Gewichtsgrenze

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Scheckenfan
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Scheckenfan »

Für mich (und meinen durchaus dicken Vater) war das etwas, was wir beim Pferdekauf definitiv beachtet haben. Pony ging halt nicht, es musste ein Großpferd sein.
Die Zahlen bzgl Belastung sind ja nicht erst seit gestern bekannt.

Und ich kenne auch Leute, die erkannt haben, dass ihr Gewicht grenzwertig oder zu hoch für ihr Pferd sind und nun anderweitig mit ihrem Pferd trainieren (da gibt's ja nun wirklich viele Möglichkeiten) und nicht mehr oder nur noch ganz sporadisch reiten. Und ich würde hoffen, dass diesen Weg mehr Leute gehen, besonders die, wo die Pferde augenscheinlich schon darunter leiden, dass sie so belastet werden
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Romy
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Romy »

Equester hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 07:36Warum sind dann solche Zahlen wichtig? ;)
Ich finde die wichtig, damit ich eine informierte Entscheidung treffen kann. Wie die dann ausfällt ist durch eine Zahl alleine nicht festgelegt, da spielen für mich in den meisten Lebensbereichen viele verschiedene Überlegungen rein. Genauso kann meine Problemlösung ganz unterschiedlich aussehen. Im aktuellen Beispiel ist Reiten aus meiner Sicht keine Entscheidung über "ja, täglich volles Programm" vs. "nein, nie". Aber sowohl zur Situationsbewertung als auch zum Ableiten von Schlussfolgerungen ist es mir lieber, Information zu haben als sie nicht zu haben. Selbst wenn sie nicht auf direktem Wege zu nur einer ganz bestimmten Entscheidung führt.
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Sheitana
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Sheitana »

Weil der Mensch irgendwas sucht, woran er sich festhalten kann und alles in Zahlen ausdrücken muss?

Ich hab bisher nie gerechnet, habe es aber jetzt mal getan.. Ich kratze bei Abby an den 15% Sie hat damit null Probleme und ich bin auch bei Weitem nicht zu schwer. Trotzdem reite ich derzeit sehr wenig bzw. wenn eher kurz, weil ich finde sie ist nicht genug trainiert für mehr. Sieht sie mal gar nicht so ^^

Und es scheiden sich ja auch da die Geister... Es gibt ja inzwischen sogar Studien (wenn ich nur noch wüsste, wo die zu finden sind, ich glaube, es waren amerikanische Studien), dass frühes, moderates (!) Reiten von Jungpferden sogar eher förderlich ist, weil die Knochen sich dann gleich an die Belastung anpassen und in sich kräftiger werden, wie wenn man sie jahrelang nur auf der Weide lässt und dann plötzlich reitet. Ebenso gibt es Studien, dass es schädlich ist.
Mit dem Gewicht beim Reiten wird es nicht anders sein.

Übrigens sagt die Kleidergröße tatsächlich nicht viel aus... Ich trage alles von XS/34 bis M/L/40/42 :nix:
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Schnucke
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Schnucke »

Also ich hab meine Pferde vermessen bzw. sie waren es bei Kauf und ich hab sie auch danach ausgesucht ob sie mich tragen können, gewogen werden sie auch :nix:
Ich wiege mich regelmäßig, ich gucke das Gewicht zu halten bzw. zu optimieren, deshalb passe ich auch wieder in meine vor ca 25 Jahren angefertigte Maßlederreithose (bei der kann man nix schummeln ;) ). Ich habe mein Sattelzeug gewogen und wiege auch wenn ich den Sattel wechsel :nix: . Gewichtsschwankungen gibt es ja, aber ich versuche das im Rahmen von 3-4kg zu halten, gelingt mir auch seit Jahren ganz gut.

Ich find das ist jetzt nicht sooo der Aufwand :nix:

Bei Fremdpferden die ich gearbeitet habe, hab ich auch immer drauf geguckt, daß das nicht ganz unpassend wird :nix: . Die beiden Jungvollblüter waren übrigens geröntgt um zu sehen wie die Wachstumsfugen aussehen, beide exakt vermessen und gewogen (da wird viel viel mehr Aufwand betrieben) .

Edit aufgrund meines Gewichts wird das antrainieren vom Fomsi hoffentlich teils meine Mama übernehmen, Nissi wird aus diesem Grund auch nicht mehr geritten, die ist für Mama zu heftig und ich bin dauerhaft zu schwer für sie (trotz deutlich U20%)
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Equester
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Equester »

Schnucke, das finde ich in der Tat außergewöhnlich. Ich glaube nicht, dass man das in meiner Umgebung auch so sorgfältig abarbeitet :kratz:

Ich möchte noch mal klarstellen, dass ich absolut nicht gegen Richtwerte und daraus resultierende Folgen bin. Aber mir ist bei vielen Beiträgen so ein wenig eng geworden, weil bei mir ankam: fett = nicht reiten, weil die 15 % gesetzt sind. War sicher nicht so gemeint (hoffe ich zumindest) habe ich aber so empfunden. Ich weiß ja nicht, ob sich die Gräten unter euch vorstellen können, was bei jemandem, der von der Natur reichlich ausgestattet wurde, vorgeht. Man bekommt fast schon automatisch ein schlechtes Gewissen und hinterfragt sich selber, ob man vielleicht doch ein Tierquäler ist. Deshalb war ich hier ein wenig ketzerisch unterwegs. Und ich mag es einfach nicht, wenn auf einmal nur noch diese eine Variante (egal ob es um Reiten, Bodenarbeit, Haltung, Gewicht etc geht), die einzig wahre Erkenntnis ist. Es gibt immer zig Sichtweisen und zig richtige Entscheidungen, die eben nicht dieser einen Variante zu 100% Genüge tun :nix: .
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Sheitana
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Sheitana »

Ich finde, es gibt auch nochmal einen Unterschied zwischen dick und dick.

Darf ich das so schreiben ohne, dass das falsch rüber kommt? Ich mein das überhaupt nicht anklagend oder abwertend :-u

Viele Menschen sind doch einfach schlicht kräftig. Und da würde ich mich durchaus dazu zählen :nix: Ich mag zwar unter meinen Klamotten figürlich durchaus als schlank durchgehen, aber ich bin keine Elfe und ich kämpfe auch mit meinem Gewicht, dass ich nicht unkontrolliert zunehme.
Kräftig heißt aber nicht unsportlich, ganz im Gegenteil. Ich kenne etliche Menschen, die durchaus schwerer sind als ich, "kräftiger", aber mich sportlich gesehen ziemlich in die Tasche stecken. Ich bin da noch nie auf die Idee gekommen drüber nachzudenken, ob da jemand zu schwer für sein Pferd ist. Wir selbst haben ja auch die Kombi zuhause, Feendrache ist groß und zwar schlank, aber natürlich mit entsprechendem Gewicht. Phoebe ist klein. Sieht komisch aus, aber ist für Phoebe kein Problem. Feendrache achtet halt auch auf ein paar Dinge. Ich denke, man sieht es den Pferden an.

Anders finde ich es, wenn Menschen wirklich dick und unsportlich sind... Das habe ich öfters erlebt, am Schlimmsten fand ich eine Frau, die wahlweise mit baumlosen Sattel oder aber mit viel zu kleinem Ledersattel (den sah man unter ihr gar nicht mehr) ihr Pferd geritten ist. Ob das Pferd Probleme hatte weiß ich nicht mehr, ist zu lange her.

Bei Erstgenannten würde ich mich nie einmischen. Wie ich das auch sonst höchst selten tue. Warum auch? Müssen sie selbst wissen.

Bei letzteren Exemplaren würde ich schon gerne mal was sagen. Interessiert es mich, was sie für ein Gewicht haben? Nö, nicht im Geringsten. Ist ihre ureigenste Sache. Die Frage ist da letztlich nur, geht es mich was an, ob das Pferd damit klar kommt? Finde ich schwierig.

Ich habe mich gewichtstechnisch erst einmal eingemischt, als ein junges Mädel (übrigens rank und schlank) meinte sich auf ein 6 Monate altes Shetty setzen zu müssen. Hat mir den Shitstorm von der SB und einer anderen Einstellerin eingebracht, die lachend daneben standen und das toll fanden. Keine Ahnung, ob ich es wieder tun würde.
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Schnucke
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Schnucke »

Sheitana :gut: kann ich so unterschreiben.

Wobei ich bei den letzteren eben mein Problem mit hab nix zu sagen, zumal in diesem einen Fall eine weitere Gewichtszunahme ersichtlich ist und man sieht, der Reiter wird auch immer ungelenker.
Zum einen verstehe ich nicht wieso derjenige dann nicht mal die Reißleine zieht, nicht nur dem Pferd zuliebe, sondern auch sich selber zuliebe. Und ich kann verdammt schlecht wegsehen und nix sagen :seufz: zumal das Pferd die ersten Zeichen von "kann nimmer" zeigt. Ich hab da aber nicht so engen Kontakt zu, daß ich das mal beiläufig einfließen lassen könnte.
Deshalb auch die Frage wie man das erstmal sanft ins Bewußtsein holen kann, ohne eben gleich eine absolute Abwehrhaltung (die ich durchaus nachvollziehen kann) erreicht.
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Scheckenfan
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Scheckenfan »

Schnucke, ich glaube den Weg gibt's nicht :nix:
Schau doch wie schnell das hier im Forum emotional hochgegangen ist. Das wird ja nicht einfacher, wenn man jemanden gezielt anspricht statt es generell zu diskutieren.
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SillyWalks
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von SillyWalks »

wenn du nicht den engen kontakt hast, geht es dich auch einfach nichts an
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Sheitana
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Re: Gewichtsgrenze

Beitrag von Sheitana »

Das ist aber doch bei jedem Thema so?

Ich mein egal, welches Thema man anspricht, das Gegenüber fühlt sich ggf. immer angegriffen? Gut, beim Thema Gewicht kommt sicherlich nochmal hinzu, dass es was mit einem selbst zu tun hat.

@ Silly Das ist halt die Frage. Wann sollte man sich einschalten, wann geht es einen nichts an?

Ich habe vor Kurzem eine Sache verfolgt, wo Pferde vom Vetamt beschlagnahmt wurden bei einer großen Züchterin, die ihre Pferde hat verhungern lassen. Mehrere Pferde mussten noch vor Ort eingeschläfert werden, weil sie so schwach waren, das nichts mehr ging. Ich habe davon nichts mitbekommen, weil am anderen Ende von Deutschland, aber bei sowas hätte ich mir gewünscht, dass sich jemand einmischt.
Wo ist also die Grenze?

Im dem Zuge hatte ich mit einer Freundin eine etwas heftigere Diskussion, weil ich sagte "naja, bei den dünnen Pferden sieht es jeder, ich wünschte mir, auch bei richtig dicken Pferden würde mal jemand was sagen, das ist doch genauso schlimm". Sah sie nicht so, ich aber schon.

Ich bin immer für "leben und leben lassen" und jeder hat selbst die Verantwortung für sein Tier und ja, in den meisten Fällen geht es mich nichts an und ich denke mir, derjenige wird sich dabei schon was denken... aber wo ist eben die Grenze?
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