Liebe Yshgl,
hier war mir so einfällt. Wenn es nicht zu Dir passt, dann schmeiss meine Antworten einfach in die geistige Mülltonne.
Yshgl hat geschrieben:Nein, ich bereue die Ausgaben nicht. Im Endeffekt habe ich mir ja dieses Baustellenpferd aus welchem Grund auch immer als solches gekauft. Vielleicht war das meine Aufgabe: ihn gesund zu pflegen und dann abzugeben an einen wirklich guten Reiter. .
Erstmal halt: So lange hast Du doch Dein Pferdchen noch nicht und in dieser Zeit hast Du schon ganz viele Dinge positiv gelöst bekommen.
Yshgl hat geschrieben: Er ist nämlich ein tolles Reitpferd, jedoch sollte ihn jemand bewegen, der gut und sicher reitet.
Siehst Du. Er IST ein tolles Reitpferd! Also auf alle Fälle hälst Du ihn dafür. Warum solltest Du es einem anderen Reiter hinterherwerfen?
Yshgl hat geschrieben:Bin wohl relativ talentfrei und kann mich ihm nicht gut mitteilen. Er versteht meine Hilfen nicht, weil ich sie wohl zu undeutlich oder im falschen Moment gebe.
Dass Du talentfrei bist mag ich kaum glauben. Denn Du hast beim Schreiben Deines Beitrages bewiesen, dass Du die beste Voraussetzung zu einem guten Reiter hast. Du hast erkannt, dass Dein Pferd Dich NICHT VERSTEHT. Damit bist Du vielen anderen Reitern um Meilen voraus. Du hast also die nötige Sensibilität im Umgang mit Deinem Tier.
Mach Dich davon frei, dass es DIE richtige Hilfe für irgendetwas bei einem PFerd gibt. Das ist (leider) die Methode nach der heutzutage häufig ausgebildet wird. Und man versucht dann auch den Reiter in irgendeine körperliche Haltung zu pressen, die dann eben DIE Richtige sein soll. Aber auch jeder Mensch hat seine körperlichen Schwierigkeiten und kann dann das geforderte gar nicht umsetzen. Im Ergebnis verspannst Du Dich und kommst nicht voran. Dein Reitunterricht muss nun wirklich nicht schlecht sein (ich will nicht Deinen Lehrer, den ich nicht kenne bemängeln). Aber er bringt Dich z.Zt. nicht weiter.
Und zusätzlich ist es noch etwas anderes ein Pferd auszubilden. Es gilt einen Weg zu finden, sich dem Pferd zu erklären. Es verstehen zu lassen. Zuzulassen, dass es misversteht. Geduldig den Lernprozess des Pferdes (und seinen eigenen) zu begleiten. Die Ängste des Pferdes berücksichtigen und tolerieren, ja sogar anzunehmen und sich darauf einzustellen. Die eigenen Ängste ebenfalls anzunehmen und im täglichen Umgang zu berücksichtigen. Rückschläge gelassen hinzunehmen.
Dein Pferd hat doch gerade erst wieder angefangen seinen Körper gebrauchen zu können. Er muss sich neu finden und balancieren. Und so hört es sich an: Es muss neu und passend zu Dir ausgebildet werden.
[quote="Yshgl"Da ist ein persönlicher Punkt erreicht bei mir den ich wohl nicht knacken werde und den Reitsport höchstwahrscheinlich am besten komplett an den Nagel hänge.[/quote]
Wie schon oben geschrieben. Manchmal braucht man einen Umweg oder andere Lernanstösse, die einen über den Knackpunkt schubsen.
Du kannst auch den REITSPORT an den Nagel hängen. Wäre vielleicht erstmal gar nicht so schlecht, denn dann ist der Druck für Dich und das Pferd raus. Aber hänge nicht das Pferd an den Nagel. Es gibt soooo viel mehr mit Pferden. Bodenarbeit, Handarbeit, Longenarbeit, mein Steckenpferd

Freiheitsdressur, Clickertraining, Spazieren gehen, sich zum Pferd setzen und (wenn keiner da ist) ihm alle Sorgen erzählen! ...
Und mach Dich auch davon frei, dass es REITSPORT sein muss. Reiten hat viele Fächer. Es gibt die Gebrauchsreitweisen, es gibt die barocken Reitweisen etc.
Was Dir liegt, kann ich nicht wissen. Da wirst Du wohl mal in die Sparten schauen müssen. Hier im Forum gibt es die verschiedensten Reitweisenreiter. Für mich persönlich ist die Akademische Reitkunst passend, denn hier finde ich Anleitungen, wie ich das Pferd und mich dazu gleichzeitig ausbilden kann. Und dies auf individuellem Weg.
Schau doch auch mal hier auf der Homepage
http://www.wege-zum-pferd.de/
Hier findest Du ganz viele Artikel zu ganz vielen Themen. Hier kommt auch der Longekurs her, über den so viele im Forum schreiben.
Hier findest Du Videos, die Dich vielleicht im Moment motivieren können:
http://www.wege-zum-pferd.de/finder.php#videos
Hier ein Interview, indem Herr Pignon ein paar sehr wahre Worte spricht, die auch nachdenklich machen.
http://www.youtube.com/watch?v=anvtwQHDokU
Und weil es so schön ist:
http://www.youtube.com/watch?v=K5ZmDkhqhW8
http://www.youtube.com/watch?v=rGSYVmMw1o0
Das war jetzt viel. Und hoffentlich fühlst Du damit, dass es viele Wege gibt. Etwas schlecht machen oder angreifen wollte ich auf gar keinen Fall. Also hoffe ich, dass nichts so ankommt.
Und ja, an der Haltung würde ich auch ansetzen. Wenn mein Pferd zwischendrin nicht einfach mal so richtig rennen und buckeln darf, dann geht es ihm nicht gut.