu muss eben das aversive Ereignis mit einem positiven gekopelt sein.
Dabei bevorzuge ich das so zu gestalten, dass das Angenehme von mir ausgeht oder initiiert wird.
Also nicht zB Futter hinstellen und hoffen, dass das Pferd genug abgelenkt ist, sondern wie oben beschrieben wirklich eine Verknüpfung schaffen...
Bei INteresse kann ich gern noch was dazu erzählen... ;)
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Lady Ooteenee
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von Lady Ooteenee »

:ichichich: habe deinen Beitrag gelesen, Heidemi :mrgreen: Und finde deine Idee auch sehr gut. Aber ich denke, es kann dennoch nicht schaden, dass elcaracol dass Ambiente für das Pony angenehmer gestaltet.

Von daher finde ich die Idee, am Putzplatz erstmal (sie will es ja auch nicht für immer machen, soweit ich es verstanden habe :mrgreen: ) nur angenehme Dinge zu tun, sehr gut. Da schafft auch eine bessere Lernsitutation, als wenn alleine schon der Ort das Pony in Stress bringt, dann ist ja auch gar nicht gesagt, dass es die Neu-Verknüpfung so gut machen kann, wenn da schon Grundstress da ist - weißt du, was ich meine?
Liebe Grüße,
Lady Ooteenee :cantina:

Sprich, Freund, und tritt ein.

"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?" Gandalf in Die Gefährten, J.R.R. Tolkien
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elcaracol
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Re: Horror beim Putzen

Beitrag von elcaracol »

@Heidemi: Natürlich habe ich mir deinen Beitrag durchgelesen ;)
Ich finde deinen Weg super schließlich hat es ja funktioniert.
Aber ich habe das Gefühl, dass meine Stute nicht schaut was ich mache. Warum zwickt sie dann beim nach mir schauen ? :nix:

Mein Plan ist halt, erstmal ein paar Tage Ruhe einkehren lassen und dann wollte ich ähnlich wie du mit den Putzen anfangen. Erst die OK-Stellen und dann schritt für schritt weiter vortasten und jede positive Mimik belohnen und bei ubehagen zu anderen Stelle gehen.
Das Höflichkeitssignal finde ich toll, werde ich ausprobieren.

Ich glaube Pony und ich verknüpfen Putzen nichts gutem und ich glaube es tut uns erstmal gut nicht gleich ans eingemachte zu gehen.
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