Erstmal wow und 

 an alle, die ihre Gedanken hier mitteilen. Das hat mir heute einige neue Erkenntnisse beschert 

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@Piebald
Die nicht lineare Rangfolge habe ich an der Spitze der Herde so noch nie beobachtet. Mmn gibt es immer ein Pferd, welches für alle das Sagen hat. Weiter unten gibt es das dann, ja. Aber ist das nicht einfach normal? In einer großen Gruppe haben ja garnicht alle Individuen einen sozialen Bezug zueinander, allein das erklärt doch schon eine Nichtlinearität.
Ich beobachte das momentan bei unserer Ponyherde. Allerdings ist da eben grade ein neues Pferd hinzugekommen. Dieses schickt nun die bisherige "Leitstute", kommt aber nicht an dem anderen Wallach vorbei, der eben diese Stute für sich beansprucht. Die Stute wiederum kann aber den Wallach schicken.
Wer sagt denn, daß es zwischen Pferden und Menschen keine Rangordnung geben kann und wie wird diese Aussage begründet? 
Eine Rangordnung entsteht, wenn zwei Lebewesen derselben Art um Ressourcen konkurrieren, was zwischen Mensch und Pferd nicht der Fall ist. Daher sagen Verhaltensbiologen, dass zwischen zwei Lebewesen verschiedener Arten keine Rangordnung entstehen kann (siehe z.B. 
http://www.pferdsein.de/?p=2398 , 
http://spassmitpferd.bplaced.net/dominanz.html ).
Probleme enstehen also auch nicht aus der Rangfrage heraus, sondern sind fast immer Fehler in der Erziehung. Daher helfen auch keine Übungen, die die Rangordnung klarstellen sollen. Es seie denn, diese Übungen behandeln speziell das Problem (bspl.: das Pferd überholt mich > ich schicke es rückwärts. Da wurde mir früher gelehrt, ich erreiche durch das Zurückschicken die ranghöhere Position. Inzwischen sehe ich es so, dass das Pferd einfach lernt nicht mehr zu überholen, weil darauf das unangenehme Zurückgeschickt werden folgt. Andere "Rangordnungsprobleme" werden sich dadurch nicht in Luft auflösen, wie oft angenommen wird.).
Ich bin in das Thema allerdings noch nicht gut genug eingearbeitet, um da eine feste Meinung zu haben zu können. Ich denke aber nicht, dass es eine Art der Rangordnung wie unter Pferden zwischen Mensch und Pferd gibt. Möglciherweise jedoch auf eine andere Art.
MMn hat sowohl Rangordnung, als auch Hierarchie was mit Macht zu tun und damit seinen Willen durchzusetzen. Ein Individuum steht über dem anderen. Ich habe die Wörter bis jetzt synonym gebraucht.
@Wallinka
Dieser Gedanke kam mir auch schon und erscheint mir sehr logisch 

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@Equester
 
 
Grade der Teil zur Rangordnung zwischen Mensch-Pferd hat bei mir grad etwas Licht ins dunkel gebracht 

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Also, wenn ich jetzt die Rangordnung mit Pflichterfüllung gleichsetze, dann behaupte ich, ja, es gibt eine Rangordnung zwischen Mensch und Pferd, ich muss ganz einfach nur unglaublich gut sein. Wenn ich Rangordnung im Sinne von Dominanz sehe, dann sage ich, das gibt es zwischen Mensch und Pferd nicht. Nur hat der Mensch viel mehr Möglichkeiten, das Pferd in die Knie zu zwingen und so einen scheinbaren Sieg davon zu tragen...... (Futterentzug, Schläge........)

 Das finde ich gut ausgedrückt und geschlussfolgert.
Ich muss dem Pferd also schon eine gewisse Sicherheit und Kompetenz vermitteln, damit es sich mir anschließt. Das beruht aber nicht darauf, dass das Pferd irgendwie "kleingemacht" wird, sondern darauf, dass ich als Mensch besondere Fähigkeiten entwickle. 
Wie du aber schreibst, Leittiere sind meist nicht die, die dies aggressiv zur Schau stellen wollen. Oft sieht es so aus und sie wären es sicherlich auch gerne, die anderen Herdenmitglieder lassen diese Tiere auch oft in dem Glauben, aber im Grunde sind meist die wirklich Chef, die ruhig, besonnen und souverän sind - und nach außen hin gar nicht auffallen.
Deswegen ist dieses "man muss der Chef über das Pferd sein" in meinen Augen auch völliger Irrsinn. Natürlich wird das Pferd einem - zwangsweise - folgen, wenn man es mit Halfter und Peitsche dazu zwingt, aber ein wirkliches Team wird man erst, wenn man souverän genug ist, das Team auch zu führen. Und dies erreicht man nicht durch Unterwerfung.
 
 
Das beschreibt sehr schön, was mich an dieser Rangordnungs-, Durchsetzungsgeschichte immer gestört hat und ich letztendlich die Vorstellung einer Rangordnung zwischen Pferd und Mensch ganz aufgegeben habe, anstatt weiterhin überall "Dominanzprobleme" zu sehen 

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Was die Frage angeht, ob die Pferde uns als Herdenmitglieder sehen können, sehe ich das eher wie Hina. Die Pferde kennen uns zwar und wir haben in gewisser Weise auch unseren Platz, jedoch eher am Rande als Gast als als wirkliches Herdenmitglied. Ich denke, dass die meisten von uns dafür auch einfach zu wenig Zeit in der Herde verbringen. Außerdem müssen wir da auch keine natürlichen Aufgaben übernehmen (z.B. aufpassen, wenn die anderen schlafen). Wobei ich nichtmal sagen würde, dass das unmöglich ist 

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 nochmal! Ihr habt mich ein ganzes Stück weitergebracht 

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