Sieltec

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A.Z.
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Re: Sieltec

Beitrag von A.Z. »

Ich habe auch keine 2 - 3 Tausend Euro für einen Sattel ausgegeben. :-u Und würde das insbesondere auch nicht tun, wenn ich noch völlig unsicher wäre, ob das Pferd überhaupt so geritten werden kann, wie ich mir das vorstelle. Nicht solange es preiswerte Alternativen gibt :nix:
Diese Unsicherheit - ob es überhaupt was wird mit dem Fahren - war sicher mein erster Beweggrund, nach etwas Preiswertem an Geschirr zu schauen. Mittlerweile habe ich damit aber gute Erfahrungen gemacht und aktuell keinen Grund nach etwas anderem zu schauen.

Daher verstehe ich auch nicht, wieso preiswert immer wieder automatisch als schlecht oder unfunktional abgestempelt wird, während teure Sachen automatisch toll und passend sind. :nix:

Ich würde ja einiges verwetten, würde Sieltec an seinen Preis noch ne Null hängen, dann würden das zig Leute, die heute dagegen wettern, auf ein Mal ganz super finden.

Es wäre wirklich schön, wenn wir es hinbekommen könnten, etwas wertungsfreier einfach nur eigene Erfahrungen zu schildern. :shy:
Viele Grüße Angela

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lungomare
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Re: Sieltec

Beitrag von lungomare »

:hm:
ich verstehe den Kommentar
Es wäre wirklich schön, wenn wir es hinbekommen könnten, etwas wertungsfreier einfach nur eigene Erfahrungen zu schildern.
in diesem Zusammenhang ja nicht so wirklich ..kommt für mich auch ziemlich harsch rüber, was aber wieder am Internet an sich liegen kann.

Catweazle ist uns ganzen Hobby-Fahrern hier im Forum an Fahr-Erfahrung und Hintergrundwissen einfach meilenweit voraus und weiß, wovon sie spricht. Und obwohl sie über Jahrzehnte nur traditionelle und hochwertige Ledergeschirre in der Hand und an den Pferden hatte, hat sie dem Sieltec (und Sulky und Gig) ja eine Chance gegeben - um zu dem Schluss zu kommen, dass ihm das traditionelle gepolsterte Selett am Einachser in den meisten Fällen überlegen ist - begründet hat sie das ebenfalls.
Diese Erkenntnis ist übrigens auch bei den Distanzfahrern recht weit verbreitet, da ist so einiges mit SIeltec Brustblatt und Hintergeschirr unterwegs, setzt aber obenrum auf ein stabil liegendes Leder/Biothaneselett. Ja klar, auch da sind ein paar Voll-Sieltec-Leute dabei, aber grad das Selett ist oft ausgetauscht. Mag also gut sein, dass wir mit unseren eher wenig belasteten Freizeitzauseln auch mit Komplett-Sieltec auskommen, sowie aber die Belastung wieder rauf geht, was anderes her muss.

Die Einstellung "Fahren muss billig sein", weil man es ja "nur mal ausprobieren will", ist sehr wohl weit verbreitet, seh ich allein im Kundenkreis, wo mir dauernd ganz stolz irgendwelche abenteuerlichen Konstruktionen gezeigt werden und es heißt: "wir fahren jetzt auch". bzw auch die Variante: ich hab da mal nen Reifen hintergehängt und das Pferd dann irgendwann nach STunden im Nachbardorf wieder eingesammelt :vampschreck:
also gar nciht zwingend hier im Forum und ich versteh Catweazles Äußerung auch nciht auf die vorhergehenden Beiträge bezogen, denn hier hat ja niemand mitgeteilt, dass er Sieltec fahren will, weil was G'scheits ihm zu teuer ist, sondern allgemein gehalten. Und da versteh ich schon, dass jemanden, der weiß, wieviel (Kosten- und Zeit-)Aufwand und (Ausbildungs-)Anstrengung in wirklich gutem Fahren steckt, die Krise bekommt, wenn Lieschen Müller mal eben mit ner Ladung Billigkram durchs Gelände schippert und ab jetzt fahren "kann".

oder schaut euch die FB Gruppen an, wo man mal eben das Kunststoffgeschirr vom L. oder K. ans Pferd getüdert und den Billig-Chinakracher ans Pferd gehängt hat um dann festzustellen, dass Fahren doof ist, weil das Pferd sich am zu tief geschnallten BB aufgescheuert hat oder kopflos mit dem Metallschrott hintendran durchgegangen ist.
Sieltec ist den meisten "billig billig"-Heimern übrigens eh zu kompliziert :lol:
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A.Z.
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Re: Sieltec

Beitrag von A.Z. »

Mich hat da glaube besonders dieser Satz
Catweazle hat geschrieben: Do 26. Apr 2018, 12:57 Ich wundere mich oft, warum Pferdebesitzer bereit sind, 2000 - 3000 € für einen Sattel auszugeben, aber ein Geschirr möglichst billig sein muss...
irgendwie angestochen. Eben weil es so eine Aussage ist, die hier irgendwie nicht her passt.

Mir fehlte bisher auch die Info, dass Catweazle durchaus den direkten Vergleich zwischen Sieltec und den von ihr jetzt genutzten Geschirren aus eigener Erfahrung ziehen kann. :-e
In Verbindung damit, fühlt sich der obige Satz halt einfach wieder nur wie so ne platte Äußerung - ihr mit eurem Billigzeug, gutes kann nur teuer sein - an. :shy:

Also ja - ich ganz persönlich wollte keinen vierstelligen Betrag ausgeben für den ungewissen Ausgang einer Sache. Aber ich habe mich schon umgetan, welche von den preiswerten Varianten erfolgversprechend, funktional und pferdefreundlich ist.

Vielleicht ist es ja möglich, solche Äußerungen wie die obige in unserer Runde eher weg zu lassen. Die Adressaten dafür würde ich hier eher nicht suchen. :shy:
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Re: Sieltec

Beitrag von Nucades »

Als ehemalige Fahrerin verstehe ich den Vergleich. Reiten scheint bei manchen ein anderes Image zu haben. Da wird oft eher Geld in die Hand genommen.
Beim Fahren schwingt nach meiner Wahrnehmung noch eher mit, dass das früher einfach Alltagsarbeit war. Deswegen wird der Ausrüstung wohl nicht unbedingt gleichwertige Bedeutung beigemessen. Auch ist das Fahren einfach nicht so populär.
Ich denke, das Ausrüstung in jedem Fall für Pferd und Mensch passen sollte. Material und Preis sind dann doch eher zweitrangig.
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Re: Sieltec

Beitrag von A.Z. »

Der Dicke in unserem Urlaub hat ja ein Sieltec - wie übrigens alle Pferde von dort. Und der hat wirklich gut und gerne gezogen. Wenn angespannt war, musste es los gehen. Er hat sich immer, wenn es nötig war, ordentlich rein gelegt. Und ich hatte niemals den Eindruck, dass er nimmer mag.
Und wenn eine knappe Tonne kein schwerer Zug ist, dann weiß ich auch nicht.
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Re: Sieltec

Beitrag von Wallinka »

nu, das mag ja auch von Pferd zu Pferd unterschiedlich sein, so wie bei Gebissen,gebisslos, Sattelgurten, Sätteln und Sattelunterlagen auch :nix:
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Re: Sieltec

Beitrag von A.Z. »

Richtig Wallinka.

Deshalb ist es auch völlig sinnlos, wenn immer wieder dogmatisch wiederholt wird, dass Sieltec für dieses und jenes geeignet oder nicht geeignet sei - Stichwort "schwerer Zug"

Am Ende geht es immer nur um persönliche Vorlieben von Mensch und Pferd.


Sunday - entschuldige bitte, dass dein Beitrag mich daran erinnert hat, dass ich auch hier unsere Urlaubserfahrung noch teilen wollte. :-)
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lungomare
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Re: Sieltec

Beitrag von lungomare »

Gerade bei tiefem.zugpunkt (zb beim schleppen) bekommt man ja gerne mal druck mit der Halskoppel von oben auf den hals. Wenn die halskoppel bei der sieltec-einfach-Ausführung ungepolstert ist, mag das schon etwas unbequemer sein als das lederbrustblatt. Bei hohem zugpunkt und waagerechter(er) zuglinie wird das weniger relevant.

Und, das war auch mein problem beim.sieltec: Pferde mit wenig platz auf der brust (hohe Buggelenke, tiefer Halsansatz) können meist nur mit der ein-seil-variante vom sieltec passend beschirrt werden. Die formt sich dann halbwegs anatomisch, macht dabei aber auch etwas drück.oben auf den hals. Die zwei-seil-brustblätter sind weniger flexibel und stören dann meist eher am Bug oder am Hals - dann passen anatomische Leder/Biothane-BB in der regel besser. Oder halt kumt.
Wenn ausreichend platz an der Brust und kein ganz tiefer zugpunkt, spricht denke ich nix gegen sieltec
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Re: Sieltec

Beitrag von Labeo »

Lungo: :five:

Hab auch an die Zuglinie gedacht. Eventuell Stränge bisschen verlängern...?
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A.Z.
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Re: Sieltec

Beitrag von A.Z. »

Hinsichtlich Zugline ist der Planwagen vermutlich günstig.
NewImage_800_600_90(2).jpg
Da sieht man denke ich auch recht gut, dass sich selbst das Brustblatt mit zwei Seilen mit der Zeit ziemlich anatomisch formt.
(und den quietschvergnügten "Ich guck mir die Weltgeschichte an"-Udoblick :herzi: )
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