Diskussion rund um Hufe

Moderator: Sheitana

Nucades
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Nucades »

lungomare hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 16:21
Sheitana hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 13:26 Keine Ahnung, ob der als Fohlen nicht genügend Beachtung hatte oder nicht, solange haben die Besitzer ihn nicht, aber jetzt braucht er jedenfalls zehenenge Hufe.
Na, eher zuviel beachtung. Fohlen stehe eigentlich alle zehenweit. bis der Brustkorb breiter wird, die ellbogen nach außen drückt und die beine gerade dreht. da wir aber alles schön gerade un symmetrisch wollen und zehenwet bei Fohlenschauen Abzug bringt, stellt man sie hatl mal direkt so gerade wie möglich. bis der Brustkorb breiter wird, die ellbogen nach außen drückt und ...das pferd zeheneng steht
:-d :-n

Und den Rassetypus sollte man nicht außer acht lassen :greis: Ich möchte niemanden haben wollen, der bei meinem Bub versuchen würde, die Kuhhessigkeit wegzuschnitzen :bigno:
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Sheitana
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Sheitana »

@Nucades Jaaaa, das habe ich gewagt letztens in einer Fohlengruppe auf FB zu schreiben, dass das normal ist, kam nicht gut an :frech:
Wallinka
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Wallinka »

Hach, was vermisse ich meinen Schmied,xder immer sagte: die Socken müssen zum Pferd passen, dann läuft er auch. Und wenn er schiefe Socken will, dann kriegt er die halt.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Scheckenfan
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Scheckenfan »

Laura, mein Pferd lief immer über alle hier vorhandenen Böden, auch wenn andere Pferde autschten. Jetzt wird er mit jedem Jahr vorsichtiger. Denke das hängt mit Arthrose / Hufknorpelverknöcherung zusammen. An der Bearbeitung hat sich nichts geändert :nix:

Genetisch bzw von der Aufzuchtbedingungen her, ist mein Pferd eigentlich nicht für barhuf geeignet, der baut von alleine eher einen Weichbodenhuf - wenig Wölbung, flügelnde Wände, starker Strahl.
Hartbodenhufe sind eher eng, werden ohne ausreichende Bearbeitung hoch (Coladosenhufe), haben viel Wölbung und nen eher kümmerlichen Strahl. Die bekommt man meist easy schotterfest.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
Lisa-Marie

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Lisa-Marie »

Hier auch sehr viel geschottert, einige Wiesenwege, eher hart. Hier kann fast kein Pferd ohne Hufschutz raus :nix:
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Cashew
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Cashew »

Aber Hufschuhe sind doch kein "Beweis" dafür, dass ein Pferd nicht barhuf laufen kann? Wenn ich Touren plane die länger sind als einfach mal ums Eck dann muss ich bei einem Barhufer einfach darin investieren (Zeit und Geld), dass er zu Hause genau die selben Bodenverhältnisse vorfindet als unterwegs. Ansonsten funktioniert das mit dem von Sheitana angesprochenen "Antrainieren" einfach nicht. Leider ist das rein praktisch gesehen einfach nicht immer möglich. In dem Falle finde ich Hufschuhe ein wunderbarer Kompromiss. Selbstverständlich sollte kein einziges Pferd dauerhaft mit Schmerzen rumlaufen. Da muss dann eine individuelle Lösung gefunden werden. Ob ein Pferd im Gelände mit Hufschuhen läuft oder nicht ist für mich jedoch kein Merkmal für "gute" oder "schlechte" Barhufe.

Sheitana hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 14:29 @ Cashew, hattest du den Kel******? Wenn ja, von dem habe ich auch ein sehr schöne Arbeit gesehen, ja, bis eben gewechselt werden musste.
Ich weiß den Nachnamen leider nicht mehr. Ich erinnere mich nur an "Thorsten" :-)
Viele Grüße,
Sarah und Co


Das Tagebuch des Herrn Nuss
in memoriam Die Orgelpfeifenbande
Beate1712

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Beate1712 »

Fionnlagh hat geschrieben: Mo 6. Sep 2021, 16:05
Duplos: wenn Beschlag, dann eigentlich meine Favoriten, aber: die halten kaum länger als 4 Wochen, meistens ist der Eisenkern schon nach 2-3 Tagen sichtbar. D.h. das geht RICHTIG ins Geld, weil die alle 4-5 Wochen ausgetauscht werden müssen. Sie verändern außerdem durch die Höhe den Abrollpunkt, was der Bär nicht gut verträgt, und die zurück gesetzten Duplos gibt es in unserer Größe gar nicht (und würden wahrscheinlich noch weniger halten).

Ich hab auch sowas empfindliches und dazu noch mit zu kleinen Hufen für 1,80m und 776kg. Der märkische Sand schleift den Tragrand innerhalb einer Woche ab, so dass wir auch nie was korrigieren konnten.
Ich hab lange mit den Duplos probiert auch was den Beschlag angeht.
Es gibt robustere, die auch länger halten. Auch in eurer Größe. Meine Freundin nimmt die auch für ihren Kalti.
Wenn der Schmied ein guter ist, kann er sie so aufnageln, dass der Abrollpunkt optimal wird. Meiner nagelt die flacheren Hufe ( in unserem Fall vorn rechts und hinten links) etwas zurück gesetzt auf und die anderen beiden bündig. So haben wir nach und nach auch die flachen wieder etwas steiler bekommen. Wir haben natürlich nicht so viel Schotter wie ihr. Unsere halten 2-3 Bsechlagsperioden.
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Fionnlagh
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Fionnlagh »

Riff hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 15:49
Ich weiß nicht, wie es bei euren Bearbeitern ist, aber die ich so mitbekommen habe sind alle total auf den Huf fixiert. Der muss "perfekt" werden. Mit zig Theorien, die alle zum Optium führen sollen. Zum THEORETISCH perfekten Huf.

Dafür schaute kaum einer auf das ganze Pferd. Auf die Statik, die Bewegung, den Körper, die Eigenheiten. Immer nur: der Huf.
Davon rede ich ja die ganze Zeit. In meinem Fall schaut der Huf, wenn er korrekt bearbeitet ist, einfach zu klein aus für die Masse an Pferd. Die Relation ist einfach eine andere. Er ist in Wahrheit auch eine Spur zu klein, das ist dann wieder Zucht. Ändert aber nichts daran, dass er trotzdem zu klein sein MUSS, wenn er funktional sein soll. Hilft ja nix, wenn die Zehe immer länger wird und die Wände flügeln, nur damit die Relation zum Pferd stimmt :nix:
Allerdings spielt es in meinem Fall keine Rolle, ob Schmied oder Barhufler - das hat bisher keiner kapiert :augenroll:

Scheckenfan hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 21:41 Laura, mein Pferd lief immer über alle hier vorhandenen Böden, auch wenn andere Pferde autschten. Jetzt wird er mit jedem Jahr vorsichtiger. Denke das hängt mit Arthrose / Hufknorpelverknöcherung zusammen. An der Bearbeitung hat sich nichts geändert :nix:

Genetisch bzw von der Aufzuchtbedingungen her, ist mein Pferd eigentlich nicht für barhuf geeignet, der baut von alleine eher einen Weichbodenhuf - wenig Wölbung, flügelnde Wände, starker Strahl.
Hartbodenhufe sind eher eng, werden ohne ausreichende Bearbeitung hoch (Coladosenhufe), haben viel Wölbung und nen eher kümmerlichen Strahl. Die bekommt man meist easy schotterfest.
:-n :-d :-n :-d
Wir haben eben auch Weichbodenhufe :-n . Das ist auch immer bisschen schwierig, weil sich alle Bearbeiter bisher die Zähne an der wenig vorhandenen Sohlenwölbung ausgebissen haben. Manchmal hatte ich so bisschen den Eindruck, das war wie ein Wettbewerb: "Aber wenn wir es so machen, wie es meiner Richtung entspricht, dann kriegt er Sohlenwölbung" :roll: . Nope, kriegt er nicht! Viel Sohlenwölbung hatte der nie und wird er nie haben. Man kann es verbessern, man kann es verschlechtern, aber er wird nie aussehen wie bei einem Haflinger zB :nix:
Die Röntgenbilder sind aber nicht schlecht. Er hat keine Hufbeinabsenkung laut TA und auch keine knöchernen arthrotischen Zubildungen. Zumindest die Bilder vom letzten Jahr fand der Spezialist nicht pathologisch auffällig.
Trotzdem kann es natürlich sein, dass er altersbedingt immer weniger ausgleichen kann. Das glaub ich schon auch :-n . Er ist mit 13 noch nicht alt, aber halt ein schweres Pferd und die altern einfach wesentlich schneller.
Cashew hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 23:08 Aber Hufschuhe sind doch kein "Beweis" dafür, dass ein Pferd nicht barhuf laufen kann? Wenn ich Touren plane die länger sind als einfach mal ums Eck dann muss ich bei einem Barhufer einfach darin investieren (Zeit und Geld), dass er zu Hause genau die selben Bodenverhältnisse vorfindet als unterwegs. Ansonsten funktioniert das mit dem von Sheitana angesprochenen "Antrainieren" einfach nicht.
Ja, das stimmt schon.
Ich stelle aber bei uns halt fest, dass die meisten Pferde auf den geschotterten Paddocks groß werden. Das Material ist im Grunde dasselbe wie auf den Wegen draußen und die Pferde müssten es halt eigentlich gewohnt sein. Und trotzdem - kaum werden sie zum Reitpferd werden sie beschlagen, weil dann sind sie angeblich plötzlich fühlig. Und das versteh ich halt nicht.
Aber vielleicht wird das einfach auch sehr wenig hinterfragt :nix: . Es scheint einfach üblich zu sein, denk ich manchmal. So nach dem Motto: Reitpferd = Beschlag. Und vielleicht würden sie vorher auch fühlig sein, nur fällt es halt niemandem auf, weil keiner reiten will ;) .
Beate1712 hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 08:16 Ich hab auch sowas empfindliches und dazu noch mit zu kleinen Hufen für 1,80m und 776kg. Der märkische Sand schleift den Tragrand innerhalb einer Woche ab, so dass wir auch nie was korrigieren konnten.
Ich hab lange mit den Duplos probiert auch was den Beschlag angeht.
Es gibt robustere, die auch länger halten. Auch in eurer Größe. Meine Freundin nimmt die auch für ihren Kalti.
Wenn der Schmied ein guter ist, kann er sie so aufnageln, dass der Abrollpunkt optimal wird. Meiner nagelt die flacheren Hufe ( in unserem Fall vorn rechts und hinten links) etwas zurück gesetzt auf und die anderen beiden bündig. So haben wir nach und nach auch die flachen wieder etwas steiler bekommen. Wir haben natürlich nicht so viel Schotter wie ihr. Unsere halten 2-3 Bsechlagsperioden.
Robustere was? Robustere Duplos?
Es steht und fällt halt wie immer damit, dass der Bearbeiter gut sein muss. Was mich wieder zum gleichen Problem führt wie immer :mrgreen: .
Aber danke für den Hinweis! :breitgrins:
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von sacramoso »

Fionnlagh hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 09:38 Ich stelle aber bei uns halt fest, dass die meisten Pferde auf den geschotterten Paddocks groß werden. Das Material ist im Grunde dasselbe wie auf den Wegen draußen und die Pferde müssten es halt eigentlich gewohnt sein. Und trotzdem - kaum werden sie zum Reitpferd werden sie beschlagen, weil dann sind sie angeblich plötzlich fühlig. Und das versteh ich halt nicht.
Aber vielleicht wird das einfach auch sehr wenig hinterfragt :nix: . Es scheint einfach üblich zu sein, denk ich manchmal. So nach dem Motto: Reitpferd = Beschlag. Und vielleicht würden sie vorher auch fühlig sein, nur fällt es halt niemandem auf, weil keiner reiten will ;) .

Deckt sich jetzt so nicht mit meiner Erfahrung. Wir haben überwiegend bockharte Kieswege mit denen auf Dauer die wenigsten Pferde dauerhaft barhuf zurechtkommen. Konkret gibt es am Stall nur ein Pferd, das Zeit seines Lebens vollständig barhuf klar kommt.
Zu berücksichtigen ist auch daß die Belastung mit Reiter eine andere ist als ein Pferd für sich alleine. Ich hätte den Junior tatsächlich auch gerne barhuf gehabt (und der hat wirklich gute Hufe mit guter Hornqualität). Im ersten Jahr ging das auch gut, erst zum Herbst hin wurde er fühlig. Im zweiten Jahr zeigte sich gegen Mitte des Sommers, daß er ohne Hufschutz nicht mehr laufen konnte und seitdem ist er vorne beschlagen.

Ich denke es kommt immer auf das Pferd an, auf das Einsatzgebiet, die Bodenbeschaffenheit, und zig weitere Faktoren. Wenn ein Pferd barfuß zurechtkommt ist das super, aber ich sehe auch überhaupt nichts schlimmes daran wenn sie einen Hufschutz, Beschlag oder was auch immer benötigen. Tatsächlich keine ich viele Pferde die Probleme haben/hatten weil sie KEINEN Hufschutz haben aber nicht ein einziges das WEGEN des Hufschutzes gesundheitliche Probleme hat. (und ich kenne auch etliche richtig alte Pferde die bis ins hohe Alter auch noch geritten wurden/ werden)
Und mal so ganz nebenbei: für den menschlichen Fuß wäre es auch besser barfuß zu laufen, trotzdem sehe ich die meisten Leute mit Schuhen an den Füßen. Wie beim Pferd gilt: wenn die Schuhe passen, ein gutes Fußbett haben, vielleicht auch Einlegesohlen oder gar orthopädische Schuhe sind ist das eher vorteilhaft.
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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Fionnlagh
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Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Fionnlagh »

sacramoso hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 09:57 Ich denke es kommt immer auf das Pferd an, auf das Einsatzgebiet, die Bodenbeschaffenheit, und zig weitere Faktoren.
Ich habe nicht gesagt, dass Beschlag schlecht ist ;)
Nur eben, es heißt, es kommt immer auf das Pferd an und die diversen Faktoren, die du auch aufzählst. Gleichzeitig sagst du aber, dass du viele Pferde kennst, die Probleme barhuf haben.
Und meine Frage zielte eben darauf ab, mal zu sehen, welches Pferd denn KEINE Probleme hat. Die gibt es ja offensichtlich kaum. Eben auch meiner Erfahrung nach nicht.
Und ich habe mich halt gefragt, warum das so ist. Nur die Art und Beschaffenheit der Wege kann es in meinen Augen nicht sein, wenn die Paddocks genauso beschaffen sind, und grad die Jungpferde spielen und toben wie verrückt auf den Paddocks.
Aber gut, Genetik etc.

edit: Und meiner Erfahrung nach (ich spreche ja auch von meiner, nicht von deiner, das muss sich nicht decken ;) ) kenne ich kaum Pferde, die daran gewöhnt werden konnten, barhuf zu sein, aber eben sehr viele, die früher oder später dann doch auf Eisen zurück greifen - wie ich es aktuell ja auch überlege. Das ist also kein Vorwurf an irgendwen, da ich ja grad selber dabei bin. Und ich mein Pferd nun wirklich LANGE versucht habe, daran zu gewöhnen (so 12 Jahre ca :mrgreen: ).
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