Abschwitzdecke im Sommer?
Moderator: Stjern
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Ich besitze eine Menge Abschwitzdecken, doch verwende ich die zum Longieren, wenn der Rücken kalt und nass ist, nach dem Solarium. Im Winter, wenn er dicken Pelz hat, braucht es das eigentlich nicht, aber momentan, wo er seinen Winterpelz abgeworfen hat und bei 3°C im Regen steht, würde er spannig laufen, würde ich ihn nicht mit dem Solarium vorwärmen und dann unter einer Fleecedecke arbeiten. Beim Longieren ist das die Abschwitzdecke, beim Reiten eine Reit-Fleecedecke.
Geschwitzt hat meiner in den 3,25 Jahren, die ich ihn jetzt habe, nur einmal bei einem Belastungstest, als er richtig krank war. Ansonsten kenne ich das nicht.
Geschwitzt hat meiner in den 3,25 Jahren, die ich ihn jetzt habe, nur einmal bei einem Belastungstest, als er richtig krank war. Ansonsten kenne ich das nicht.
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Mein (übrigens gesundes) Isi-Exemplar schwitzt sogar beim Spazierngehn. 

Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Ist bestimmt auch ein Unterschied, ob das Pferd von der Hitze schwitzt oder von der vorausgegangenen Bewegung - im Prinzip ja genau wie bei uns. Da ich ja bei unseren Ritten auch lange (naja) Strecken mitjogge merke ich ja auch an mir selber, ob ich bei der Ankunft besser was drüber ziehe oder ob die Luft auch verschwitzt angenehm ist. Klar sind die Pferdchen da um Längen nicht so empfindlich wie wir, aber ich denke, ich wisst schon, was ich meine, oder?
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Ich mache mir nur immer Sorgen, wenn Pferde schwitzen. Ich reite selbst gerne mal 20 km Runden als stinknormalen Ausritt, das ist bei mir noch kein Wanderritt, ich arbeite auch gerne in der Bahn in Freiarbeit oder an der Longe bis zu einer Stunde Trab- und Galopparbeit für Kondition, Schwung und Balance in diesen Gangarten ... und ich bin viel bei den Barocklehrern unterwegs ... und da sehe ich nie ein Pferd schwitzen, sofern es gesund ist.
Und damit hängt die Frage nach der Abschwitzdecke im Sommer für mich ursächlich mit dieser Frage zusammen:
Warum schwitzen manche so schnell und die, die ich so arbeiten sehe, wie ich es gelernt habe, überhaupt nicht? Es fällt auch auf, wenn ich mit anderen Reitern unterwegs bin, wessen Pferde dann schwitzen und wessen nicht.
Bei einem Isi in unseren Breiten mit 30°C kann ich es irgendwo verstehen, aber bei einem Pferd, das nach den ersten Trabrunden Leichttraben beim Abreiten bei Temperaturen, sie seinem Fell angemessen sind, gar nicht.
Und damit hängt die Frage nach der Abschwitzdecke im Sommer für mich ursächlich mit dieser Frage zusammen:
Warum schwitzen manche so schnell und die, die ich so arbeiten sehe, wie ich es gelernt habe, überhaupt nicht? Es fällt auch auf, wenn ich mit anderen Reitern unterwegs bin, wessen Pferde dann schwitzen und wessen nicht.
Bei einem Isi in unseren Breiten mit 30°C kann ich es irgendwo verstehen, aber bei einem Pferd, das nach den ersten Trabrunden Leichttraben beim Abreiten bei Temperaturen, sie seinem Fell angemessen sind, gar nicht.
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Hmm, zumindest Sattel- und Gurtlage sind bei meinen schon verschwitzt im Sommer. Von einer Stunde Bahnarbeit hat jetzt glaube ich noch keine von meinen vier geschwitzt (*grübel*).
P.S.: Aber ich gebe auch zu: Ich mag einfach Abschwitzdecken
P.S.: Aber ich gebe auch zu: Ich mag einfach Abschwitzdecken

Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Ah ja, ok. Aber das ist bei meinen trocken, bis sie ihre Mineralfutterkrümel gefressen haben und auch nur an ein paar Tagen. Neulich, als es über 30°C hatte und Filou noch nennenswerte Teile seines Winterpelzes rum schleppte beispielsweise. Aber deswegen denk ich nicht an eine Abschwitzdecke. Und ja, ich find die soooo schön kuschlig und dazu noch schöne Farbe ... die schönsten muss er mir immer leihen, wenn ich mich im Freien warm einwickeln will.Hmm, zumindest Sattel- und Gurtlage sind bei meinen schon verschwitzt im Sommer.
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Bei meiner hängt es auch von der Gemütslage bzw dem Stresspegel (unsicherer Kleber) ab:
Reitplatzarbeit normal: schwitzt wenig (Sattel- u Gurtlage)
Ausritt 1h mit ruhiger Pferdebegleitung: schwitzt wenig (Sattel- u Gurtlage)
Ausritt 1h mit sehr unsicheren Begleitpferden: Rennplüsch tropft (obwohl 1/2h davon nebenhergelaufen)
Ausritt 2,5h mit ruhiger Pferdebegleitung: schwitzt wenig (Sattel- u Gurtlage + da wo noch Winterfell ist)
Spazierengehn alleine 1/2h - 1h: schwitzt mittel
Grundsätzlich drängt sich mir aber die Frage auf: ich schwitz doch auch wenn ich Sport mache? Oder seh ich das verkehrt? Ist ja für Pferde nicht "Normalzustand" ein Reiterlein auf dem Rücken rumzuschleppen.
Reitplatzarbeit normal: schwitzt wenig (Sattel- u Gurtlage)
Ausritt 1h mit ruhiger Pferdebegleitung: schwitzt wenig (Sattel- u Gurtlage)
Ausritt 1h mit sehr unsicheren Begleitpferden: Rennplüsch tropft (obwohl 1/2h davon nebenhergelaufen)
Ausritt 2,5h mit ruhiger Pferdebegleitung: schwitzt wenig (Sattel- u Gurtlage + da wo noch Winterfell ist)
Spazierengehn alleine 1/2h - 1h: schwitzt mittel
Grundsätzlich drängt sich mir aber die Frage auf: ich schwitz doch auch wenn ich Sport mache? Oder seh ich das verkehrt? Ist ja für Pferde nicht "Normalzustand" ein Reiterlein auf dem Rücken rumzuschleppen.
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Naja, ich sag mal, wenn es für ein Pferd so anstrengend ist, dass es schwitzt, habe ich beim Training meines Erachtens grundlegend was falsch gemacht. Mit einem Pferd, das ich grade in Ausbildung nehme, fange ich ja nicht gleich mit 20 km Gelände an, sondern arbeite mal 10 min in der Halle - und das kann es. Und dann erfolgt die Steigerung allmählich - und auch das kann es.
Und wenn die eine Koppel von einem halben Kilometer aus reinem Spaß an der Freude 10 x hin und her donnern, schwitzt ja auch keiner.
Mein früherer Reitlehrer hat, wie ich es heute von vielen Ausbildern der barocken Schulen höre, auch die Meinung vertreten, dass Fluchttiere nur im Stress sichtbar schwitzen, nicht aufgrund von der Anstrengung, deren Organismus ist einfach etwas anders. Wenn ich natürlich eine warme Decke auf den Rücken packe und drunter sehr viel bewegen lasse, könnte es drunter dampfen und damit feucht werden, nicht aber nass werden. Oder wenn sehr stark bemuskelte Pobacken aneinander reiben, entsteht hier auch Feuchte, weil der Dampf nicht weg kann. Aber sonst hat er uns immer eingetrichtert, wenn das Tier schwitzt, hat man es physisch oder psychisch überfordert, muss bezüglich der physischen Überforderung gut beobachten, dass sie nicht Kreuzverschlag bekommen (weil es bei Schwitzen einfach schon "zu viel" war) und wegen der psychischen sehen, dass sie dennoch motiviert bleiben, nächstes Mal wieder mitzuspielen. Sonntag war ich auf einem Seminar zum Thema Galopp, wo drei verschiedene Dozenten hauptsächlich galoppieren haben lassen - klar, war ja Thema - und kein Pferd hat geschwitzt, wohl das eine oder andere gedampft, aber auch, weil die Situation in der fremden Halle mit dem Publikum schwierig für die Tiere und ganz und gar nicht stressfrei war.
Und wenn die eine Koppel von einem halben Kilometer aus reinem Spaß an der Freude 10 x hin und her donnern, schwitzt ja auch keiner.
Mein früherer Reitlehrer hat, wie ich es heute von vielen Ausbildern der barocken Schulen höre, auch die Meinung vertreten, dass Fluchttiere nur im Stress sichtbar schwitzen, nicht aufgrund von der Anstrengung, deren Organismus ist einfach etwas anders. Wenn ich natürlich eine warme Decke auf den Rücken packe und drunter sehr viel bewegen lasse, könnte es drunter dampfen und damit feucht werden, nicht aber nass werden. Oder wenn sehr stark bemuskelte Pobacken aneinander reiben, entsteht hier auch Feuchte, weil der Dampf nicht weg kann. Aber sonst hat er uns immer eingetrichtert, wenn das Tier schwitzt, hat man es physisch oder psychisch überfordert, muss bezüglich der physischen Überforderung gut beobachten, dass sie nicht Kreuzverschlag bekommen (weil es bei Schwitzen einfach schon "zu viel" war) und wegen der psychischen sehen, dass sie dennoch motiviert bleiben, nächstes Mal wieder mitzuspielen. Sonntag war ich auf einem Seminar zum Thema Galopp, wo drei verschiedene Dozenten hauptsächlich galoppieren haben lassen - klar, war ja Thema - und kein Pferd hat geschwitzt, wohl das eine oder andere gedampft, aber auch, weil die Situation in der fremden Halle mit dem Publikum schwierig für die Tiere und ganz und gar nicht stressfrei war.
- Schattenstern
- Lehrpferd
- Beiträge: 3686
- Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:06
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Mein Friesenteddy hat im Winter so langes Fell (trotz früh eindecken) dass sie nach 20 minuten patschenass geschwitzt wird. Allerdings sind die Haare auch so lang, dass sie sich locken, wenn sie nass sind.
Jetzt im Sommer wird sie eigentlich nur nass, wenn wir viel Gaoloppieren und es wirklich warm ist. Im Gelände zum Beispiel. In der nor5malen Hallenarbeit wird immer nur die Sattel- und Gurtlage feucht. Wenn ich nur Bodenarbeit mache, schwitzt sie garnicht (mach aber auch nie lang, weil sie das noch nicht kennt und das deswegen für sie ganzschön Arbeit im Kopf ist).
Nach dem reiten werden im Sommer die nassen Stellen abgewaschen (das juckt sie sonst so) und dann gehts raus, entweder auf den Paddock oder auf die Koppel. Da wälzt sie sich dann ausgiebig und lässt sich in der Sonne trocknen.
Bei Regenwetter, wenn sie doch mal in die Box kommt nach dem reiten wird solang gekuschelt und gebürstet bis sie zumindest halbwegs wieder trocken ist.
Jetzt im Sommer wird sie eigentlich nur nass, wenn wir viel Gaoloppieren und es wirklich warm ist. Im Gelände zum Beispiel. In der nor5malen Hallenarbeit wird immer nur die Sattel- und Gurtlage feucht. Wenn ich nur Bodenarbeit mache, schwitzt sie garnicht (mach aber auch nie lang, weil sie das noch nicht kennt und das deswegen für sie ganzschön Arbeit im Kopf ist).
Nach dem reiten werden im Sommer die nassen Stellen abgewaschen (das juckt sie sonst so) und dann gehts raus, entweder auf den Paddock oder auf die Koppel. Da wälzt sie sich dann ausgiebig und lässt sich in der Sonne trocknen.
Bei Regenwetter, wenn sie doch mal in die Box kommt nach dem reiten wird solang gekuschelt und gebürstet bis sie zumindest halbwegs wieder trocken ist.
Re: Abschwitzdecke im Sommer?
Ich habe auch ein isländisches Exemplar, der in Robusthaltung steht und auch immer stand. Der kannte, bevor er zu mir kam keine Decken und ich bin auch kein Fan, aber er braucht sie. Er ist eine Mimose durch und durch- friert bei Wind und Regen schnell und reagiert mit Rückenschmerzen und ggfs. Fieber. Daher find ich es immer etwas gewagt zu behaupten, dass das "Verpimpeln" etwas mit viel Deckennutzung zu tun hat. Klar, das kann sein, muss aber auch nicht (wie z.B. bei meinem Pferd).
Ich mache es im Sommer sehr stark nach dem Wetter abhängig. Unter 10 Grad kommt bei mir die Abschwitzdecke drauf und gut ist. Sind 15 Grad im Somme, regnerisch und/oder windig, dann auch. Bei allem drüber gibts keine Decke. Heute Nacht werden hier z.B. 0-5 Grad und da bekommt mein Pferd auch eine Weidedecke drauf, da mir das einfach zu kalt ist. Sicher ist sicher. Sterben tut er davon nicht
Aber das ist eben auch immer von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Man muss sich eben auf das Pferd und das Wetter einstellen, egal ob Sommer oder Winter.
Ich mache es im Sommer sehr stark nach dem Wetter abhängig. Unter 10 Grad kommt bei mir die Abschwitzdecke drauf und gut ist. Sind 15 Grad im Somme, regnerisch und/oder windig, dann auch. Bei allem drüber gibts keine Decke. Heute Nacht werden hier z.B. 0-5 Grad und da bekommt mein Pferd auch eine Weidedecke drauf, da mir das einfach zu kalt ist. Sicher ist sicher. Sterben tut er davon nicht
