Aufbautraining

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Ramona
Nachwuchspferd
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Registriert: Fr 18. Mai 2012, 09:23

Aufbautraining

Beitrag von Ramona »

Da mich das Thema im Moment beschäftigt und ich mich an einen guten Beitrag von sinsa im alten Forum erinnern konnte, ist es mir mit einiger Mühe gelungen diesen Beitrag zu "wiederherzustellen". Und vielleicht findet ihn der ein oder andere ja auch noch hilfreich. Voilà:
Aufbautraining:
Als erstes Trainingstage festlegen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: jedem stärkerem Training folgt ein leichteres Training ehe man einen reinen Steh- oder Spieltag einbauen kann. Es geht aber auch, dass man als Minimumplan jeden zweiten Tag arbeitet, dafür aber keine zu hohen Trainingsspitzen einlegt.
Anfangen mit 10 Minuten Schritt mit Reiter obendrauf
von da aus hocharbeiten, bis man den Schritt volle 10 Minuten auch reiten kann. Also nix schlurfen lassen. Von da aus jedes vierte Mal reiten um 5 Minuten steigern. Ab 20 Minuten Schritt werden Kringel dazugenommen. Weiter steigern, bis 45 Minuten. Ab hier kann der Trab dazu genommen werden.
Dazu passendes Training vom Boden aus. Dies wird ebenfalls gesteigert, bis eine Einheit von 40 Minuten mit reichlich Trab gewürzt werden kann. Hier wäre Stangenarbeit sehr gut für den Aufbau.
Dies sollte ungefähr zeitlich abgestimmt mit der Reiterei sein. Also der Aufbau bis 45 Minuten Schritt reiten und gute 20-30 Minuten Trab am Boden, sollten in etwa in gleicher Zeit "fertig trainiert" sein.
Nicht etwa, weil die Pferde nicht mehr schaffen würden. Ein gesundes Pferd schafft wesentlich mehr. Der Grund ist, dass das Pferd nicht nur Muskeln, sondern auch Sehnen, Bänder hat. Diese gilt es zu trainieren und die brauchen ordentlich Zeit. Mit meinem theoretischen Plan, ist man ungefähr in 6 Wochen durch und das reicht, wenn richtig gemacht eigentlich lockerst, um einen Reiter ohne große Ansprüche eine Stunde in allen Gängen durchs Gelände zu tragen. Cleverer ist es aber auch nach dem ersten Minimalaufbautraining sich einen weiteren Aufbautrainingsplan zu machen, da man in 6 Wochen mit Sehnen und Bändern noch nicht sehr weit kommt. Der Körper muss ja nicht nur Tragen, sondern sich auch auf viele neue Bodengegebenheiten einstellen, die sonst nicht zum Tragen kommen. Also: Bewegung in tiefen Böden, auf Waldwegen, Wiesen aber auch auf Schotter oder Asphalt.

Für das Training muss man ein wenig die Augen aufhalten und um die Ecke denken:
Erste Grundvoraussetzung für gutes Training: Man muss auch mal an die Grenzen gehen, um einen Anreiz zum Aufbau/zur Stärkung von Muskeln, Sehnen und Bänder zu setzen. Nach einem solchen "verstärkterem" Training folgt immer erst ein Tag mit leichterem Training und einem Training, dass anders ist, als das vorangegangene. Z.B. Man kann, wenn man Glück hat, einen Tag mit vielen Bergaufstrecken im Schritt machen und am nächsten Tag bei der Bodenarbeit etwas für die Ausdauer tun, in dem man es längere Zeit locker traben lässt. Stangentraining im Trab wäre hingegen doof, weil das wieder Kraft benötigen würde. Die Kraftmuskeln dürften nach dem letzten Tag mit gutem Schritt und viel Bergauf keinen wirklichen Bock haben was zu tun. lockeres vorwärts aber, dürften alles gut durchbluten und eher entspannen.
Oder: man hat beim Schrittreiten am Vortag eine Strecke gewählt, die viel harte Wege und Asphalt hatten, dann wählt man am nächsten Tag Bodenarbeit auf der heimischen Wiese oder auf tollen Waldwegen. Zu tiefe Böden oder eine weiche Wiese wird gemieden. Andersrum: nach einem Schrittbergauftag folgt kein Tag mit Freispringen. Freispringen, wäre aber eine gute Idee, wenn ich am Vortag Ausdauertraining hatte, das auf guten Waldböden stattfand. Nach viel Strecke auf harten Böden gibt es wieder kein Springtraining. Kann man verstehen, was ich meine?

Es kann ungefähr alles im Training genutzt werden. Man muss es nur sehen bzw. als solches erkennen und dementsprechend planen. Auf jeden Tag mit erhöhter Leistung folgt ein Tag mit anderer etwas leichterer und anderer Leistung. Stehtage nach "erhöhten" Anforderungen sind tabu. Die verschaffen nur eventuellen Muskelkater und Verspannungen, während ein leichteres und anderes Training hier den Trainingserfolg vorantreibt. Stehtage kann man aber dennoch einbauen. Richtig gemacht schaden sie nicht, sondern helfen, da die Zeit zur Regeneration genutzt wird. Zwei Stehtage hintereinander sind aber wieder eher kontraproduktiv.
Falls jemand noch Ergänzungen und weitere Ideen hat, immer her damit! :wave:
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Sheitana
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Re: Aufbautraining

Beitrag von Sheitana »

*gefälltmir

Ich glaube da fange ich gleich mit an... :lol:
Heute intensives Krafttraining mit Georgia, morgen lockerer Trabausritt... :kratz:
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