Das Reitwaisen Forum

Hm. das ist ja das Hauptproblem warum ich auch so lange rumhadere.
Ständig sagen mir Leute dass der Kleine es ja eh so gut hat bei mir, dass er glücklich wirkt und dass der halt einfach zu mir gehört.

Unglücklich ist er eh bestimmt nicht - tolle Herde, tolle Haltung....




Der Kerl hat übrigens eine Sehnenscheidenentzündung.
Somit wieder: Salben, keine Koppel, Spaziergänge im Schritt auf hartem Boden.

Tja.. heute morgen gleich beim Verpflegen steht dann der Kerl brummelnd am Tor, wartet bis ich ihn hole, die Salben einmassiert habe, ihm gut zugeredet habe... *argh*.. der genießt Sonderbehandlungen so offensichtlich

und was sagt dein Bauch? Nicht deine Vernunft, sondern rein dein Bauchgefühl?

Bauchgefühl sagt auch: Besser aufgehoben ist er an einem Platz wo es ihm besser geht als bei mir.
D.h. es muss nicht nur der Platz optimal passen, sondern auch die Person, und die sollte doch öfter Zeit haben als ich.
(also keine Unrealistischen Anforderungen.. bei mir steht er ja echt nur blöd rum, und wenns hochkommt wird einmal die woche im Durchschnitt was gemacht).

Und klar - finanziell wärs mit nur einem Pferd auch viel einfacher.

Vielleicht solst du was ganz anderes draus lernen....

..dich nicht mit Dingen zuschaufeln
...erst planen, dann handeln
....dich besser koordinieren
....loslassen
...dich selber finden
....das Leben ist nicht vorhersehbar
....der Mensch denkt, das Universum lenkt
...dich mehr einlassen aufs Leben
...ich kann nicht alles und jedes im Leben bestimmen/beeinflussen
...oder was ganz anderes, was ich nicht erahnen kann, sondern nur du...

Ja Biggi.. auch diese Gedanken spielen mit meiner Haderei auf jeden Fall mit.

(Was ist wenn er nun wirklich zu mir gehört?, Weils so sein soll, weil er mir was bestimmtes lernen soll/wird fürs Leben?).
Und davon bin ich überzeugt. Lernen kann ich von und mit ihm EINE MENGE

ha, und siehste da haben wir es wieder

bauchgefühl sagt, woanders hätte er´s besser.
finanziell wär´s ohne auch leichter.
AAAABER vielleicht kann ich ja noch sooo viel von ihm lernen....

also: unentschieden!


arme christine . das ist wirklich schwierig!

Hach.... danke Laura =).

Ja.. das stimmt schon alles so.
Und keine Frage -ich mag den Kerl total gerne, er ist intelligent und hübsch und hätte ich mehr Zeit ODER mehr Geld würde sich die Frage nicht stellen.

Aber es ist nun mal vernünftiger. Und damit habe ich mich selber auch abgefunden - oder zumindest so weit abgefunden dass ich nicht mehr hin- und herüberlege.

Im Endeffekt ists für mein Sensibelchen sicher auch Stress pur wenn ich nun schon seit echt längerer Zeit immer wieder überlege.. er bleibt.. nein.. er soll nen neuen Platz finden. Da tut er mir ja auch schrecklich Leid. Und wenn ich da so zurück denke spricht echt sehr sehr vieles für den neuen Platz - wo er dann endlich mal "daheim" ist, und Pferd-Nummer-Eins sein kann und die nötige Aufmerksamkeit bekommt.

Ach du Hab den Thread gerade erst entdeckt.

Nur mal so, ganz blöd in den Raum geschmissen: Wenn du dir tief drinnen nicht wünschen würdest, dass Jamal mit seiner Lahmheit genau das ausdrückt, was du fühlst, würdest du es nicht sehen, bzw würdest du es nicht so deuten (klar siehst du dass dein Pferd lahmt )

äh... Verständlich?

Und alles andere... Ich fand Biggi's Post so schön. Vielleicht ist Jamaal da, um dir vollkommen "unpferdische" Dinge näher zu legen. Vielleicht auch nicht. Das kannst nur du wissen.

Hallo,

ich kann nur sagen: Ich weiß haargenau, wie du dich fühlst.
Stand letztes Jahr selbst vor der Entscheidung und habe sie mit Hilfe eine sehr guten TK getroffen.

Ich hatte dieselben Bedenken und Ansprüche, habe mir immer das Hirn zermartert und gehadert, mein Pferd war in der Zeit als es verkauft werden sollte auch so liebesbedürftig und schmusig...

Aber ich bin wirklich froh, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und mit Hilfe der TK hat mein Pferd selbst entscheiden, wo es hinsollte. (Kannst du übrigens in meinem Tagebuch nachlesen)

Es ist eine Riesenlast von meinen Schultern gefallen, nun kann ich mich endlich voll und ganz meinem Herzenspferd widmen.
Und es ist nicht ständig dieser Druck im Hinterkopf, das andere Pferd zu versorgen.

Es war einfach genau richtig. Die TK hat mich auch sehr gut analysiert und ich bekam Bachblüten gegen meine Ängste.
Kann ich nur empfehlen.

Auch wenn ich früher nicht an TK geglaubt habe, die Frau ist sehr erfahren und einfühlsam - mich hat sie wunderbar auf diesem Weg begleitet und war immer ansprechbar bei Sorgen oder Problemen.

PS: Was mich immer so gestört hat, waren vor allem solche Aussagen wie "sie hat es so gut bei dir, zeigt dir so viel Vertrauen,..." das ganze Gedöns.

Nach dem Motto: Es ist verpönt, ein Pferd abzugeben!

Aber das muss einfach jeder selbst entscheiden, da gibt es keine Tipps, du musst einfach auf dich hören.

Steckst du ständig zurück?
Fühlst dich ausgelaugt, überfordert?

Ich finde, man sollte bei dem ganzen auch mal ganz viel an sich denken.
Was tut mir gut, was habe ich noch vor im Leben?
Oder will ich meine Zeit voll und ganz zwei Pferden widmen?

Ich weiß wie das ist, habe mich für die beiden Pferde total verausgabt.
Meine Stute war nämlich auch so anspruchsvoll - wurde nicht geritten, dafür aber nach allen Regeln der Kunst beschäftigt.
Und das war anstrengend, sag ich dir. Ist ja auch viel anstrengender als Reiten

Da kam ich oft nach Hause, völlig kaputt und dachte mir: So, jetzt sind beide Pferde top versorgt und was ist mit mir...?

Man darf nicht selbst auf der Strecke bleiben. Und was ich gelernt habe: Es ist dem anspruchsvollen Pferd gegenüber nicht fair, wenn es nur zweite Geige spielen darf.
Es hat genauso das Recht, einen Menschenfreund zu haben, der ihm die Zeit gibt, die es verdient hat.

Diese neue Sichtweise hat mir sehr beim Loslassen geholfen.