Stimmt, hatte ich bei Romy auch gelesen
Wie wär's mit einer banalen Übung zur Futteraufnahme aus der Hand
Aber ich fürchte, das wäre OT
Wege aus dem Nein
Moderator: Keshia
Re: Wege aus dem Nein
Darum geht es ja auch gar nicht. Der nimmt super nett Futter aus der Hand, der kann nur arg aufdringlich betteln.
Wenn er da merken würde, hey, lohnt sich nicht, weil Beute unlecker, wär das für alle Beteiligten (wie gesagt, mein Mann hat nicht das beste Gefühl fürs Timing) wahrscheinlich einfacher.
Wenn er da merken würde, hey, lohnt sich nicht, weil Beute unlecker, wär das für alle Beteiligten (wie gesagt, mein Mann hat nicht das beste Gefühl fürs Timing) wahrscheinlich einfacher.
Re: Wege aus dem Nein
Wenn jemand Ideen und Lösungsvorschläge anbietet, ist das für mich ganz sicher kein Grund für heftigen Widerstand - für genau das ist der Thread doch da. Ich möchte aber dennoch erklären, warum ich das in Situationen wie der mit Aahnuus Angriffen lieber nicht machen möchte. Auf abstrakter Ebene könnte man argumentieren, dass die Goats-Leckerlis und die Wasserspritzpistole das gleiche Prinzip seien. Schließlich hat das Verhalten des Pferdes in beiden Fällen nicht die erwünschte Konsequenz, sondern es erfolgt etwas eher unangenehmes. Für mich gibt es da aber trotzdem einen Unterschied.
Weil ja gerade Weihnachten vor der Tür steht, kann ich das vielleicht mit folgender Analogie erklären: die Goats sind für mich so, wie wenn die Oma einfach bescheuerte Geschenke macht, die Wasserspritzpistole ist der Weihnachtsmann mit der Rute. Während Ersteres bei mir als Kind eher Augenrollen hervorrief, hatte ich beim Gedanken an Letzteres Angst. Und Angst ist für mich keine Emotion, die ich bei einem jungen, sensiblen Araber erzeugen möchte, wenn er mit sich und der Welt überfordert ist und das in aggressivem Verhalten zum Ausdruck bringt. Erst recht möchte ich keine Angst vor MIR erzeugen, sondern lieber ein Fels in der Brandung sein, wenn Aahnuu das gerade selbst nicht sein kann (Aahnuu Inyan heißt übersetzt "lachender Fels" - die Züchterin hat ihn so genannt, weil er schon als Fohlen so stark und gleichzeitig so fröhlich war). Ich kann gut damit leben, wenn er mich manchmal ziemlich dumm findet, weil ich einfach keine Ahnung habe, was schmeckt. Ich könnte nicht gut damit leben, wenn er mich anstatt als Fels in der Brandung als eine drohende Steinlawine wahrnehmen würde, vor der man sich in Acht nehmen und in Sicherheit bringen muss. Zu kostbar ist es mir, dass Aahnuu IMMER zu mir hin will - auch wenn die ganze Herde aufgeregt weggaloppiert, bleibt er völlig frei bei mir. Das erlebe ich so mit keinem anderen Pferd und es ist meine oberste Priorität, das nicht kaputtzumachen.
Allerdings hab ich oben geschrieben, dass ich wasserspritzpistolenartige Dinge in dieser Situation nicht machen wöllte. In einer anderen Situation verwende ich eine ganz ähnliche Maßnahme. Meine Pferde dürfen ja auf Spaziergängen grasen wann sie wollen - unter der Bedingung, dass sie sich abrufen lassen. Wenn dieser Abruf nach wiederholten Versuchen nicht klappt, kommt (nach mehrschrittiger Ankündigung) ein Klümpchen Dreck geflogen. Der Unterschied ist für mich, dass das keine Angst- oder Überforderungssituation ist. Hier ist das Pferd nicht in Not und ich verstärke die Not nicht durch mein Verhalten. Dennoch ist das natürlich eine Form von positiver Strafe (positiv heißt in dem Fall nicht "gut", sondern "hinzufügen") und damit passt es nicht wirklich zum Thema des Threads. Ich wollte damit nur sagen, dass für mich nicht die Frage ist "ist diese oder jene Reaktion von mir erlaubt?", sondern ich möchte mir darüber bewusst sein, was der Kontext ist und dass ein und dasselbe Verhalten von mir je nach Kontext komplett unterschiedliche Wirkungen haben kann.
Re: Wege aus dem Nein
Ich kann deine Argumentation nachvollziehen. Ich sehe nur den Unterschied zwischen nem kleinen Wasserspritzer und nem kleinen Klumpen Dreck nicht so ganz. Hinzu kommt, ne Wasserpistole hab ich dabei, nen Klumpen Dreck muss ich erst ausbuddeln. Und das Pferd wird mich weder mit dem Wasserspritzer noch mit dem Klumpen Dreck in Verbindung bringen. Es geht ja nicht darum, daß Pferd mit ner Wasserpumpgun zu Tode zu erschrecken, sondern, wie mit dem Klumpen Dreck, die Aufmerksamkeit des Pferdes auf mich zu lenken und es somit aus seinem momentanen NEIN zu dem was ich gerade von ihm möchte, raus zu holen. Hinzu kommt ja noch, daß du ein Sensibelchen dein Eigen nennst und ihn kennst. Ich mit meinen Ruhepol Kalti bin mir sicher, daß ihn weder ein Klumpen Dreck noch ein Spritzer Wasser aus ner Wasserpistole aus dem Inneren Gleichgewicht bringt. Zudem ist er ja auch erwachsen und kein Jungspund mehr.
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
sondern,
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Re: Wege aus dem Nein
Ok.
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Re: Wege aus dem Nein
Eben- deshalb wasserspritze ich auch nicht in "Konfliktsituationen", wo ich direkt beteiligt bin und Unsicherheit/Angst im Spiel ist.
Um eine bestimmte Ecke bzw das Scheuern/Nagen dort unattraktiv zu machen, und stillschweigend und emotionslos aus dem Hinterhalt schon.... da bekommt das Pferd auch kaum Wasser ab, ist eher das "huch", wenn es plötzlich plätschert.
Jedenfalls in unseren Situationen. (wobei die Frau Fuchs kein Thema damit hat, wenn ich neben ihr mit der Wasserpistole Katzen verjage oder rein aus Spaß meinen Mann wässere findet die eher spannend)
Um eine bestimmte Ecke bzw das Scheuern/Nagen dort unattraktiv zu machen, und stillschweigend und emotionslos aus dem Hinterhalt schon.... da bekommt das Pferd auch kaum Wasser ab, ist eher das "huch", wenn es plötzlich plätschert.
Jedenfalls in unseren Situationen. (wobei die Frau Fuchs kein Thema damit hat, wenn ich neben ihr mit der Wasserpistole Katzen verjage oder rein aus Spaß meinen Mann wässere findet die eher spannend)
Re: Wege aus dem Nein
Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr erscheint mir in diesen (und ähnlichen) Situationen das Zulassen von 'Übersprungshandlungen' als veritabler Weg aus dem NeinNucades hat geschrieben: ↑Fr 22. Nov 2024, 19:30 In den vergangenen zwei Tagen habe ich ausnahmsweise Handschuhe getragen (kommt bei mir sehr selten vor).
Zufällig gab es in den vergangenen zwei Tagen jeweils eine Situation, in denen mein Pferd am Halfter geführt ins Nein ging.
Unglaublich aber wahr, er hat sich in diesen Situationen immer wieder an den Handschuhen abgearbeitet. Rein geknufft und gebissen, aber ohne mir weh zu tun.
Immer wieder, ich habe ihn gelassen und ihm das sogar angeboten.
Ein ganz neuer Weg aus einem Nein