Das Reitwaisen Forum

Hei,

im Aufschub der Ausbildung sehe ich kein Problem. Man kann Pferde jederzeit von Grund auf Neu ausbilden. Im Gegenteil, manchmal muss man es sogar und kämpft mit Altlasen. Ein zu spät sehe ich auch nicht. Das ist immer eine Motivationsfrage bei Mensch und Tier und absolut altersunabhängig (bei Mensch und Tier).
Ich habe mal ein ausrangiertes Reitschulpferd zum Schlachtpreis erworben. Das Tier habe ich mehr aus Mitleid genommen als Beistellpferd. Und um es kurz zu machen. Aus dem unbrauchbaren Tier wurde in gar nicht so langer Zeit an wahnsinnig hübsches Reitpferd. Zum Mitmachen hat er sich ganz alleine angestellt. Das ging so weit, dass ich mit meinem Youngster etwas geübt habe. Der "Oldie" hat es nur gesehen und dann nachgemacht und wollte es vorzeigen.

Wichtiger ist, dass Du die Grundbedürfnisse des Tieres in der "Pausenzeit" sicherst und das scheint ja bei Deiner Stallwahl gegeben zu sein.

Zum Hänger: vielleicht hast Du Glück und Dein Pferd geht viel besser auf einen LKW als auf einen Pferdehänger. Das ist oft so.
Ich würde aber an Deiner Stelle dabei sein wollen, damit nicht zu Zwansgmaßnahmen gegriffen wird. Im schlechtesten Fall würde ich immer im Kopf behalten, dass Du entscheidest und auch bestimmen kannst, dass der Transport eben doch nicht an diesem Tag durchgeführt wird. Mit dem Tierarzt würde ich die Option des leichten Sedierens besprechen und nachfragen, ob Du kurfristig anrufen kannst. Aber meine erste Wahl wäre Sedieren nun nicht, aber in schwierigeren Fällen, würde ich es auch nicht verteufeln.
Aber generell gilt: erstmal gar nicht davon ausgehen, dass es nicht klappt sondern die ganze Gedankenwelt darauf richten, dass das Pferd da rein geht.
Und übrigens, oben besagter Oldie war auch nicht verladbar, aber die Male, die wir ihn verladen mussten, hat immer geklappt. Ich habe es ihm aber auch gesagt, und war innerlich auch der Meinung, dass es geht, weil es wirklich notwendig war.
Ein Tipp. Selbst, wenn der Transporteur führt, kann es helfen, wenn Du voran in den Hänger latschst (aber nicht selber zögern, dann kannst Du das Gegenteil bewirken). Und eine Überzeugungshilfe von glänzenden Futtereimern kann auch Wunder wirken.

Danke euch allen für die Antworten.

Fühle mich schon viel besser und eure Beiträge machen mir Mut!

Danke!

Hallo zusammen,

ich bin es nochmal.

Nachdem ich hier auf meinen Beitrag so viele nette Antworten bekommen habe, möchte ich doch mal kurz berichten, wie es gelaufen ist.

Gestern war der Umzugstag! Ein bisschen aufgeregt war ich ja schon und als der LKW dann auf den Hof fuhr, wurde es mir doch etwas anders. Dann also los. Pferdchen präpariert und auf gehts.
Mit ner Schüssel Futter und viel gutem Zureden stand Madam nach nicht mal 20 min im LKW. Ihr war es doch etwas unheimlich, das hab ich gemerkt, aber kurze Zeit später kam ihr Kumpel dazu und ich glaube, dann war sie auch schon wieder ruhiger. Die Fahrt verlief dann auch problemlos und auch die Ankunft am neuen Stall war zum Glück recht unspektakulär. Sie war schon ziemlich geschwitzt als wir ankamen und wäre am liebsten aus dem Transporter gerannt, aber sie war dann ganz artig und ist schön bei mir geblieben.

Ich bin sooo stolz auf uns! Hätte nie gedacht, dass es so gut klappt. Am neuen Stall ist viel mehr los. Von ihrer Box schaut sie direkt auf die Esel, die sie zunächst mit großen Augen begutachtet hat als die dann das erste Mal IA machten, hat sie zurück gewiehert. total süß!

Heute MOrgen ging es dann das erste Mal in der neuen Herde auf die wiese. Auch da war sie super. Obwohl alle super aufgeregt waren und sie auch, ist sie bei mir geblieben, bis ich sie losgelassen hab. Ganz feines Pferd!

Klar alles ist neu, es wird viel geglotzt, aber sie ist erstaunlich cool. Ich glaube, das tut ihr jetzt richtig gut. sie schaut immer ganz neugierig raus und beobachtet das emsige Treiben.

Ich bin guten Mutes, dass wir uns im neuen Stall schnell einleben und wir uns dort schnell richtig wohlfühlen.

Die erste Hürde haben wir jedenfalls erst mal geschafft!

Danke nochmal für euren Zuspruch!

magic

Ich weiß,wie du dich fühlst!Sein Pferd umziehen ist auch für uns Menschleins emotional anstrengend. Aber jeden Tag wirds besser und Pferd und Mensch werden ruhiger.
Alles Gute für euch!

Das freut mich für dich, dass alles gut gegangen ist.

Wie gut ist den deine RB? Kann sie nicht etwas RU nehmen mit deiner Stute? So werden beide gefördert. Vorausgesetzt du willst das.
Ansonsten kann ich die Tipps was Handarbeit/Kurzzügeln, Clickern usw. betrifft nur zustimmend benicken.
Ich hab jetzt als RB einen 14jährigen Tinker - dieser ist seit gut 3 Jahren bei seiner neuen Besi und lernt praktisch alles von vorn. Er war total veritten und kannte so gut wie gar nix. Also brauchst du dir bei deiner Stute gar keine Gedanken machen, was das Lernalter angeht.

Gute Nerven bei deiner pubertierenden Tochter. Meine ist 13 und steckt voll drinne. Mit 8 Jahren fing das an, steigerte sich langsam und hat jetzt hoffentlich bald seinen Höhepunkt erreicht.

Halihalo,
ich gebe meinen Senf auch mal dazu.
Zum Lernalter der Pferde: Dafür ist es nie zu spät! Und so eine kleine Pause zwischendurch kann manchmal sehr vorteilhaft sein. Ich hatte das öfter mal zwangsläufig, weil die Stuten Fohlen hatten und sich denen voll witmen konnten.
Manchmal hatten die Pferde danach beim wieder antrainieren wie einen Schub von "Lerneifer". Vergessen hatten sie nie was. Ich konnte immer nathlos anknüpfen.
Und wenn du mit deinem Pferd diese besondere Beziehung hast, dann halte es fest solange du kannst! Das ist Gold wert!

(Für alle geplagten Angehörigen von Pupertierenden: Manche werden erst mit 25 wieder vernünftig! Jungs wie Mädels. Ich weiß wovon ich schreibe. Mein Sohn ist jetzt 26 und fängt an wieder normale Kommunikation mit Mutterrn aufzubauen. )

OT
Das baut mich gerade unheimlich auf Nelchen.
OT Ende