Ein interessantes Thema

!
Für mich wäre Ignorieren des Pferdes die letzte Maßnahme, wenn nichts anderes mehr hilft (was ja so gut wie nie vorkommt

).
Ansonsten halte ich es schon so, dass ich unerwünschtes Verhalten gezielt ignoriere. Allerdings finde ich, dass das nie die einzige Lösung ein sollte, da es dem Pferd keine Auskunft darüber gibt, was ich von ihm möchte und das finde ich schon ungerecht. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass das negative Auswirkungen hat, weil das Pferd sein Verhalten vielleicht noch verstärkt um uns zu einer Antwort zu bringen. Wir hören ja augenscheinlich nicht zu.
Daher ist das Ignorieren des unerwünschten Verhaltens nur ein ganz kleiner Teil der Lösung. Gleichzeitig versuche ich auch immer die Ursachen zu finden und zu beheben und dem Pferd ein erwünschtes Verhalten schmackhaft zu machen. Das lernt das Pferd meistens so schnell, dass ich das Ignorieren meist nur für eine sehr kurze Zeit einsetzen muss.
Ich habe persönlich außerdem das Problem, dass ich sehr schnell in einen Teufelskreis hineingerate, wenn ich dem Pferd negative Rückmeldung gebe. Mir fällt es schwer mich nicht zu sehr darüber zu ärgern und hineinzusteigern und auch danach wieder freundlich und ehrlich ein erwünschtes Verhalten zu belohnen.
Da ist es für mich leichter meine eigenen negativen Emotionen, sei es nur Traurigkeit oder Ärger usw., weitestgehend aus dem Training rauszuhalten.
Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Methoden... zum Beispiel fing eine Freundin von mir aus Südafrika absichtlich an zu weinen und sich so zu benehmen als ob sie völlig fertig sei, wenn ihr Pferd nach ihr schnappte. Das hat das Problem in ihrem Fall innerhalb kürzester Zeit gelöst. Wäre für mich aber nix, weil mir mein Pferd leid tun würde - so wie sie es beschrieb war seine Reaktion wohl ziemlich extrem. Eine abgeschwächte Variante kenne ich von einigen anderen Personen, die eine Schmerzäußerung (z.B. quietschen) machen, wenn ihr Pferd schnappt. Das funktioniert für einige gut, bringt andere Pferde aber wohl erst recht zum Schnappen.
Das so etwas funktioniert ist mir noch nicht aufgefallen und erscheint mir etwas vermenschlicht. Ich wüsste keinen Grund, weshalb das Pferd mit dem Schnappen aufhören sollte, wenn es weiß, dass es dem Menschen Schmerzen bereitet

. So eine Reaktion behebt ja auch nicht die Ursache, die es für das Schnappen meistens gibt und finde sie daher dem Pferd gegenüber nicht gerecht.
Da gefallen mir deine Methoden Romy besser, weil sie für das Pferd verständlicher erscheinen und auch auf die Ursachen eingehen.